R. Kelly (55) soll nach seiner Verurteilung wegen Sexhandels und Erpressung für mehr als 25 Jahre ins Gefängnis gehen - das fordert die Staatsanwaltschaft von New York. Wie unter anderem «Billboard» berichtet, teilte die Behörde dies der Richterin nun mit. Der Sänger habe «fast 30 Jahre lang eine Strafe vermieden», heisst es demnach in der Erklärung, nun müsse er zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Anschuldigungen gegen R. Kelly gibt es bereits seit vielen Jahren. Im September des vergangenen Jahres wurde er in neun Anklagepunkten im Zusammenhang mit Vorwürfen verurteilt, nach denen er Minderjährige missbraucht und ausgebeutet haben soll. Der ehemalige Musikstar plant «Billboard» zufolge gegen das Urteil Berufung einzulegen, allerdings offenbar nicht, bevor er am 29. Juni das Strafmass erfährt.
«Gefahr für die Öffentlichkeit»
In dem am Mittwoch (8. Juni) eingereichten Antrag forderten die Staatsanwälte Richterin Ann M. Donnelly laut dem Bericht auf, den 55-Jährigen für vielleicht den Rest seines Lebens hinter Gitter zu bringen. «Einfach ausgedrückt, die Verbrechen des Angeklagten waren kalkuliert, methodisch und Teil eines langjährigen Musters, seine Plattform als Mega-Star und sein tiefgreifendes Netzwerk zu nutzen, um Zugang zu Teenagern zu erhalten, von denen viele besonders verwundbar waren, und diese dann auszunutzen für seinen persönlichen Vorteil und seine sexuelle Befriedigung.»
Die Staatsanwaltschaft führte auch das Risiko an, dass R. Kelly weitere Verbrechen begehen würde, wenn er freigelassen werde. Man habe «wenig Zweifel daran, dass der Angeklagte, wenn ihm die Gelegenheit zu einer erneuten Straftat gegeben würde, dies tun würde», schrieben die Staatsanwälte «Billboard» zufolge. «Er stellt eine ernsthafte Gefahr für die Öffentlichkeit dar.» Er habe «weder Reue noch Respekt vor dem Gesetz gezeigt». Das juristische Team von R. Kelly, der sich im Sommer in einem weiteren Prozess verantworten soll, hat nun noch die Möglichkeit, auf die Mitteilung der Staatsanwaltschaft zu antworten.