2002 feierte er Premiere bei «Deutschland sucht den Superstar», seither hat Menderes Bagci bei jeder Staffel sein Glück bei Dieter Bohlen versucht. Zum Titel hats bei Weitem nie gereicht - immerhin ist der 31-Jährige inzwischen aber mit Abstand der kultigste «DSDS»-Kandidat und hats damit ins diesjährige Dschungelcamp geschafft. Nicht nur mit seinem Antitalent fiel er bei seinen Auftritten in den vergangenen Jahren auf. Beim einen oder anderen Mal war Menderes kaum wiederzuerkennen. Mit aufgedunsenem Gesicht stand er dann vor der Jury - Schuld war das Cortison, wie er erst jetzt, am Lagerfeuer im australischen Dschungel, offenbart hat.
2004 bekam Menderes die Diagnose Colitis Ulcerosa. Die chronischen Dickdarm-Erkrankung, die in Schüben verläuft und mit starken Magenkrämpfen und Spitalaufenthalten einhergeht, war hierzulande bereits vor einigen Wochen im Gespräch. Radio- und Fernsehmoderator Robin Rehmann, 34, leidet ebenfalls daran und hatte sie mehrfach öffentlich thematisiert, sogar direkt vom Spitalbett aus. «Ich möchte, dass man hinschaut!», begründete er seine Freimütigkeit.
Stress kann bei Patienten mit Colitis Ulcerosa einen akuten Schub auslösen. Warum sich sein Leidensgenosse mit der Dschungelcamp-Teilnahme freiwillig einem grossen Druck aussetzt, kann Rehmann nur mutmassen. «Stress wird sehr individuell empfunden», sagt der Virus-Moderator gegenüber SI online. Er selbst würde jedenfalls nicht am bekannten Reality-Show-Projekt teilnehmen, «prinzipiell nicht», wie er sagt. «Menderes wird das Ganze mit seinen Ärzten besprochen haben, und wenn er sich in einer beschwerdefreien Phase befindet, geht das.»
Laut «Bild am Sonntag» habe Menderes die gewöhnlichen Gesundheitstests für «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» zwar bestanden, er müsse jedoch seine Medikamente im Camp nehmen. Ausserdem bekomme er im Gegensatz zu seinen Mitstreitern spezielles Essen. Dass die TV-Show trotzdem nicht spurlos an ihm vorbeigeht, zeigte sich bereits beim Abflug nach Australien. Menderes wirkte geschwächt, wie die «Bild» am Frankfurter Flughafen feststellte. «Er scheint vor seinem Einzug ins Camp besorgt zu sein», schrieb die deutsche Zeitung. «Ich muss ein paar Tabletten einnehmen und hoffe, dass ich das heil über die Bühne bringen kann», wiegelte Menderes ab.
Inzwischen scheint er von Tag zu Tag mehr unter der Situation zu leiden. Zumal ihn Mitstreiter Thorsten Legat, 47, der sich offenbar zum Ziel gesetzt hat, aus ihm einen selbstbewussten Testosteron-Bolzen zu machen, ihn zusätzlich unter Druck setzt. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - gehört der «DSDS»-Dauerkandidat schon jetzt zu den Favoriten auf die Dschungelcamp-Krone. Menderes selbst träumt jedoch von etwas ganz anderem. Sein grösster Wunsch: «Ich hätte gern nie diese Krankheit bekommen, dann könnte ich vielleicht mit allem besser umgehen.»