Nach dem Megxit interessiert die Frage, wie sie sich Harrys und Meghans royaler Rückzug auf ihr zukünftiges Leben auswirkt. In einem Bericht der britischen «Daily Mail» geben die langjährigen Kolumnistinnen und Royal-Kennerinnen Sarah Vine, 52, und Jan Moir, 61, ihre Einschätzungen ab. Und die sind laut den Experten nicht nur positiv.
Fehlender Halt der königlichen Familie
Prinz Harry, der einst in das royale Leben hineingeboren wurde, will ab Frühling 2020 kein arbeitender Royal mehr sein. Diese neue Situation könnte ihm zu schaffen machen, ist Kolumnistin Vine überzeugt: «Ich mache mir Sorgen, dass Harry sich verirrt, wenn er von seinem strukturierten Leben getrennt ist», mahnt sie. Auch wenn sie die Ansicht teilt, dass der Schritt sehr wohl überlegt war, glaubt sie, dass der Bruder von Prinz William, 37, mit dem neuen Kapitel seine Mühe haben wird: «Dieses Leben ist alles, was er jemals kannte.» Auch wenn das Dasein als Royals für Harry und Meghan allerlei Verpflichtungen mit sich brachte, habe es besonders Harry «auch einen klaren Rahmen gegeben, aus dem er operieren konnte». Dieser Umstand sei nicht zu unterschätzen, so Vine.
Die Chronologie des Megxit im Schnelldurchlauf
Die Paparazzi in Nordamerika und Kanada sind nicht netter
In seiner Rede vom 19. Januar hatte Harry erneut die britischen Medien in die Pflicht genommen, die seiner Gattin das Leben mit Negativ-Schlagzeilen schwer gemacht hätten. Mit dem Umzug nach Kanada ist dieses Problem aber nicht aus der Welt geschafft. Vine sagt: «Dies könnte sich als ultimative Ironie für einen Mann herausstellen, der behauptet, er und seine Frau seien von den Medien aus diesem Land vertrieben worden.» Als Medienschaffende wisse sie, dass die britischen Boulevardmedien Fehler gemacht hätten, aber im grossen Ganzen würden die Briten die königliche Familie unterstützen. Die amerikanische und kanadische Presse wie auch die Sozialen Medien hingegen kennen keine Gnade, so Vine. «Als Prinz im Exil wird Harry genauso eine Geschichte sein, wie er es zuvor war, wahrscheinlich sogar noch mehr», mutmasst sie. Ob die Queen ihrem abtrünnigen Enkel in Zukunft noch genau gleich den Rücken stärken wird, sei fraglich.
Die militärischen Ernennungen werden Harry fehlen
Der frühe und unerwartete Tod ihrer Mutter Diana, †36, war für beide Söhne, William und Harry, eine traumatische Erfahrung. Darüber sind sich Medienschaffende und Royal-Experten einig. Für Kolumnistin Vine ist klar, Prinz Harry hat durch seinen späteren Dienst in der Armee gedeihen und wachsen können. «Diese Disziplin ermöglichte es ihm, seine Gefühle zu kontrollieren, seinen Ärger und sein Trauma auf konstruktive Weise zu kanalisieren», erklärt sie. Dass er gemäss der Rückzugs-Vereinbarung nun alle seine militärischen Ernennungen abgeben muss, dürfte ihn schmerzen, ist sie überzeugt: «Es war in vielerlei Hinsicht die Entstehung von ihm.»
Fällt Harry die Decke auf den Kopf?
Laut der Royal-Kennerin sind die royale Pflichten für den früheren Party-Prinzen womöglich wie eine Fortsetzung des Militärlebens gewesen. «Aufgrund des royalen Protokolls sind seine Tage immer lange im Voraus für ihn geplant gewesen», sagt Vine. Nach dem Megxit könnte dem Herzog von Sussex nun «der Zweck» in seinem Leben fehlen. Neu als einfacher «A Promi» werde Harry eine unstrukturierte Existenz führen, gibt sie zu Bedenken. Immerhin betonte der Royal selbst, er würde diese Aufgaben gerne weitermachen. Aber Grosi says «no».
Sie müssen ihre Rolle in der Gesellschaft finden
Die Journalistin, die in früheren Jahren auch für «The Times» gearbeitet hat, kann sich noch nicht so recht vorstellen, wie sich Harry und Meghan in ihrer neuen Rolle zurechtfinden sollen. «Wie werden sie – und vor allem ihre Beziehung – sich an die neue Realität anpassen?», ist für sie eine zentrale Frage, auf die erst die Zeit eine Antwort haben wird. Wenn sie von Realität spreche, meine sie natürlich nicht die, in der wir alle leben, wie sie erklärt. «Harry und Meghan werden auch ohne die königlichen Verhältnisse in den oberen Schichten der Gesellschaft eine unverdünnte Existenz haben», ist Vine überzeugt.
