Es ist für Verbier die Krönung: Seit rund zwei Wochen residiert in der Walliser Ski-Station die königliche Familie aus Dänemark: Prinz Christian, 14, Prinzessin Isabella, 12, und die Zwillinge, Prinz Vincent und Prinzessin Josephine, beide 8, die Kinder von Kronprinz Frederik, 51, und Kronprinzessin Mary, 47, gehen hier für insgesamt 12 Wochen zur Schule. Die Adelskids büffeln fleissig Französisch und Englisch, kurven auf den Brettern über die Piste. So will es der Lehrplan der Lemania-Verbier International School.
Wie gesagt: die Krönung. Könnte man meinen. Doch wer sich im Dorf zu dem Thema Royals umhört, stösst auf relative Zurückhaltung. Zunächst von offizieller Seite: Die Gemeinde Bagnes (zu der Verbier politisch gehört) freut sich zwar, die dänischen Royals begrüssen zu dürfen, wie es auf Anfrage von schweizer-illustrierte.ch heisst. Dieser längere Aufenthalt sei Beweis dafür, dass sie sich bei ihren vorangehenden Aufenthalten in Verbier stets sehr wohl fühlten, sagt Gemeindepräsident Eloi Rossier.
Dann aber fügt er an, was ihm und dem Dorf am wichtigsten sei: «Für uns als Gemeinde ist es Ehrensache, die Privatsphäre dieser Familie zu wahren. Sie hat sich nicht per Zufall für Verbier entschieden, um von dieser Ruhe hier zu profitieren.» Bewohner und auch Gemeinde wollen, dass die Familie nicht gestört werde, ist er sich sicher. Er geht sogar noch weiter, wenn er sagt: «Meines Wissens spricht niemand über den Aufenthalt der königlichen Familie im Dorf.»
Verbier VS: Wo Mary und Frederik mit ihren Kindern wohnen werden, ist nicht bekannt.
Getty ImagesTatsächlich scheinen die Royals im Ort nicht gerade das Gesprächsthema Nummer eins zu sein. Zumindest, wenn man sich als Medium zu erkennen gibt. «Unter der Kundschaft habe ich niemanden darüber sprechen gehört», sagt etwa eine Ladenverkäuferin. In einem anderen Geschäft heisst es: «Um die Königsfamilie kümmern wir uns nicht.»
Sind die Royals denn überhaupt da? Beziehungsweise: sind sie seit ihrer Ankunft und dem Foto, das für die Presse zur Verfügung gestellt wurde, je gesichtet worden? «Doch, doch, sie sind da», sagt dann immerhin eine Restaurant-Angestellte. «Man sieht sie spazieren, sie kommen auch essen.» Die Dänen seien eine ganz normale Familie, die genauso lebe wie alle anderen auch, so die Feststellung dieser Einwohnerin.
In der Lemania-Verbier International School drücken die Dänen-Kinder die Schulbank.
DanapressUnd wie läufts in der Schule? Ob die Dänen-Kids gute Noten abliefern und auf den Skis schon über die Stufe Stemmbogen hinaus sind, darf/will/soll die Schule auf Anfrage nicht sagen. Die Adelsfamilie wird auch von der Schule rigoros abgeschirmt. Dennoch: Wie schweizer-illustrierte.ch erfuhr, läuft es im Unterricht gut. Es ist also nichts Faul im Staate Verbier.