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  3. Gölä über seinen Kokain-Konsum, Hirnschlag, Leben und Liebe

Marco Pfeuti über Kindheit, Drogen und Liebe

«Wer der Mensch hinter Gölä ist, interessiert niemanden»

In «Geboren am ...» von kommenden Freitag beleuchtet SRF das Leben dreier Persönlichkeiten, darunter auch das von Mundart-Rocker Gölä. In der Sendung spricht er so offen wie noch selten über Kindheit, Abstürze und Gefühle. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.

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Mundart-Rocker Gölä

Gölä, 52, lässt in der SRF-Sendung «Geboren am ...» tief blicken. 

SRF

Diese drei Menschen sind am 7. Juni 1968 geboren: Architekt Stefan Keller, Biochemikerin Patricie Burda und auch Marco Pfeuti, besser bekannt als Mundart-Rocker Göla, 53. Das SRF beleuchtet in der Sendung «Geboren am ...» das Leben der drei Persönlichkeiten, schaut zurück auf ihre Kindheit, die Teenager-Jahre, beleuchtet Beruf, Liebe und Leidenschaften. Der intime Einblick zeigt, wie unterschiedlich Lebensläufe sein können und vor allem über Gölä erfährt man so viel, wie noch selten. Wir haben seine spannendsten Aussagen zusammengefasst. 

Göläs Kindheit

Gölä als Kind

Der junge Gölä sieht ganz brav aus – doch das täuscht. 

SRF

Das Leben als Beizers-Sohn «Als Kind ist das voll scheisse», sagt Göla. Warum? Wenn Kollegen draussen Fussball spielten, musste er Teller abwaschen. «Die Waschküche war vergittert, ich habe also schon als Kind gelernt, wie es sich im Gefängnis anfühlt», scherzt er. 

 

Über das Landleben «In Oppligen gab es damals nur Kühe und Arbeit», sagt Gölä. Das Einzige, was ihm Spass machte, war Fischen – ohne Patent natürlich. Dafür hat er öfters die Schule geschwänzt. «Es war ein wunderbares Leben», erinnert er sich. Vor allem auch deswegen, «weil man damals als Kind in der Beiz Bier und Zigaretten kaufen konnte.» 

 

Die Berufswahl «Von einer Lehre wollte ich überhaupt nichts wissen, stattdessen habe ich gekifft und war der Albtraum aller Eltern», sagt der Musiker. Sein Vater wollte, dass Marcöli, so nannten sie ihn damals, den elterlichen Gasthof zum Schütz in Oppligen übernimmt – für Gölä absolut keine Option. Also schickten sie ihn auf einen Sprachaufenthalt nach England. Zurück in der Schweiz entschied er sich Maler und Autolackierer zu lernen, obwohl er farbenblind ist und rot und grün nicht unterscheiden kann. 

 

Die Sorgen der Eltern «Einmal brachte er mit 16 eine schwangere Frau nach Hause und verkündete, dass sie nun seine Frau sei», erzählt Papa Pfeuti lachend. 

Göläs Weg zum Musikstar

Gölä wird 50

Gölä in seinen Anfängen als Musikstar. 

Philippe Rossier

Die Anfänge Noch bevor er den ersten Griff auf der Gitarre lernte, schrieb Gölä Gedichte über Hunger, Kriege und die Ungerechtigkeit auf der Welt. «Weil ich die Themen noch nicht in Musik umsetzen konnte», erklärt er. 

 

1995 kam der Durchbruch «Mit dem Erfolg konnte ich auch beweisen, dass mein Vater Unrecht hatte. Er sagte nämlich immer, dass ich mit Musik nie auf einen grünen Zweig kommen werde», sagt Gölä stolz.  

 

Flopp seiner englischen Songs «Die haben niemanden interessiert, was ich auch verstehen kann. Ich will ja auch nicht The Eagles auf französisch hören.»

Göläs Exzesse

Gölä Moon and Stars 2017

Göläs Musik begeistert heute die Massen, doch beinahe hätte er seine Karriere zerstört. 

Adrian Bretscher

Sein Drogenkonsum und die Folgen «Ich habe alle ausprobiert, was Gott verboten hat – einfach weil es mich wundernahm. Dann hat es mir eine Sicherung im Kopf rausgehauen, ich hatte einen Hirnschlag und konnte nicht mehr laufen», schildert Gölä den Tiefpunkt seiner Drogen-Eskapaden. Seinem Arzt am Inselspital Bern gestand er daraufhin den Konsum von «Juflipulver», also Kokain. 

 

Die Läuterung Der Hirnschlag hat Göla die Augen geöffnet. Er wusste: «Ich bin auf dem falschen Weg mit meinem Lebensstil – seither habe ich keine Drogen mehr angerührt.»

 

Gölä ganz intim

Gölä Konzert 2014 mit Sohn ohne Frau und Baby

Gölä auf einer Amerika-Reise. 

www.sandrodiener.ch

Über seine Gedanken «Ich suche noch immer nach den Sinn des Lebens – auch wenn das wohl ein Ding der Unmöglichkeit ist», schildert Gölä sein Inneres.

 

Wer er ist «Gölä ist nur eine Kunstfigur, wer ich wirklich bin, wollen die meisten gar nicht wissen» Wer ist er denn nun? «Ein ganz normaler Typ, wie ganz viele da draussen», so Gölä. 

Gölä und die Liebe

Musiker Gölä

Mit ihm eine Beziehung zu führen, sei nicht ganz leicht, sagt Gölä.

SRF

Über die Trennung von Journalistin Sibylle Marty, mit der er 10 Jahre zusammen war «Ich habe das Gefühl, es ist nicht einfach, mit einem wie mir zusammen zu sein. Eine Frau, die mich aushält, muss man lange suchen.»

 

Seine jetzige Liebe Heidi «Ich habe meine Traumfrau gefunden. Ob Heidi mit mir einen Traumprinzen hat, ist eine andere Frage», sagt Gölä lachend. 

Göläs Zukunft

Gölä und Trauffer 2019 büetzer buebä

Gölä und Traufer mussten ihr Büezer-Buebe-Konzert im Zürcher Letzigrund erneut verschieben. Neu findet es am 19. und 22. August 2022 statt. 

David Biedert

Seine Träume Gerne hätte Gölä noch einen weitern Lastwagen und vielleicht auch einen Bagger. Doch wirklich wichtig sind ihm seine Kinder: «Ich hoffe, dass sie gesund bleiben, dass etwas aus ihnen wird und dass ich das hoffentlich noch erleben werden», formuliert Gölä zum Schluss der Sendung seine Wünsche für die Zukunft. 

 

«Geboren am 7. Juni 1969» mit Gölä läuft am Freitag, 23. Juli um 20.05 Uhr auf SRF 1

Von lme am 22. Juli 2021 - 18:46 Uhr