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Giulia Siegel

DJane im Party-Dschungel

Grössenwahnsinnige Zicke oder taffer PR-Profi? Ob jetzt in der Jury der Mister-Schweiz-Wahl oder hinterm DJ-Pult: Giulia Siegel sorgt für Aufsehen. Und lüftet das Geheimnis um Lothar Matthäus.

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Giulia Siegel, 34, scheint nichts peinlich! Nicht ihr RTL-Dschungelcamp-Zicken-Gastspiel Anfang Jahr. Nicht ihr jüngster Auftritt an einer Wiener Party, wo sie sich mit Ex-Dieter-Bohlen-Häschen Nadja Abd el Farrag, kurz Naddel genannt, in die Wolle kriegte.

Lachend sitzt Giulia, die eigentlich Julia Anna Marina heisst, im Wohnzimmer ihres 300-Quadratmeter-Penthouse in München Neuhadern am Laptop und schaut sich die Naddel-zofft-mit-Giulia-Szene bei Stefan Raabs «TV total» an. Ihr Credo,auf den Punkt gebracht, lautet: Egal, ob positiv oder negativ - Hauptsache in den Schlagzeilen: «Giulia Siegel nach Kollaps in Klinik», «Hat Giulia Siegel Kleider nicht bezahlt?», «Giulia Siegel beschimpft Miss Tirol … als Nutte und Schlampe».

So hats die Tochter von Deutschlands Schlagerkönig Ralph Siegel zu «Ruhm» in den Schickeria-Kreisen der Bayern-Metropole gebracht. Die Mister Schweiz Organisation heuerte das Ex-Model für die Wahl am Samstag als Jury-Mitglied an. Wer die Siegel für einen Abend engagieren will, muss dafür bis zu 5000 Franken hinblättern. Plus Spesen.

Was qualifiziert die Frau für den Job als Mister-Begutachterin? Siegel hob oder senkte den Daumen schon bei einer «Miss Germany»-Ausscheidung sowie der Wahl zum «Model of the World». Und: Sie mag Männer, «wenn sie Stärke ausstrahlen». Sie sagt aber auch: «Ich war einmal von einem Mann abhängig. Das möchte ich nie, nie wieder haben!»

Siegel ist geschieden und Mutter von Marlon, 13, sowie den Zwillingen Mia und Nathan, 6. Von deren Vater, dem Münchner Unternehmensberater Hans Wehrmann, trennte sich Siegel 2006 nach sechs Jahren Ehe. Auch da berichtete die Boulevardpresse. An einem Tag, dass er sie geschlagen, am anderen, dass sie ihn verprügelt habe.

Die «Bussibussi-Tussi» (Stern) polarisiert. Bei der Münchner «Abendzeitung» gibt man sich knapp: «Wir äussern uns zu Giulia Siegel nicht.» – «Wer bitte ist Giulia Siegel?», fragt Deutschlands ehemaliger Klatschkönig Michael Graeter provozierend. «Bunte»-Autorin und Deutschlands Society-Expertin Eva Kohlrusch bescheinigt Siegel hingegen: «Sie ist intelligent.» Wenngleich bei ihr «eine gewisse Spur von Grössenwahn und Selbstüberschätzung» zu beobachten sei. Für Kohlrusch ist Giulia das traurige Beispiel einer «Promi-Tochter», die eigentlich auf der Suche nach wahrer Liebe und Geborgenheit sei.

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Über den Vater ihres Ältesten schwieg Siegel jahrelang. Lothar «Loddar» Matthäus, damals noch Gatte von Ex-Miss Lolita Morena, wurde genannt. «Völliger Quatsch», sagt Giulia und verrät, wies zum Gerücht um sie und den Fussballstar kam. «Irgendwer sah ihn aus meinem Haus kommen. Dabei hatte ich meine Wohnung zu der Zeit einer Freundin überlassen.» Mit Tennis-Profi Tommy Haas war sie wirklich mal kurz liiert.

Im Moment ist sie Single. Ab Sommer dürfen Mutige in der Pro7-Datingshow «Giulia in Love?!» antreten und beweisen, ob sie Siegel-tauglich sind. Die Bewerber brauchen unter anderem einen starken Atem. Siegel ist Kettenraucherin. «Nur vor meinen Kindern qualme ich nicht.» Aber die sind zurzeit in der Schule, und so steckt sie sich noch eine Kippe an. Sie schreibe gerade an ihrem zweiten Buch. «Einen Führer für Männer - wie man jede Frau rumkriegt.» Ihr erstes Buch handelte von Engeln.

Ein Engel ist Giulia Siegel sicher nicht. Mit 16 liess sie die Schule sausen und modelte auf Anraten von Star-Coiffeur Gerhard Meir. Als Giulia Legeis (Siegel rückwärts) lief sie für Armani und Escada, zierte die Covers von «Vogue» und «Cosmopolitan», liess im «Playboy» zweimal die Hüllen fallen und löffelte für Nestlé in Werbespots LC1-Joghurt. In einer Late-Night-Show lüftete sie das Geheimnis ihrer Herkunft.

Zu Vater Ralph hat sie ein enges Verhältnis, sagt sie. Auf ihre Mutter Dunja angesprochen, verstummt sie hingegen. Auch als Schauspielerin tritt Siegel in Erscheinung. Die Internet-Filmdatenbank IMDB listet von «Soko Kitzbühel» über «Suche impotenten Mann fürs Leben» bis «Tatort» mehr als zwei Dutzend Streifen auf - inklusive ihrer Auftritte in «Ich bin ein Star, holt mich hier raus!». Im Fernsehen moderierte sie auf Pro7 «Max TV» und «Taff Live». Für die RTL-2-Doku-Soap «Der Club der Ex-Frauen» kam das Aus nach der zweiten von sechs Folgen.

Ihre wahre Berufung, so Siegel selbst, habe sie als DJ gefunden. Wer sie als DJane bezeichnet, erntet ein böses Funkeln ihrer katzengrünen Augen (sie ist kurzsichtig, trägt Kontaktlinsen). «Das ist so, wie eine Masseurin als Masseuse zu bezeichnen.» Remo Neuhaus vom «Du Théâtre - Lorenzini» in Bern engagierte sie als einer der Ersten in der Schweiz. Sein Fazit: «Ihre Musik kommt an. Ich bereue es bis heute nicht.»

An Ostern legte Siegel erstmals im Zürcher «Q-Club» auf. Geschäftsführer Michael Läuppi: «Das Publikum schaute vor allem auf sie - die Musik war zweitrangig.» Klingt, als könnte Siegel noch dazulernen. Auch von DJ-König Antoine: «Sie passt optisch hinters DJ-Pult, ist wild, crazy und hebt sich vom Rest der Szene ab. Ihr Sound gefällt mir, fürs Technische gebe ich gern Nachhilfe.»


am 24. April 2009 - 15:45 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:13 Uhr