Alessandra Ambrosio, sind Sie zum ersten Mal in Zürich?
Das erste Mal in Zürich und sogar das erste Mal in der Schweiz.
Haben Sie schon etwas von Zürich gesehen oder müssen Sie sich die Stadt vom Hotel aus ansehen?
Von meinem Hotelbalkon aus habe ich eine wirklich schöne Aussicht auf den Zürichsee (lacht). Aber ich war heute Morgen schon draussen und habe einen langen Spaziergang am See entlang gemacht. Es war wunderschön! Ich wollte noch in eine Apotheke. Die Schweiz ist ja bekannt für ihre speziellen Beautyprodukte. Ihr habt so viele tolle Gesichtscremen. Und ich wollte Schweizer Schoggi kaufen, aber leider waren so früh noch alle Geschäfte geschlossen. Morgen muss ich bereits weiter nach Paris. Aber ich komme wieder!
Sie essen Schoggi?
Nun, eure Schoggi ist wirklich speziell. Da darf ich mir schon ein kleines Stück gönnen.
Ihr Vater ist italienischer Herkunft, Ihre Mutter hat polnische Wurzeln. Sie selber sind in Brasilien aufgewachsen. Haben sie noch Verwandte in Europa?
Während des Krieges flohen meine Vorfahren alle nach Brasilien und sie sind dort geblieben. Das erste Mal kam ich nach Europa, als ich mit dem Modeln anfing. Da war ich fünfzehn.
War es für sie immer klar, dass sie Model werden möchten?
Als ich etwa zwölf Jahre alt war, schaute ich mir immer all die schönen Hochglanz-Magazine an. Da war es für mich klar: Das will ich auch!
Was fasziniert Sie am Modeln?
Es sind die Fotos. Für mich sind das nicht einfach nur Bilder, es ist Kunst. Ein Foto ist zeitlos.
Nehmen Sie ihre Kinder manchmal mit, wenn sie arbeiten?
Meine Tochter Anja ist neun, mein Sohn Noah ist fünf. Sie gehen also zur Schule. Deshalb können sie mich leider nicht immer begleiten. Aber wenn sie Ferien haben, nehme ich sie gerne mit. Manchmal stehe ich sogar zusammen mit meiner Tochter für ein Shooting vor der Kamera. Das ist wunderbar! Doch meistens ist meine Agenda so vollgepackt, dass ich gar keine Zeit für sie hätte.
Ihre Tochter hat das Model-Gen geerbt. Würde es Sie freuen, wenn sie später in Ihre Fussstapfen tritt?
Anja soll selber entscheiden, was sie werden möchte. Ich werde sie, egal bei was, auf jeden Fall unterstützen.
Sie stehen heute Abend am Zurich Film Festival auf dem Grünen Teppich. Sehen Sie sich manchmal auch einen Film im Kino an?
Ich liebe Filme. Leider fehlt mir oft einfach die Zeit. Aber ich verbringe ja sehr, wirklich sehr viel Zeit im Flugzeug und schaue mir dort alle neuen Filme an. Am liebsten gehe ich mit meinen Kindern ins Kino. Dann bestellen wir Popcorn und schauen uns einen Kinderfilm an. Das macht mir am meisten Spass.
Wieviel Zeit verbringen Sie morgens im Badezimmer?
So lange wie ich Zeit habe. Das ist unterschiedlich. Ich kann in zwei Minuten mein Gesicht waschen, Zähne putzen, Sunblock auf mein Gesicht streichen und die Haare zusammenbinden. Aber eine halbe Stunde ist mir lieber (lacht).
Kennt ein Topmodel wie Sie auch Bad Hair Days?
Klar! Das kennt doch jeder. Besonders dann, wenn ich am Vorabend einen Event hatte und tonnenweise Haarspray im Haar. Das ist kein schönes Erwachen. Und meine Haare sind schliesslich mein Kapital.
Haben Sie den neuen Dyson Haartrockner schon mal ausprobiert?
Ich habe schon oft davon gehört, aber erst vergangene Woche hat ein Stylist an einer Modenschau von Balmain ihn benützt. Ehrlich gesagt, ich bin nicht wirklich ein Fan von Haartrocknern, weil die meisten die Haare beschädigen. Nicht so der Dyson Supersonic. In fünf Minuten sind meine Haare trocken und ich kann sogar währenddessen telefonieren, so leise ist er. Zudem sieht er wie eine James-Bond-Geheimwaffe aus (lacht). Ich habe mir sofort einen gekauft und geb ihn nie mehr her!
Was bedeutet es Ihnen, als Victoria's Secret Model, über den Catwalk laufen zu dürfen?
Die Victoria's Secret Modenschau ist die grösste der Welt. Es gibt nichts Vergleichbares. Es ist eine riesige Produktion und die ganze Welt schaut zu. Dort zu laufen, ist der Traum jedes Models. Ich bin schon so lange dabei und ich fühle mich sehr geehrt, ein Teil davon zu sein. Es ist wie Familie.
Wie stark war der Druck, nach Ihrer Schwangerschaft wieder in Topform zu kommen, um an der Show mitzulaufen?
Es war nicht wirklich geplant. Ich wusste, dass die Show etwa drei Monate nach der Geburt meiner Tochter sein würde. Und ich dachte, dass es mich vielleicht motiviert, wieder fit zu werden. Ich habe meine Tochter gestillt und musste eine Diät machen. Nicht wenig essen aber sehr gesund. Also keine Schoggi (lacht). Und ich musste jeden Tag trainieren. Das war wirklich nicht einfach!
Sie präsentieren die schönsten Haute-Couture Kleider auf dem Laufsteg. Was tragen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?
Einen Bikini! Im Ernst! Am liebsten bin ich am Strand oder am Pool mit meinen Kindern. Spiele mit ihnen oder liege in der Sonne. Ich bin halt eine richtige Brasilianerin. Ansonsten trage ich in meiner Freizeit fast immer Jeans und dazu ein weisses T-Shirt und Sneakers. Meinem Verlobten gehört eine Denim-Marke, da bin ich an der Quelle.
Wenn ich einen Modetipp für meine Wintergarderobe brauche. Was darf auf keinen Fall im Schrank fehlen?
Was wirklich total angesagt ist, sind übergrosse Sweatshirts, in kräftigen Farben. Und weisse Boots. Ja, die sind total in!
In der «Schweizer Illustrierten» vom nächsten Freitag können Sie übrigens eine Geschichte mit Alessandra Ambrosio lesen, in der sie sich ganz privat zeigt.