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Nadia Brönimann

«Meine letzte Chance, Sex geniessen zu können»

Vergangenen Februar trennte sich Nadia Brönimann von ihrem Freund Thomas Voigt. Seither war es still um die berühmteste Transsexuelle der Schweiz. Jetzt redet die Autorin («Die weisse Feder») erstmals und exklusiv über die Trennung. Und sie meldet sich zurück im Rampenlicht!

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SI online: Sie tragen ja ein ganz schön gewagtes Kleid auf diesen Fotos, Frau Brönimann.
Nadia Brönimann: Sexy, nicht wahr? Der Ostschweizer Designer Luis Bonfiglio hat es mir auf den Leib geschneidert. Es ist schlicht, aber auch einen Touch extravagant. Und sehr feminin.

Was ist denn der Anlass?
Ich trete am Abend des 4. Juni im Rahmen des Thai Grand Festivals als Sängerin im Zürcher Hauptbahnhof auf. Mein Song ist eine tolle Dance-Nummer und heisst «A Passionate Longing». Geschrieben wurde er vom Musical-Komponisten Stephen Keeling, der bereits meinen ersten Song «Merci Beaucoup» komponierte. Es wird mein erster Auftritt als Sängerin vor Publikum, und ich bin gespannt, wie ich ankomme.

Sie schauen also nach der Trennung von ihrem Ex-Freund wieder nach vorne?
Genau. Ich hatte eine Weile Liebeskummer, aber der ist jetzt zum Glück vorbei. Thomas ist aus meinem Haus ausgezogen und zurück nach Deutschland gegangen, wo er herkommt.

Warum haben Sie sich getrennt?
Manchmal ist es unmöglich, als Paar zu funktionieren, auch wenn man sich eigentlich sehr gern hat.

Thomas haderte sehr lange damit, dass Sie früher ein Mann waren und sich zur Frau umoperieren liessen. Kam er schlussendlich doch nicht damit klar?
Unsere Trennung hatte nichts mit meiner Geschichte zu tun. Sie kam sogar eher von mir aus. Es klappte schlicht und einfach nicht zwischen uns.

Woran lag das?
An vielen kleinen Dingen. Es ist nicht so einfach zusammen zu leben, wenn man zum Beispiel andere Vorstellungen von Ordnung hat. Oder davon, wie man das Wochenende verbringen möchte. Das hatte vielleicht auch damit zu tun, dass Thomas zwölf Jahre jünger ist als ich. Diesen Altersunterschied haben wir beide wohl ein bisschen unterschätzt.

Sie wollten diesen Sommer nach Thailand, um sich nochmal operieren zu lassen.
Das werde ich auch tun. Auch wenn die Operation damit zusammenhängt, endlich das Liebesleben einer «richtigen» Frau führen zu können, hängt sie für mich nicht davon ab, ob ich nun einen Freund habe oder nicht. Dass ich mich in Bangkok nochmals unters Messer einer Koryphäe auf dem Gebiet der Geschlechtsumwandlung lege, hat nur mit mir selbst zu tun. Es ist meine letzte Chance darauf, irgendwann «echten» Sex richtig geniessen zu können.

Wer bezahlt diese Operation?
Die Kosten, die entstehen, muss ich selbst tragen.

Was, wenn die Operation nicht klappt?
Das wäre zwar sehr schade, aber dann muss ich mir nicht vorwerfen, es nicht wenigstens versucht zu haben.

Wie sieht eigentlich Ihr momentaner Alltag aus?
Wie der von anderen Frauen auch. Ich arbeite Teilzeit im Marketing-Bereich, helfe beispielsweise mit bei der Organisation des Thai Grand Festival vom 3. bis 5. Juni im Zürcher Hauptbahnhof. Daneben halte ich immer wieder Vorträge über Transsexualität, zum Beispiel an Schulen. Mein Häuschen in Einsiedeln teile ich mit meinen beiden Katzen Jeanely und Sira.

Warum sagen Sie das so traurig?
Jeanely ist seit einigen Tagen verschwunden. Ich mache mir grosse Sorgen um sie! Wenn jemand eine weisse, dünne Katzendame sieht - bitte meldet euch und bringt sie zurück nach Hause!

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 29. Mai 2011 - 13:55 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 22:46 Uhr