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Brie-Risotto und selbstgebackenes Brot

Kochen Sie Sänger Ritschis Lieblingsrezepte nach

Für Ritschi hat die Corona-Krise nicht nur negative Seiten. Er nutzt die Zeit, um an neuer Musik zu arbeiten und für seine Familie zu kochen. Gern auch mal so richtig aufwändig. Schweizer-illustrierte.ch offenbart der Berner Oberländer sein Lieblingsrezept.

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Ritschi

Mundart-Sänger Ritschi liebt es, gute Lebensmittel zu verarbeiten. 

TV24

Ritschi, du hast ja auf Instagram einen wahren Backwahn losgetreten mit deinem Brot. Was läuft?
Echt, das ist krass. Da poste ich einmal ein Brot und bekommen hunderte Likes. Ich sollte Back-Influencer werden (lacht).  Wenn ich drei Tage an einem Musikvideo schneide, interessiert das halb so viele. Aber ganz ehrlich, das Brot ist wirklich etwas vom Geilsten, dass ich je gegessen habe. Ich habe letzte Woche drei solche Rührbrote mit verschiedenen Mehlsorten gemacht. Man muss da etwas experimentieren mit der Wassermenge, aber jedes war super. Und das ist auch nach mehreren Tagen noch ganz frisch. Kein Vergleich mit den gekauften. 

Versuchst du dich erst seit Corona-Zeiten am Kochen und Backen oder ist das etwas, das du schon länger machst?
Ich liebe es zu kochen! Auch für meine Kinder. Wenn ich Papi-Tag habe, gibt es zum Beispiel Kartoffelstock mit Ragout aus dem Schmortopf. Aber ich experimentiere auch gern, koche sehr gern indisch. Ich liebe es, in den Asialaden zu gehen und die ganzen Gewürze zu probieren. Da haust du irgendwas ganz neues in die Sosse und merkst: Wow, das macht total den Unterschied! 

Das klingt so, also wenn du auch gern aufwändigere Sachen machst?
Wenn ich Koche mache ich gern alles selber, also auch die Buns beim Burger oder die Gewürzpaste bei Currys. Das braucht zwar seine Zeit, lohnt sich aber. Auch beim Rührbrot, das muss 18 Stunden ruhen und das ist es voll wert! 

Wenn deine Frau, dein Sohn, deine Tochter und du je einen Gang von einem Menü aussuchen dürften, wie sähe das aus?
Na ja, meine Familie liebt Crèpes, in allen Variationen. Herzhaft, süss, alles. Aber wenn es ein Menü sein soll, dann sähe es wohl so aus:

Vorspeise für meinen Sohn: Crèpes mit Ovo-Crunch-Crème, 

Zweite Vorspeise für meine Tochter: Milchreis mit Apfelmus,

Hauptgang für meine Frau: Chicken Paneer Marsala 

Dessert für mich: Einfach Schoggi

Ritschis Rezepte

Ritschi begeisterte mit seinem Rührbrot seine Fans.
>> Hier gibts das Rezept

Das Lieblingsrisotto des Sängers ist ein Brie-Birnen-Risotto.
>> Hier zum Nachkochen

Wie vertreibst du dir im Corona-Lockdown die Zeit noch – ausser mit Backen und Kochen? 
Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Ruhe im Moment sehr geniesse. Mir geht es sehr gut, auch wenn mich als Musiker die Absagen von Engagements hart treffen. Das hat mich die ersten drei Wochen schon runtergezogen. Ich hätte eigentlich von Mai bis August ein Engagement bei den Thunerseespielen und dem  Musical «io senza te» gehabt, das ist jetzt um ein Jahr verschoben. Aber nun versuche ich, den Lockdown zu nutzen. Ich schreibe neue Songs und mache Sachen, für dich ich sonst nie Zeit hätte. Natürlich ist die aktuelle Situation für viele gerade finanziell sehr hart, aber ich finde es wichtig, dass man sich auch vor Augen hält, wie gut wir es trotzdem haben. 

Wie meinst du das?
Wenn ich sehe, wie sehr diese Zeit gewisse Menschen auf der Welt trifft, bin ich demütig, wie gut es uns hier in der Schweiz dabei geht. Dass unser Bundesrat die finanzielle Unterstützung für die Wirtschaft bereitstellt. Aber ich finde es auch beeindruckend, wie sich Menschen gegenseitig unterstützen. Gerade Kleinstunternehmer, wie zum Beispiel Studiomusiker, leben oft von der Hand in den Mund. Doch jeder schaut zum anderen, man hilft sich aus. Unkompliziert. Das berührt mich echt.

Wie sieht es denn bei dir mit Existenzängsten aus? Du sagtest beim «Sing meinen Song», dass es mit der Geburt des ersten Kindes solche gab, kommen die nun wieder auf?
Nein. Bevor mein Sohn geboren wurde, habe ich über viele Jahre nur für mich Geld verdient. Plötzlich musste ich für eine Familie sorgen. Aber mittlerweile habe ich mir ein dickeres Fell diesbezüglich zugelegt. Ich weiss genau, was geht und wie lange wir ohne Einkommen überstehen können. Zudem versuche ich immer viele Dinge selber zu machen, für die ich normalerweise jemanden beauftragen müsste. Kreativ sein, spart halt viel Geld.

Alles super also?
Ja. Natürlich geht auch mir manchmal am Abend der Stift und ich frage mich, wie es weiter gehen soll. Aber ich bin der Überzeugung, dass es einem besser geht, wenn man nicht jammert. Es gehen immer wieder Türen auf. Man muss nur bereit sein, durchzugehen. Mein Business lebt davon, dass ich mich immer wieder neu erfinde. Nun halt etwas früher als geplant. Statt Musical gibts jetzt #nextlevelmundart. Im Sommer mit neuen Songs und im Herbst spiele ich einzelne Konzert. Unter anderem am 12. Dezember in der Mühle Hunziken. 

Von Berit-Silja Gründlers am 18. April 2020 - 11:06 Uhr