1. Home
  2. People
  3. Swiss Stars
  4. Olympische Spiele 2021 Tokio: Schweiz war so erfolgreich wie seit 1952 nicht mehr

Die Olympischen Spiele in Tokio sind zu Ende

Schweiz war so erfolgreich wie seit 1952 nicht mehr

Mit einem Jahr Verspätung starteten am 23. Juli die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Bis zum 8. August kämpfen Sportlerinnen und Sportler in 50 Disziplinen um olympisches Edelmetall. Hier gibt es für euch die spannendsten News aus Schweizer Sicht im Überblick.

Artikel teilen

Olympische Spiele Japan

Am 8. August fand die Schlusszeremonie der Olympischen Sommerspiele in Tokio statt.

Getty Images

8. August Aus und vorbei: Im Rahmen einer feierlichen Schlusszeremonie wurde in Tokio die Olympische Flagge wieder eingezogen, die Sommerspiele 2020 sind fertig. Für die Schweiz äusserst erfolgreiche Sommerspiele. Insgesamt 13 Medaillen holten die Schweizer Sportlerinnen und Sportler in Tokio. So viele, wie seit 1952 nicht mehr. Und fast hätte es noch für eine 14. Medaille gereicht, verpasste Elena Quirici am Samstag im Karate die Bronze-Medaille doch nur ganz knapp. Sie war es dann auch, die die Schweizer Fahne bei der Schlussfeier ins Stadion tragen durfte. Hätte es dort noch ein Schlusspodest gegeben, wären darauf übrigens die USA vor China und Japan gestanden. Und die Schweiz immerhin auf Platz 24!

Elena Quirici

Elena Quirici trug die Schweizer Fahne bei der Schlussfeier ins Stadion.

Getty Images

6. August Sie haben die zweite Medaillen-Chance genutzt: Nachdem Anouk Vergé-Dépré, 29, und Joana Heidrich, 29, sich im Halbfinale noch klar geschlagen geben mussten, entschieden sie das Spiel um Platz 3 für sich. Gegen die Lettinnen Tina Graudina und Anastasija Kravcenoka setzten sie sich mit 21:19 und 21:15 in zwei Sätzen durch und holten damit die erste olympische Medaille für ein Schweizer Frauen-Beachvolleyball-Team.

«Diese Medaille ist der Beweis, dass wir in den letzten drei Wochen geliefert haben», freute sich Heidrich im Interview bei SRF. «Wir kamen immer wieder zurück, haben immer gefightet und an uns geglaubt.» Vergé-Dépré sprach derweil von einem «Kindheitstraum», der in Erfüllung gehe. «Schade, dass nicht alle Beteiligten hier sein können; ich hoffe, sie feiern den Erfolg auch zu Hause ordentlich.»

Silber für Bencic und Golubic

1. August Das Tennis-Märchen ist fast perfekt. Gestern Samstag gewinnt Belinda Bencic Gold und verlässt den Tennisplatz an der Olympiade im Einzel als grosse Siegerin. Heute Sonntag ging es (fast) genau so gut weiter. Im Doppel-Finale gegen die starken Tschechinnen Barbora Krejcikova und Katerina Siniakova holte Bencic zusammen mit Viktorija Golubic Silber. Trotz der 5:7- und 1:6-Niederlage sind die Schweizerinnen happy. Gegenüber «SRF» sagt Golubic: «Wir haben nichts zu bedauern. Wir haben Gold nicht verloren, wir haben Silber gewonnen!» Word, finden wir, und gratulieren herzlich!

31. Juli Es hat sich in den letzten Tagen immer mehr abgezeichnet – und ist jetzt Tatsache: Belinda Bencic ist Tennis-Olympiasiegerin! Sie schlägt in einem hochkarätigen Tennisspiel die Tschechin Marketa Vondrousova 7:5, 2:6 und 6:3 und sichert sich damit die Goldmedaille im Einzel. Ein sensationeller Erfolg für die 24-Jährige – und für die Schweiz! Denn die Goldmedaille von Belinda Bencic ist bereits die zweite Goldmedaille an einem Tag, die dritte Goldmedaille bei den diesjährigen Olympischen Spielen und die insgesamt zehnte Medaille für die Schweiz in Tokio. Und es werden noch mehr Medaillen folgen, auch von Belinda Bencic. Denn am Sonntag steht sie auch im Doppel zusammen mit Viktorija Golubic im Olympia-Final (8 Uhr Schweizer Zeit).