Sie werden sich nie wie «Normalos» verhalten
In ihrem Rückzugs-Statement hatten Harry und Meghan betont, dass ihr neues Leben zwischen Grossbritannien und Kanada es ihnen ermögliche, als Familie den nötigen Abstand zu gewinnen, um sich auf das neue Kapital zu konzentrieren, inklusive der Lancierung ihrer neuen Charity-Organisation. Auch wenn die beiden ihre königlichen Titel (His/Her Royal Highness) abgeben, werden sie dennoch nicht so frei leben können wie es Otto Normalbürger tun. «Sie werden immer noch Personal und Sicherheit haben, und ich bezweifle, dass sich einer von ihnen jemals für einen Bus anstellen oder in Kürze ihre eigene Wäsche aufhängen wird», schätzt Vine.
Was arbeitet Harry in Zukunft?
Nach der Meinung von Vine wird Harry schon sehr bald mit der Frage konfrontiert sein, was er in Zukunft in seinem Leben beruflich machen will. «Wenn sich der Staub gelegt hat, besteht ein ernst zu nehmendes Risiko, dass Harry – obwohl er zweifellos charmant ist – Schwierigkeiten hat, ein Metier zu finden.»
Nur noch die rechte Hand von Meghan
Bauchschmerzen bereitet der britischen Kolumnistin auch folgendes Szenario: Angenommen Harry findet keine neue Bestimmung, dann ist er nur noch «Gepäckträger für seine glamouröse Frau», die viel mehr berufliche Optionen habe. Aus dieser Langeweile könnte er ungesunde Gewohnheiten entwickeln, sorgt sich Vine. Sollte Meghan die Zügel in Zukunft allein in der Hand halten, sieht Vine schwarz: «Dies würde nicht nur die Seele zerstören, sondern auch ihre Beziehung ernsthaft beeinträchtigen. Denn damit ihre Ehe gedeihen kann – damit jede Ehe gedeihen kann – ist es sehr wichtig, dass eine Person oder die Karriere einer Person nicht zu dominant wird.» Der britische Prinz habe bereits so viel für Meghan aufgegeben. «Es ist jetzt wirklich wichtig, dass er nicht zulässt, dass ihre Agenda jede Entscheidung, die sie gemeinsam treffen, vollständig dominiert.»
Das waren die grössten royalen Skandale
Die unterschiedlichen Pläne mit der Marke «Sussex Royal»
Nach Ansicht der Kolumnistin hatte Meghan nicht grundsätzlich ein Problem mit dem öffentlichen Interesse. Vielmehr soll sich die ehemalige Schauspielerin daran gestört haben, dass sie die mediale Aufmerksamkeit nicht zu ihren Bedingungen haben konnte. Aus diesem Grund soll das Paar vergangenes Jahr auch den Instagram-Account @sussexroyal eingerichtet haben, um anstelle der offiziellen Palast-Kanäle ihre eigenen Botschaften in die Welt hinauszutragen. Den Recherchen nach, weiss die Kolumnistin von einem ganzen Team von PR-Beratern, die Meghan bereits engagiert haben soll. «Was auch immer Meghan für nächste Schritte im Sinn hat, es ist nicht das ruhige Leben, nach dem Harry sich immer gesehnt hat», warnt Vine.
Die Sache mit dem Geld
Kolumnistin Jan Moir hat sich indes vor allem Gedanken zu Harrys und Meghans Wunsch nach «finanzieller Unabhängigkeit» gemacht. Seien wir mal ehrlich, es mangelt den Sussexes fürs Erste nicht vordergründig an Geld. Das Erbe von Prinz Harry beträgt Schätzungen zufolge 47 Millionen. Von seiner Mutter Diana, †36, erbte er 38 Millionen, hinzu kommen die neun Millionen von seiner Ur-Oma Queen Mum, †101. Das Privatvermögen der Queen beträgt rund 1,1 Milliarden. Davon wird Harry dereinst etwa 60 bis 90 Millionen erben. Für Sohn Archie gibts einen zweistelligen Millionenbetrag obendrauf. Im Weiteren schöpft das Sackgeld, das ihm Prinz Charles jedes Jahr auszahlt, ein. Aus den Gewinnen der Ländereien «Duchy of Cornwall» konnte er seinen Söhnen letztes Jahr über 6 Millionen Franken auszahlen. Meghan ihrerseits hat mit ihrer Rolle in der Anwaltsserie «Suits» kein schlechtes Geschäft gemacht. Berichten zufolge soll sie 50 000 Franken pro Folge kassiert haben. Dank weiteren Filmauftritten und ihrem Blog «The Tig», den sie durch die Heirat mit dem britischen Prinzen allerdings aufgeben musste, kommt sie auf ein Vermögen von etwa 5 Millionen Franken.
Fuss fassen in Hollywood – oder sonst wo
Moir geht davon, aus, dass Harry und Meghan ihre Kontakte zu Hollywood vertiefen wollen. Dabei behilflich sind den Sussexes ihre prominenten Freunde wie George und Amal Clooney, Oprah Winfrey, Ellen DeGeneres, die Obamas und Beyoncé. Egal was das Paar plane, sie werden an ihrer Marke «Sussex Royal» festhalten, denn sie wollen gewöhnlich sein, aber nicht zu gewöhnlich. Ohne diese Marke liessen sich ihre zukünftigen Projekte schlecht kommerzialisieren, ist Moir überzeugt. Mit der Marke hingegen stehen dem Paar nun alle Möglichkeiten offen – von einer Kleiderkollektion «Sussex Royal» bis zu einer Netflix-Serie ist alles möglich.