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  3. Interview mit Peter Achten, Dr. Beat Richner, Lucia und Felix Eppis

Peter Achten

Welche Gedanken verbinden Sie mit Vietnam?

Peter Achten: Ich habe zwei Jahre in Hanoi gelebt und kenne das Land seit dem Vietnamkrieg, den die Vietnamesen den «Amerikanischen Krieg» nennen. Obwohl ich seit Jahren in China lebe, reise ich jährlich mehrmals nach Vietnam, die Entwicklung ist frappant.

Lucia und Felix Eppisser: Wir sind fasziniert von der Vielseitigkeit der vietnamesischen Küche, der Differenziertheit der Gerichte und der Produktepalette. Besonders ans Herz gewachsen sind uns die fröhlichen Menschen und wir sind beeindruckt, wie tüchtig und brillant sie nach dem Krieg in so kurzer Zeit ihr Land wieder aufbauten.

Welches ist Ihre schönste Erinnerung?

Peter Achten: Es sind dies Freundschaften, z.B. mit Li Vansau, dem Sprecher der Vietnamesischen Befreiungsfront Vietcong während der Pariser Friedensgespräche. Li ist ein hoch gebildeter, lieber Mensch.

Lucia und Felix Eppisser: Sehr authentisch ist es, wenn die Fischer ihren Fang zurückbringen und im seichten Wasser mit Ochsenwagen und Kisten die Waren für den Markt verteilen. Besonders schön ist es auch, bei lokalen Familien privat zu wohnen und ihre Gepflogenheiten und Lebensweisen zu erleben.

Wie beurteilen Sie das Essen in Vietnam?

Peter Achten: Es schmeckt mir ausgezeichnet, manchmal scheint es mir das beste Essen von ganz Asien zu sein. In China ist es aber ähnlich gut.

Lucia und Felix Eppisser: Besonders spannend ist in Vietnam der französische Einfluss, der sich mit den vielen lokalen Ingredienzien verbindet. Die Küche ist federleicht, gesund und nur im Ansatz pikant. Im Gegensatz zu Thailand oder Malaysia ist die Schärfe dezent im Hintergrund und unterstreicht die Frische der Gerichte. Es wird sehr viel mit Kräutern wie zum Beispiel Minze gearbeitet.

Warum sollen die SI-Leser mit auf diese Vietnam-/Kambodscha-Reise?

Peter Achten: Weil Vietnam eine einzigartige Kultur hat, wirtschaftlichen Erfolg aufweist, positiv denkt und über einen beispielhaften, unbändigen Freiheitswillen verfügt. Dazu kommen die freundlichen, liebenswerten Menschen. Ich habe den Teilnehmern viel zu erzählen.

Lucia und Felix Eppisser: Das Land ist im Aufbruch und wird sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren stark verändern. Es sind grosse Investitionen geplant. Wer das Land mit seiner reichen Kultur und Tradition im Original erleben will, sollte Vietnam jetzt noch besuchen. Die Freude und Motivation, das natürliche Lachen wirken ansteckend. Auch die Gegensätze von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftserwartungen können tief berühren.

Was dürfen die Reisenden bei ihrem Besuch in Siem Reap erwarten?

Dr. Beat Richner: Ich zeige in Siem Reap den australischen Film «Dr Beat and the passiv genocide of children». Am Samstag gebe ich dann ein Konzert mit Informationen und Einspielungen aus einem französischen Fernsehfilm und aus einem Film von Georges Gachot. Ich spiele dazu Bach und andere Lieder. Das Programm passe ich im Moment immer auch ein bisschen der politischen Situation an. Aus Respekt vor den kranken und schwerkranken Kindern und ihren Müttern, die stets beim Kind sind, können wir die Spitäler nicht zeigen. Aus Respekt vor der Würde der Kambodschaner können wir Touristen nicht durch die Spitäler führen.


am 27. Oktober 2008 - 06:06 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 19:09 Uhr