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  4. Charlize Theron (Atomic Blonde, Monster) spricht über ihre schwierige Kindheit mit Vater als Alkoholiker und getötet von Mutter

«Ich habe niemandem davon erzählt»

Charlize Therons Mutter erschoss ihren Vater

Charlize Therons Leben scheint perfekt: Sie gehört zu den gefragtesten Hollywood-Schauspielerinnen, verdiente bereits Millionen und ist Dauergast auf dem Roten Teppich. Hinter der glitzernden Fassade aber ist alles anders. In einem Interview spricht die 41-Jährige jetzt zum ersten Mal offen über ihre schwierige Kindheit. Und die Nacht, in der ihre Mutter ihren Vater erschoss.

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Charlize Theron bei den Oscars 2017. Die 41-Jährige gewann 2004 den Oscar für ihre Hauptrolle im Film «Monster».

Getty Images

15 Jahre alt war Charlize Theron, als ihre Mutter zur Waffe griff und ihren Vater erschoss. Erst heute findet die inzwischen 41-jährige Schauspielerin den Mut, offen über diese Tat zu sprechen. In einem Interview mit Howard Stern, 63, einem US-amerikanischen Talkradio-Moderator, gibt die Oscar-Preisträgerin zu: «Ich habe einfach so getan, als wäre das nicht passiert. Ich habe niemandem davon erzählt, ich wollte niemandem etwas sagen.»

Was aber ist passiert in dieser Nacht? Charlize Therons Vater, ein französischstämmiger Bauunternehmer, war Alkoholiker, unberechenbar, gewaltätig. In jener Nacht vor 26 Jahren drohte die Situation einmal mehr zu eskalieren. Charlizes Vater Charles griff ihre Mutter Gerda mit einem Gewehr an. Drohte, sie und Charlize zu töten. Gerda Theron, damals 38 Jahre alt, griff selbst zur Waffe und tötete ihren Mann.

«Ich wollte nicht als Opfer dastehen»

Passiert ist die Tragödie im südafrikanischen Johannesburg, wo Charlize Theron aufwuchs. Später wurde Gerda Theron freigesprochen, die Tat als Notwehr bewertet. Und trotzdem hatte ihre Tochter Charlize Angst vor den Reaktionen der Leute. «Wer will schon eine solche Geschichte erzählen?» Deshalb habe sie allen immer gesagt, ihr Vater sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen, wenn jemand gefragt habe. «Ich wollte auch nicht als Opfer dastehen.»

Die «Monster»-Schauspielerin hatte jahrelang mit den Ereignissen in ihrer Kindheit zu kämpfen, sagt sie nun zu Howard Stern. Weniger jedoch mit der Tat ihrer Mutter, als vielmehr mit dem Alkoholismus und der Gewalttätigkeit ihres Vaters.

Schauspielerin Charlize Theron und ihre Mutter Gerda treten heute auch schon mal gemeinsam auf dem Roten Teppich auf.

Dukas

«Ich habe mich schrecklich gefühlt»

«Jeder spricht immer nur über diesen einen Anlass», sagt Theron über die verhängnisvolle Nacht. Und ja: «Ich habe mich schrecklich gefühlt, dass mein Vater getötet wurde. Ich glaube, alle darin Involvierten fühlten sich schrecklich», zitiert die «Daily Mail» aus dem Interview. Aber was sie in ihrem Erwachsenenleben viel mehr beschäftigt habe, sei die gesamte Kindheit.

«Der Alltag als Kind, in einem Haus mit einem Alkoholiker. Jeden Tag aufzuwachen und nicht zu wissen, was passiert. Nicht zu wissen, wie der Tag wird. Und alles hängt von jemand anderem ab und ob er heute trinken wird oder nicht

Von 2014 bis 2015 waren Charlize Theron und Sean Pean für eineinhalb Jahre ein Paar.

schweizer-illustrierte.ch

Kindheit in Therapie verarbeitet

Wegen ihrer Kindheit sei sie lange in Therapie gewesen, gibt Charlize Theron im Radiointerview zu. Heute kann sie damit umgehen und darüber sprechen. Auch zu ihrer Mutter hat sie ein gutes Verhältnis. Diese wohnt ebenfalls in Los Angeles, nur zwei Meilen von Charlize Theron entfernt.

Auch beruflich läuft es für die Schauspielerin, die nur kurze Zeit nach dieser Tat mit 16 im Rahmen eines Modelwettbewerbs erstmals öffentlich in Erscheinung trat, weiterhin rund. Dieses Jahr war Theron in den Schweizer Kinos bereits in «Fast & Furious 8» zu sehen. Ende August läuft ihr neuster Film «Atomic Blonde» an.

Von Thomas Bürgisser am 24. Juli 2017 - 11:19 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 13:41 Uhr