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Udo Jürgens

«Bin öfter an meine Grenzen gestossen»

Am Freitagabend singt der Entertainer im Rahmen seiner «Der Ganz Normale Wahnsinn»-Tour im Zürcher Hallenstadion. Mit SI online sprach Udo Jürgens über seine Gesundheit, die Liebe zur Schweiz und zukünftige Projekte.

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Udo Jürgens' Herz schlägt für Europa, die Schweiz bezeichnet er als sein Zuhause.
RDB / Christian Lanz

SI online: Udo Jürgens, kürzlich versetzten Sie Ihre Fans in Angst und Schrecken. Sind Sie wieder gesund?
Udo Jürgens: Alles halb so wild. Ich musste zu Beginn meiner Tournee wegen einer Erkältung mit schwerer Bronchitis vier Konzerte absagen. Das ist mir in meiner ganzen Karriere noch nie passiert. Aber in der Zwischenzeit habe ich schon gegen dreissig Konzerte hinter mir und werde nächste Woche auch die verpassten Auftritte nachholen. Also alles in bester Ordnung.

Sie sind jetzt 77. Kommen Sie langsam an Ihre Grenzen?
Natürlich ist man mit 77 nicht mehr 22. Etwas anderes zu behaupten wäre schlicht dumm. Aber Tourneen sind für mich nicht die grosse physische Strapaze, wie das viele Leute meinen. Es ist eher so, dass ich in meinen wilderen Jahren wegen schlechter Organisation und ungesundem Lebenswandel öfter an meine Grenzen gestossen bin. Die vergangenen Konzerte dieser Tournee waren wahrscheinlich mit von den besten meiner ganzen Karriere.
Ich bin mit meiner Stimme momentan sehr glücklich. Das Singen fällt mir leichter als früher. Solange ich also noch so viel Spass daran habe und mich die Leute sehen wollen, gibt es für mich keinen Grund damit aufzuhören.

Was sind Ihre nächsten Projekte?

Die Konzerttournee ist ja noch nicht zu Ende. Ich werde sie im Herbst aufgrund der grossen Nachfrage fortsetzen und übrigens auch nochmals nach Zürich ins Hallenstadion kommen. Ebenfalls ab Herbst wird mein Musical «Ich war noch niemals in New York» nach grossen Erfolgen mit über zwei Millionen Zuschauern in Hamburg, Stuttgart, Wien und Tokio auch in Zürich gespielt. Das freut mich sehr. Daneben schreibe ich an einem neuen Buch mit Kurzgeschichten. Sie sehen also, die Arbeit geht mir nicht aus.

Die Deutschen, Österreicher und Schweizer reissen sich um Sie. Für
welches Land schlägt denn nun Ihr Herz?
Als überzeugter Europäer schlägt mein Herz erstmal für Europa. Aber mit allen drei Ländern verbindet mich natürlich sehr viel: In Österreich habe ich meine Kindheit und Jugend verbracht. Hier ist meine Heimat, an der viele Emotionen und Erinnerungen hängen. Aus Norddeutschland, wo noch viele meiner Verwandten leben, stammt meine Familie. Deutschland hatte für meine Karriere, schon alleine wegen seiner Grösse, die wichtigste Bedeutung. Die Schweiz ist seit über dreissig Jahren mein Lebensmittelpunkt - hier bin ich zu Hause. Für einen Künstler ist aber jede Stadt und jeder Auftritt, wenn man die Herzen der Zuschauer erreichen will, stets eine neue Erfahrung, Herausforderung und auch Freude.

Von Nadine Bauer am 16. März 2012 - 15:51 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 23:01 Uhr