Vor wenigen Tagen beteuerte Prinz Andrew, 59, in einem Interview mit der britischen BBC seine Unschuld. Im Zusammenhang mit seiner Freundschaft zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, †66, wird dem Herzog von York vorgeworfen, sexuelle Handlungen mit einer Minderjährigen vorgenommen zu haben. Virginia Roberts Giuffre behauptet, im Jahr 2001 zu Sex mit Prinz Andrew gezwungen worden zu sein – als sie erst 17 war.
Der britische Prinz bestreitet hingegen, in irgendeiner Weise in einen Missbrauchsskandal verwickelt zu sein: «Ich erinnere mich weder an ein Treffen, noch an sonst irgendwas mit dieser Frau.» Was Giuffre behauptet, sei nie passiert. «Ich kann ihnen absolut kategorisch sagen, dass es nie passiert ist.» Es existiert ein Bild, auf dem Prinz Andrew mit Virginia Roberts Giuffre zu sehen ist und ihr den Arm um die Taille legt. Dieses Bild ist laut Andrew gefälscht. «Man kann nicht beweisen, ob das Foto echt ist oder nicht.»
Fünf Tage nach dem aufwühlenden Interview zeigt sich der zweitälteste Sohn der Queen nicht mehr ganz so selbstbewusst. In einem von der Royal Family auf Instagram veröffentlichtem Statement heisst es, dass Prinz Andrew nach den Ereignissen der letzten Tage entschieden hat, seine royalen Ämter niederzulegen.
Er habe «ihre Majestät gebeten, auf absehbare Zeit von öffentlichen Aufgaben zurücktreten zu dürfen», erklärte Prinz Andrew am Mittwochabend. Queen Elizabeth II., 93, habe dem Anliegen zugestimmt. Auch sei ihm in den letzten Tagen klar geworden, «dass die Umstände meiner früheren Verbindung zu Jeffrey Epstein zu einer enormen Störung geworden sind für die Arbeit meiner Familie und die wertvolle Arbeit in den Organisationen und Vereinen, die ich mit Stolz unterstützt habe», schreibt Prinz Andrew.
Epsteins Suizid im vergangenen August lasse «viele Fragen offen, vor allem für seine Opfer», erklärte der Sohn der Queen weiter. Nach eigener Aussage empfindet er Mitgefühl für «alle Betroffenen», so Andrew. Er hoffe, dass sie «mit der Zeit in der Lage sein werden, ihr Leben wieder aufzubauen». Zum Schluss des Statements gibt Prinz Andrew noch ein Versprechen ab: Er sei, wenn nötig, bereit, die Strafverfolgungsbehörden in ihren Ermittlungen zu unterstützen. Die Queen selbst hat sich zu den Vorwürfen gegenüber ihrem Sohn bisher nicht geäussert.
In den vergangenen Tagen war Prinz Andrew immer stärker unter Druck geraten. Mehrere grosse Sponsoren entzogen Projekten ihre Unterstützung, für die Andrew als Schirmherr fungierte. Laut mehreren Medienberichten könnte noch mehr Unschönes zu Tage kommen, denn Virginia Giuffre soll der BBC bereits ein Interview zu ihren Vorwürfen gegen Andrew gegeben haben.