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Tagebuch: «Nur noch ein Reserveruder bis Antigua!»

Zürcherin Gabi Schenkel rudert allein über den Atlantik

Gabi Schenkel, 42, aus Zürich berichtet vom härtesten Ruderrennen der Welt. Sie ist als einzige Frau solo unterwegs.

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ruderin Gabi Schenkel

Ruderin Gabi Schenkel erlebte nach dem Start auf den Kanaren erste Turbulenzen.

ZVG

Nach dem Start auf den Kanaren ist auf dem Ozean so viel passiert: Sofort geriet ich in heftige Winde und vier Meter hohe Wellen, die mich herumwirbelten. Innert Stunden war ich seekrank. Trotz vier Lagen Kleider schlotterte ich und verlor jegliches Zeitgefühl. Da es mir beim Liegen in der Kabine noch schlechter ging, fasste ich wieder meine Ruder – prompt ging eines kaputt. Nun habe ich nur noch ein Reserveruder bis Antigua!

Am zweiten Tag ging es im gleichen Stil weiter; bis auf die Wellen, die waren mir nun wohlgesinnt und trugen mich weiter. Tag drei dann begann viel entspannter, ich konnte etwas essen, und vor dem Boot schwammen plötzlich zwei Delfine vorbei – ich war mega happy, so kraftvolle Lebewesen in meiner Nähe zu haben! Am vierten Tag wollten mich die Winde mit bis zu 80 km/h in die falsche Richtung blasen. In Absprache mit meinen Wetterleuten entschied ich, den Anker ins Wasser zu lassen. Ich vertrieb mir die Zeit mit Hörbüchern, Essen und Schlafen. Nach 36 Stunden drehten die Winde. Voll motiviert bin ich wieder am Rudern.

am 21. Dezember 2019 - 12:28 Uhr