Nina Christen kürt sich zur Olympiasiegerin

31. Juli Zweite Medaille für Nina Christen und neunte Medaille für die Schweiz! Nach Bronze am vergangenen Wochenende holt sich Schützin Nina Christen nun den Olympiasieg: In ihrer Paradedisziplin, dem Dreistellungskampf, schiesst die 27-Jährige 463.9 Punkte und damit Olympiarekord. Klar, dass dies für die Goldmedaille reicht – für die Russinnen Julia Zykowa und Julia Karimowa bleiben nur Silber und Bronze.

Nina Christen
Getty Images
Noè Ponti holt zweite Schweizer Schwimm-Medaille

31. Juli Zuerst musste die Schweiz 37 Jahre auf eine nächste olympische Schwimm-Medaille warten – jetzt knapp 24 Stunden. Kurz nach Jérémy Desplanches holt auch Noè Ponti sensationell die Bronze-Medaille an den Olympischen Spielen in Tokio. Der 20-jährige Tessiner machte schon im Halbfinale auf sich aufmerksam, als er über 100 Meter Delfin neuen Schweizer Rekord schwamm. Nun schlug er seinen eigenen Rekord und gewann damit am Samstagmorgen die Bronze-Medaille. Nicht der einzige Rekord in diesem verrückten Rennen: Gold holte sich Caeleb Dressel aus den USA mit einem Weltrekord, Silber ging an Kristof Milak ans Ungarn mit dem Europarekord.

Noè Ponti

Sorgt für die bereits zweite Schweizer Schwimm-Medaille in Tokio: Noè Ponti

Getty Images
Desplanches holt erste Schwimm-Medaille seit 37 Jahren

30. Juli In neuer Schweizer Rekord-Zeit schwimmt Jérémy Desplanches zu Olympia-Bronze! Der Genfer pulverisiert seinen eigenen Schweizer Rekord um 0,39 Sekunden und kann sich über 200 Meter Lagen Olympia-Medaillengewinner nennen.

Noch bei der letzten Wende hatte der 26-Jährige an vierter Position gelegen, ehe er auf den allerletzten Metern den Japaner Daiya Seto noch abfangen konnte. 5 Hundertstelsekunden entschieden letzten Endes über Bronze und Leder – mit besserem Ausgang für den Schweizer. Er ist der erst zweite Schwimmer der Geschichte und der erste seit 37 Jahren, der eine Medaille an Olympischen Spielen gewinnt. 

Desplanches war nach dem Rennen ganz aus dem Häuschen. «Am Ende habe ich nich mehr geatmet, nichts mehr gesehen. Es ist unglaublich», sagte er im SRF-Interview. «Ich weiss gar nicht, was sagen. Ich werde wohl drei oder vier Tage nich schlafen. Das war das Rennen meines Lebens.»

Jérémy Desplanches

Erfüllt sich den Traum von der Olympia-Medaille: Jérémy Desplanches.

Getty Images

28. Juli Marlen Reusser holt die fünfte Medaille für Swiss Cycling und das sechste Edelmetall für die Schweiz an diesen Spielen! Die 29-jährige Bernerin musste sich im Zeitfahren nur der zweifachen Weltmeisterin Annemiek van Vleuten geschlagen geben, die – nach ihrem vermeintlichen Gewinn der Goldmedaille im Strassenrennen – nun nach Olympia-Silber doch noch die goldene Medaille eingefahren hat. 

Für die Schweizerin war es derweil ein Steigerungslauf: Die 22 Kilometer lange Strecke nahm sie zunächst nicht im Medaillen-Tempo in Angriff. Bei Kilometer 15 lag die studierte Ärztin noch an fünfter Position, ehe sie sich auf den letzten Kilometern noch auf bis zu 56 Sekunden an van Vleuten annäherte. Damit führte sie ihre Silber-Serie weiter: 2019 war sie Vize-Weltmeisterin im Zeitfahren geworden.

27. Juli Was für ein Morgen für die Schweiz! Im Cross-Country-Rennen der Frauen fahren unsere drei Hoffnungsträgerinnen Jolanda Neff, 28, Sina Frei, 24, und Linda Indergand, 28, allen um die Ohren. Sie holen einen überlegenen Dreifachsieg und lassen die Konkurrenz chancenlos zurück.

