Sie zeigt sich in letzter Zeit erstaunlich offen: Erst kürzlich tat Kronprinzessin Mette-Marit, 46, kund, wie schwer es für sie war, ihren Platz an der Seite von Kronprinz Haakon, 46, zu finden.
Jetzt gewährt die beliebte norwegische Adlige seltene Einblicke in ihre Kindheit. Die Jahre als Kind und Jugendliche beschreibt sie in einem Interview mit der «Welt» (kostenpflichtiger Inhalt) als etwas einsam. «Als Kind war ich zurückhaltend und viel allein», so die Prinzessin. «Und vielleicht auch etwas seltsam.»
Während andere Kinder miteinander im Sandkasten spielten oder auf Wiesen herumtollten, zog sich Mette-Marit lieber zurück. So habe sie oft «einfach in einer Hängematte gelegen und die Blätter im Baum angeschaut», erinnert sie sich.
Auch was die Musik betraf, fiel Mette-Marit im Vergleich zu ihren Mitschülern aus dem Rahmen. «Wenn ich aus der Schule kam, hörte ich mir ein Don-Quichotte-Musical an, das es damals gab», erzählt sie. Noch heute könne sie es halb auswendig. Sonntags habe sie sich zudem jeweils eine dreistündige TV-Matinee mit Ballett, Oper und klassischer Musik angeschaut. Zudem sang sie in einem Chor.
Die Sehnsucht «nach etwas anderem» sei es wohl gewesen, was ihre Leidenschaft fürs Leben entzündet habe, mutmasst die Prinzessin heute.
Erschwerend zu ihrer verschlossenen Art kam hinzu, dass die Beziehung ihrer Eltern alles andere als glücklich gewesen sein musste. Als Mette-Marit 11-jährig war, liessen sich Vater Sven und Mutter Marit scheiden. Dies habe sie rebellisch gemacht, erinnert sich Mette-Marit an die damalige Zeit. «Meine Kindheit hat etwas mit mir gemacht und ich hatte eine Phase, in der ich so viel Schmerz in mir hatte, der als Zorn und Trauer herauskam.»
Geholfen habe ihr in ihrer Jugend das Lesen. Verschlungen habe sie etwa die Werke ihrer Landsfrau Anne-Cath Vestly oder diejenigen der schwedischen Bestseller-Autorin Astrid Lindgren. «Als norwegisches Kind kam man in dieser Zeit ums Lesen gar nicht herum: Das war einfach das Einzige, was einem angeboten wurde», erinnert sie sich. Besonders Lindgrens «Ferien auf Saltkrokan» hebt die dreifache Mutter hervor. Dieses Buch habe ihr das Universum der Fantasie geöffnet.