Von der Nachwuchs-Hoffnung zum grossen Trumpf – und das in einem Monat! Marc Hirschi ist unser Shootingstar der Stunde. Am Mittwoch schaffte er, was seit 62 Jahren kein Schweizer mehr erreicht hat: Er gewinnt den Ardennen-Klassiker Flèche Wallonne! Dass der 22-Jährige nach 201,9 Kilometern noch den Pfupf hatte, um auf den letzten 100 Metern der Konkurrenz davonzufahren, dürfte an seiner süssen Sünde liegen. «Ich esse fast jeden Morgen ein Nutella-Brot», verrät er dem «Blick». Wo andere Kalorien zählen, lässt er sich sein Schnitteli nicht nehmen. «Ich habe gemerkt, dass es mir nicht schadet. Ich esse ausgewogen und weiss, was ich wann zu mir nehmen darf. Aber ich gönne mir zwischendurch auch etwas.»
Remo NägeliAuch sein Sportskollege Stefan Küng, 26, sieht es mit der Ernährung nicht ganz so eng – zumindest nicht an Touren. «Bei einer dreiwöchigen Rundfahrt kann ich gar nicht zu viel essen», verrät der frischgebackene WM-Bronzegewinner im Zeitfahren dem «Blick». «Da esse ich immer alles durch, was im Speicher ist.» Eier, Käse, Poulet, Kartoffeln, Nudeln, Joghurt – alles mit dabei. Vor einem Rennen futtert er ganz gerne Omeletten mit Schinken und Käse. «Dazu eine Schüssel Porridge. Das gibt Energie, die anhält.»
Christoph KöstlinRoger Federer outet sich in Sachen Ernährung als Gewohnheitstier. 20 Grand-Slam-Titel und 103 Karrieretitel insgesamt geben ihm mehr als Recht. Wie er der britischen Zeitung «Independent» erklärt hat, mag er es am Morgen eines Spiels gerne süss: Der 39-Jährige isst am liebsten selbstgemachte Waffeln mit frischen Früchten. Kurz vor dem Match kommt ihm nur etwas auf den Teller: «Zwei Stunden vor jedem Spiel esse ich Pasta mit einer leichten Sauce. Das mache ich seit 20 Jahren.»
Adrian BretscherDamit schwört er auf dasselbe Gericht wie Triathletin und Ironman-Weltmeisterin Daniela Ryf. Die 33-Jährige verspeist am Tag vor dem Rennen zum Zmittag wie auch zum Znacht Pasta Bolognese. Wenn es frühmorgens am Renntag dann losgeht, startet sie mit Weissbrot mit Tahini und Konfi und einem Kaffee in den Tag. Auch ein Red Bull darf nicht fehlen. Doch vor dem Ironman auf Hawaii 2017 geht nichts runter – ausser Babybrei. Während eines Rennens führt sie sich viel Flüssignahrung zu. Aber auch schwarze Schoggi darf nicht fehlen.
Michael RauschendorferSchwinger Pirmin Reichmuth setzt ebenfalls auf Kohlenhydrate. Der 25-Jährige lässt sich am Abend vor einem Schwingfest von seiner Verlobten Marion bekochen. Der Menüplan ist dabei stets derselbe: Spaghetti Carbonara steht drauf! «Das ist Teil meines Wettkampf-Rituals, ebenso wie das Tessiner Mutschli mit Bündnerfleisch nach jedem Gang.»
Thomas BuchwalderKunstturnerin Giulia Steingruber, 26, mag es am Wettkampftag süss. Wie sie «Sponser» verraten hat, frühstückt sie zum obligaten Kaffee jeweils ein Müesli mit Früchten, Natur-Joghurt und «ein klein wenig Honig». Dieser kommt auch später noch einmal zum Einsatz: Unmittelbar vor dem Wettkampf lässt sie sich nach dem Einturnen ein kleines Töpfli mit Honig reichen, wie sie im Interview erzählt hat. «Der darin enthaltene Zucker beruhigt mich.»
Thomas Buchwalder
Als Emmentaler ist das Faible für Fondue schon fast Pflicht – Beat Feuz, 33, ist bestes Beispiel dafür. Als dem Schweizer Team am Vorabend der Weltcup-Abfahrt in Kvitfjell 2011 Lachs und Kartoffeln aufgetischt werden, beleibt ihm das so gar nicht. Stattdessen kocht er im Wachskeller seines Servicemannes ein Fondue, wie er dem «Blick» erzählte. «Ich musste meinen Menüplan vor den Trainern geheim halten, weil die sich nicht vorstellen konnten, dass man mit einem Käseklumpen im Bauch schnell Ski fahren kann.» Heute setzt er dennoch nicht mehr aufs Nationalgericht: Seine Freundin Katrin Triendl, Physiotherapeutin, hat ihm «klargemacht, was wichtig ist für die Gesundheit», wie sie dem «Tagesanzeiger» erklärte. «Sie hat mir die Augen geöffnet», so Feuz.
Kurt ReichenbachMountainbike-Star Jolanda Neff, 27, lässt ihre Muskeln spielen. Die füttert sie vor einem Rennen nur mit einem, wie sie im «Blick»-Interview verraten hat: Reis.
Peter LuedersSeit einem Blutunverträglichkeitstest verzichtet Neffs Sportkollege Nino Schurter auf Gluten, Laktose und Eier, erzählte er dem «Blick». Jeweils drei Tage vor einem Rennen beginnt für ihn das «grosse Fressen». Er führt sich kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Reis, Kartoffeln und Quinoa zu. Am Morgen eines Rennens isst er ein Müesli aus Hafer, Amaranth, Quinoa, Früchten, Nüssen und Sojamilch. Dreieinhalb Stunden vor dem Rennen gibt es schliesslich die letzte Essenszufuhr: eine grosse Portion weissen Reis, genau wie bei Neff.
Lukas SchweizerEr ist 1,98 Meter gross und wiegt 140 Kilogramm – kein Wunder, muss da einiges an Nahrung her für Christian Stucki. Der 35-jährige Schwingerkönig gewährte dem «Blick» am Finaltag des ESAF 2010 einen Einblick in seinen Menüplan: zum Frühstück gibts 2 Schnitteli mit Aufschnitt und eine halbe Nektarine. Nach fruchtigem Zwischendurch verputzt er zum Zmittag einen Teller Spaghetti, Bohnen, Rüebli und Salat. Dazu gibts einen Liter Coca Cola. Nach dem letzten Duell im Sägemehl gönnt sich der Seeländer eine Portion Reis.
Joseph Khakshouri