Neff wurde im SRF-Interview direkt nach dem Rennen von ihren Emotionen übermannt. «Es ist mega cool», schwärmte sie mit Freudentränen in den Augen. «Ich hoffe, ich wache jetzt dann einfach nicht auf!» Es sei für sie alles wie im Traum. «Ich liebe es einfach, Rennen zu fahren, ich lebe für diese Rennen. Ich konnte es einfach geniessen, Freude haben am Rennen.»

Die Vorbereitungen nämlich waren alles andere als optimal: Die Ostschweizerin hatte erst vor sechs Wochen ihre Hand gebrochen. Der Lohn für die harte Arbeit auf dem Weg zurück könnte schöner nun nicht sein. «Es ist ein wahnsinnig cooles Erlebnis mit dem ganzen Team!»

Mathias Flückiger holt Silber

26. Juli Der Schweizer Medaillen-Trumpf hat gestochen! Mathias Flückiger, 32, holt im Mountainbike-Rennen Olympia-Silber. Der Gesamtweltcup-Leader musste sich nur dem Briten Thomas Pidcock geschlagen geben. Dahinter holte der Spanier David Valero Serrano die Bronzemedaille – und schnappte damit dem zweiten Schweizer Spitzenfahrer Nino Schurter, 35, Edelmetall weg. Der Bündner landete auf dem 4. Platz. Schurter nimmt es locker: «Ein vierter Platz hat mir in meiner Kollektion noch gefehlt», sagte er im SRF-Interview. Er hat bereits einen kompletten olympischen Medaillensatz daheim: 2008 holte er Bronze, vier Jahre später Silber und 2016 schliesslich Gold in Rio de Janeiro. Für Flückiger hingegen ist es das erste olympische Edelmetall.

Beim Oberaargauer überwiegt kurz nach der Zieleinfahrt die Enttäuschung über die verpasste Goldmedaille. «Ich habe das Ziel vielleicht ein bisschen verfehlt», sagte er im Interview mit SRF. «Aber trotzdem: Es ist eine Silbermedaille. Ich hätte gerne gewonnen, aber Zweiter zu werden, ist auch sehr gut.» 

Kariem Hussein gibt Auskunft über den Doping-Fall

24. Juli Ein Tag, nachdem die neunmonatige Doping-Sperre von Kariem Hussein bekannt wurde, gab der Schweizer Leichtathletik-Star in einer Pressekonferenz Auskunft zu den Geschehnissen. Olympia sei sein grösster Traum gewesen, der sei nun geplanzt. Er habe das Medikament Gly-Coramin im Hebst 2019 zum ersten Mal genommen. «Ich habe damals mit 100-prozentiger Sicherheit überprüft, ob ich es im Training und Wettkampf einnehmen darf. Danach hatte ich es einfach nicht mehr auf dem Radar.» Vor einer Woche habe er dann ein Mail erhalten und von der Sperre erfahren. «Meine grösste Angst, als ich es erfahren hatte, war, dass ich nun als Doper abgestempelt werde.» Er tue sich schwer mit diesem Begriff. «Jemand der betrügt, macht das mit einem Vorsatz und gewährleistet sich einen Vorteil. Bei mir war beides nicht gegeben. Das zeigt auch das Strafmass.» Er müsse nun lernen, mit dem Reputationsschaden zu leben, auch als Arzt, so der 32-Jährige, der sich auch bei seinen Sponsoren entschuldigte. Klar aber ist, dass er nach seiner Sperre die Karriere fortsetzen will. Weitere Details zum Doping-Fall rund um Kariem Hussein gibt es hier zu lesen.

Nina Christen holt erste Olympia-Medialle für die Schweiz

24. Juli Damit hätte wohl kaum jemand gerechnet – bereits in der ersten Medaillenentscheidung in Tokio holt sich die Schweiz die erste Olympia-Medaille. Für die schöne Überraschung sorgt Sportschützin Nina Christen. Die 27-Jährige holt sich über 10 Meter Luftgewehr sensationell Bronze. War der Finaleinzug noch knapp, bewies die Nidwaldnerin anschliessend starke Nerven und musste sich nur von der Chinesin Qian Yang (Gold) und der Russin Anastasiia Galashina (Silber) geschlagen geben. Herzliche Gratulation – so darf es durchaus weitergehen für die Schweiz. Und für Nina Christen. Sie tritt auch über die 50-Meter-Distanz an, ihre beste Disziplin.

Nina Christen holt Olympia-Bronze

Nina Christen darf bei der Medaillenübergabe jubeln, die Schweizerin gewinnt Bronze über 10 Meter Luftgewehr.

Getty Images
Von SI online am 8. August 2021 - 16:00 Uhr