Wegen ihrer Schönheit wurde die Öffentlichkeit im Jahr 2013 auf sie aufmerksam: Damals wurde Dominique Rinderknecht, 30, zur Miss Schweiz gewählt. Doch ihr Aussehen bescherte der Zürcherin nicht nur Erfolge, sondern auch einige schwierige Momente und Herausforderungen.
Bereits als junges Mädchen wurde sie mit Neid konfrontiert. «In der Primarschule haben sich plötzlich alle Mädchen gegen mich gestellt», erzählt Dominique im Youtube-Format «Hoi». Der Grund: «Sie wollten nichts mehr mit mir zu tun haben, weil die Jungs Freude hatten an mir.»
Das Mobbing ging so weit, dass die Mädchen ihr nach dem Schwimmunterricht mit ihren Bürsten an den Haaren rissen. «Es war schon ziemlich schlimm», erinnert sich Rinderknecht. Nach der 6. Klasse wollte sie dann einfach weg und ein neues Leben beginnen. Heute habe sie mit niemandem aus dieser Zeit mehr Kontakt – «das ist eigentlich noch tragisch».
Trotz dem Bruch mit den Schulgspänli: Neid spürt Dominique Rinderknecht noch immer. «Ich habe das Gefühl, Neid herrscht fast überall», sagt sie. Und zwar nicht nur aufs Aussehen bezogen, sondern bei allem. «Das ist so eine schlimme Volkskrankheit», findet Dominique. Sie verstehe das überhaupt nicht. Doch wenn sie merkt, dass bei jemandem Neid im Spiel sein könnte, begegne sie dieser Person «fast schon überfreundlich».
Kämpferisch wird Dominique Rinderknecht, wenn es darum geht, gehört und ernst genommen zu werden. «Sobald es nicht mehr ums Ästhetische, sondern um knallharte Fakten geht, hört man mir nicht mehr zu», sagt sie. Das habe sie sowohl geschäftlich, als auch privat in einer Runde mit älteren Männern erlebt.
Situationen, die sie feministischer werden liessen. Denn Feminismus bedeute Gleichstellung und sie spüre diese Gleichstellung nicht. «Mein Aussehen hat mir gezeigt, welche Vorurteile herrschen», sagt die 30-Jährige. Sie sei zwar mega dankbar für ihr Aussehen und möchte auch nicht tauschen – aber: «Ich möchte dafür kämpfen, dass ich ernst genommen werde, egal, wie ich aussehe.»