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Rudertagebuch von Gabi Schenkel

«Eine Wirbelströmung brachte mich vom Kurs ab»

Gabi Schenkel, 43, berichtet vom härtesten Ruderrennen der Welt. Seit dem 12. Dezember ist die Zürcherin unterwegs – als einzige Frau solo.

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Europe, Netherlands, Numansdorp, Gaby Schenkel

Ruderin Gabi Schenkel hatte auf der aktuellen Etappe mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Miquel Gonzalez

Mir wird es definitiv nicht langweilig auf dem Atlantik: Nach der euphorisierenden vorletzten Woche hatte ich auf meiner Überquerung mit dem Ruderboot einige einschneidende Erlebnisse. Vorerst ist auch mein zweiter Autopilot ausgestiegen. Trotz telefonischer Unterstützung meines Bootsbauers konnte ich ihn nicht reparieren, da ich die nötigen Werkzeuge nicht habe. Gleichzeitig geriet ich in eine Wirbelströmung, die mich vom Kurs abbrachte. Tagsüber konnte ich mit einer Leine einigermassen gut steuern, aber nachts driftete ich immer mehr nach Süden ab.

Dann stieg auch noch die Handy-Ladestation aus

Das heisst: Die Meilen, die ich tagsüber trotz hohem Wellengang gutmachte, verlor ich in der Nacht. Und so musste ich jeden Morgen wieder nach Norden «hochrudern». Ich habe es geschafft, wieder auf Kurs zu kommen. Dann stieg mir die Ladestation des Handys aus. Zum Glück hatte ich noch 96 Prozent Akku: Mit dieser Ladung gehe ich sorgfältig um, da sie bis zur Ankunft in hoffentlich einer Woche reichen muss.

am 21. Februar 2020 - 09:56 Uhr