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Clown Dimitri

Geehrt

Dimitri bekommt für sein Lebenswerk den mit 200 000 Franken dotierten Brandenberger-Preis 2009.

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Geehrt

Lieber Herr … äh, wie soll ich Sie eigentlich nennen: Herr Dimitri oder, wie Ihr Taufname lautet, Herr Dimitri Jakob Müller?
Nein, nein, ich heisse offiziell Jakob Dimitri, so steht es auch in meinem Pass drin.

Also, Herr Dimitri, Gratulation! Von der Brandenberger-Stiftung werden Sie für Ihr Lebenswerk mit 200 000 Franken geehrt. Was machen Sie mit dem Geld?
Direkt neben unserem Theater haben wir eine schöne, alte Villa gekauft. Dort errichten wir ein Kulturzentrum für Kinder, wo wir sie mit Kreativität von Computer und Internet weglocken wollen. Zudem planen wir einen Skulpturenpark voller Narren und Clown-Figuren. Das alles kostet viel Geld.

Der Brandenberger-Preis geht an Personen, die sich um das Wohl der Menschheit verdient machen. Warum bekommen Sie den Preis?
Man sagt ja, Lachen sei gesund. Und da ich viele Lacher aus den Leuten herauslocke, bin ich wohl so eine Art Ober-Lach-Apostel.

Es heisst «Geld macht nicht glücklich». Angesichts der
200 000-Franken-Belohnung: Vergeht Ihnen als Clown jetzt das Lachen?

Nein, nein, ich freue mich, weil das Geld für Kinder und Kunst eingesetzt wird. So macht Geld sogar sehr glücklich! Das ist nicht vergleichbar mit jemandem, der Geld rafft, nur weil er immer mehr und noch mehr will.

An Ihrer Hochschule für Bewegungstheater und Theaterkreation können junge Künstler jetzt sogar ein Master machen. Aber ein Master macht doch noch keinen Theater-Meister?
Keiner unserer Master-Studenten würde sich «anmastern», sich Meister zu nennen. Master ist nur ein Titel, ein Anfang, Meister wird man erst mit viel Erfahrung.

Es wird gewitzelt, Bundesrätin Calmy-Rey habe ähnliche Gesichtszüge und gar die gleiche Frisur wie Dimitri. Ehrt oder verletzt Sie das?
Oh, das ehrt mich. Ich bewundere Calmy-Rey für ihre Zivilcourage und Intelligenz. Wir haben uns einmal kurz getroffen, und sie erzählte mir lachend, sie bekomme immer wieder E-Mails mit Fotos von ihr und mir drauf. Und es stimmt doch: Wir sehen uns tatsächlich ähnlich.

Von Urs-Peter Zwingli am 2. Oktober 2009 - 16:37 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 18:44 Uhr