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  4. Beat Feuz wird bei Mayers Sieg in Kitzbühel Zweiter: Jetzt hilft Tochter Clea

Den Kitzbühel-Sieg knapp verpasst

Nun soll Tochter Clea Feuz’ Enttäuschung wettmachen

Es hat nicht ganz gereicht: Beat Feuz verpasst seinen ersten Sieg in der Abfahrt von Kitzbühel um 22 Hundertstelsekunden. Für den Emmentaler eine leise Enttäuschung auf höchstem Niveau. Seine Liebsten sollen den Ski-Crack nun wieder aufbauen – insbesondere Töchterchen Clea.

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Beat Feuz

Den Sieg knapp verpasst, den zweiten Platz souverän geholt: Beat Feuz.

Getty Images

Sein ärgster Konkurrent im Abfahrts-Weltcup hat sich diese Woche einen Kreuzbandriss zugezogen und musste die Saison vorzeitig beenden. Spätestens seit der Italiener Dominik Paris somit nicht mehr als möglicher Sieger des Abfahrtsklassikers in Kitzbühel infrage kam, wurde der momentan beste Abfahrer der Saison Beat Feuz, 32, in die Favoritenrolle gesteckt.

Auch Didier Cuche, seines Zeichens fünffacher Abfahrtssieger in Kitzbühel, setzte vor dem Rennen auf den Emmentaler. «Der Beat hat es drauf», sagte er gegenüber dem «Spiegel». «Die ideale Vorbereitung auf die Streif ist, wenn du bis dahin eine starke Saison gefahren hast, das ist die perfekte physische Basis.» Die Bilanz von fünf Podestplätzen in fünf Abfahrten der laufenden Saison, darunter zwei Siegen, zeigte: Feuz ist parat.

Mayer steht vor der Sonne

Nach seiner Fahrt mit Startnummer 7 leuchtet es im Ziel grün auf. Feuz jubelt – sagt aber schon wenig später im SRF-Interview: «Im Steilhang habe ich ‹gehöselet›.» Nach zehn Fahrern, darunter Vincent Kriechmayr, der ex aequo mit dem Emmentaler in Führung geht, ist Feuz’ Optimismus getrübt. «Mal schauen, wohin das reicht.»

Wenig später ist klar: Nach ganz vorne reicht es auch 2020 nicht. Nach drei zweiten Plätzen in Kitzbühel gesellt sich der vierte dazu. Feuz ist der Sieg auf der Streif auch dieses Jahr nicht vergönnt. Der Österreicher Matthias Mayer, 29, fährt mit 22 Hundertstelsekunden Vorsprung aufs Duo Feuz/Kriechmayr ins Ziel. Und macht damit Feuz’ Winner-Wünsche zunichte.

Trotzdem zufrieden

Beim SRF-Interview nach dem Rennen nimmt Feuz Gratulationen für seinen zweiten Platz entgegen – und ist zufrieden. «Es ist die schwierigste Strecke, sie verlangt alles ab, insbesondere eine Woche nach Wengen», so der 32-Jährige.

Bei seiner Fahrt entdeckte Feuz allerdings Fehler. «Ich bin im Steilhang nicht mit dieser Überzeugung auf den Ski gestanden, wie ich es mir vorgenommen habe. Ich habe mich nicht getraut, auf Tempo durchzufahren, da habe ich die entscheidenden Zehntel verloren.»

Auf die Nachfrage von SRF-Mann Paddy Kälin hin, wie gross die Enttäuschung sei, zeigt sich Feuz ehrlich. «Der erste Platz wäre etwas, klar. Dann wäre man die Diskussionen los.» Er wolle in jedem Rennen um den Sieg kämpfen und sei dankbar für die Form, die ihm das derzeit ermöglicht. «Der Sieg wäre das Tüpfchen.» Der zweite Platz und damit die «Krise auf sehr hohem Niveau», wie Kälin sie nennt, stellt Feuz dennoch zufrieden. «Es ist eine schöne Krise!», sagt er lachend.

Unterstützung von den Liebsten

Nach der leisen Enttäuschung geht es für die Abfahrer nächsten Samstag in Garmisch ins nächste Rennen. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt nicht, doch die wird Feuz nicht nur zum Training nutzen, sondern auch, um bei seinen Liebsten Kraft zu tanken. Diese schöpft er insbesondere aus Freundin Katrin Triendl, 33, und Tochter Clea, eineinhalb. Zeit zum Ruhen bleibt aber kaum. Das Töchterchen steht der Mutter in Sachen Energie in nichts nach, erklärte Feuz im Interview nach seinem Wengen-Sieg. «Eine Viertelstunde Ruhe gibt es nie!»

Beat Feuz und Freundin Katrin

Seit 13 Jahren ein Paar: Beat Feuz und seine Katrin.

Kurt Reichenbach

Und damit bleibt auch keine Zeit, um über den womöglich im Steilhang verspielten Sieg nachzudenken. Zuhause zählt anderes. Das Familienleben sei für Feuz eine ideale Abwechslung zum Skisport, wie er gegenüber «Watson» verriet. «Meine Tochter interessiert es am Montagmorgen herzlich wenig, ob ich am Wochenende gut gefahren bin.» Er empfinde das als etwas Schönes. «Ich komme nach Hause und es geht um die Familie – und nicht darum, ob ich im Sport Erfolge gefeiert habe.»

Von RH am 25. Januar 2020 - 13:29 Uhr