Mit 60 Jahren blickt Fürst Albert II. von Monaco auf ein bewegtes Leben zurück. Hineingeboren in eine der schillerndsten Familien Europas musste Albert Alexandre Louis Pierre Rainier Grimaldi, wie er mit vollem Namen heisst, so einige Schicksalsschläge und Schlagzeilen mitmachen. Angefangen beim tragischen Tod seiner berühmten Mutter Fürstin Gracia Patricia, der ehemaligen Schauspielerin Grace Kelly († 52), bis hin zu unzähligen gescheiterten Beziehungen inklusive zwei uneheliche Kinder.
In den letzten Jahren aber scheint es ruhiger geworden zu sein um den Fürsten. Mit 60 Jahren ist Albert in seiner Rolle angekommen, an der Spitze des monegassischen Fürstenhauses, als Oberhaupt der Grimaldis - und an der Seite seiner Frau Fürstin Charlène, 40, und den beiden Kindern Prinzessin Gabriella und Erbprinz Jacques, beide 3.
Nach einigen schwierigen Jahren ist Fürst Albert heute verheiratet mit Fürstin Charlène und glücklicher Familienvater.
KeystonePünktlich zu seinem 60. Geburtstag heute Mittwoch erscheint nun ein Buch über Fürst Albert («Albert II de Monaco, l'homme et le prince»). Über Monate hinweg hatten die zwei Journalisten Isabelle Rivère und Peter Mikelbank die Möglichkeit, Interviews mit dem Fürsten, seiner Frau sowie anderen Familienmitgliedern zu führen. Das französische Magazin «Point de Vue» veröffentlichte nun erste Auszüge aus dem Buch. Darin spricht der Fürst unter anderem über...
... seinen Berufswunsch als Kind
Zwar war schon als Kind klar, dass Albert später die Aufgaben seines Vaters Fürst Rainier III. († 81) an der Spitze des Fürstentums Monaco übernehmen würde. Trotzdem habe er sich immer wieder die Frage gestellt, ob er wirklich Freude an dieser Rolle haben werde. Er hätte gerne die Möglichkeit gehabt, andere Berufe zu erlernen. «Als ich sechs oder sieben Jahre alt war, wollte ich Cowboy oder Polizist werden.» Später hätte er einen Beruf mit Kindern bevorzugt. Mit der Zeit aber sei er in seine Rolle hineingewachsen. «Ich denke, ich wollte niemanden enttäuschen, weder meine Eltern, noch die anderen Familienmitglieder.»
Als Kind wollte Fürst Albert Polizist oder Cowboy werden.
Keystone... seine Mutter Fürstin Gracia Patricia
Wenn Fürst Albert an seine Mutter denkt, komme ihm als erstes ihre einmalige Persönlichkeit in den Sinn. «Meine Mutter hatte die Gabe, alles um sich herum einfach erscheinen zu lassen.» Er habe sich von ihr immer geliebt und getragen gefühlt. «Unser heutiges Selbstvertrauen haben meine Schwestern und ich ihr zu verdanken.» Und, fügt er an, seine Eltern hätten einen grossen Sinn für Humor gehabt. Beide hätten nicht immer alles ernst genommen.
Seine Mutter Grace Kelly sei immer für ihn da gewesen, sagt Fürst Albert heute.
Keystone... seine Beziehung zu seinen Schwestern
Es seien die schwierigen Momente, welche sie als Geschwister zusammengeschweisst hätten, sagt Fürst Albert. Für ihn sei es zum Beispiel selbstverständlich gewesen, dass er seiner Schwester Caroline von Hannover, 61, nach dem tragischen Tod ihres ersten Mannes Stefano beigestanden sei. Stefano Casiraghi kam 1990 nur 30-jährig bei einem Bootsunfall ums Leben, von einem Tag auf den anderen stand Caroline mit ihren drei Kindern alleine da. «Ich habe ihr sofort gesagt: ‹Wenn du mich brauchst, bin ich für dich da›». Tatsächlich hat Albert anschliessend regelmässig Zeit mit Carolines Kindern Andrea, 33, Charlotte, 31 und Pierre, 30, verbracht.
... seine Liebe zu Charlène
Es sei eine ziemlich ungewöhnliche Liebesgeschichte. Zwischen ihrem ersten Aufeinandertreffen und dem Verlieben seien fünf Jahre vergangen. In dieser Zeit sei viel passiert und er habe sie immer im Hinterkopf behalten - «aber nichts dafür getan, den Lauf der Dinge zu beeinflussen. Vielleicht hatte ich auch einfach eine Vorahnung, dass sich unsere Wege eines Tages wieder kreuzen würden.» Erst zum Jahreswechsel 2005-2006 hätten sie sich wieder getroffen - und die Geschichte nahm ihren Lauf.
Am 2. Juli 2011 heirateten Fürst Albert und Charlène.
Keystone... seine Zwillinge Jacques und Gabriella, beide 3
Es sei geschockt gewesen, als er erfahren habe, dass Charlène Zwillinge erwarte. «Ein Wunder», wie er es nennt. Charlène habe ihm ausserdem das Geschlecht der Kinder vor der Geburt nicht verraten wollen, er habe das akzpetiert. «Ich habe es erst nach der Geburt von Jacques und Gabriella erfahren. Ich war im Arbeitszimmer und wusste bis zum letzten Moment nichts.» Ausserdem verrät er auch noch die Spitznamen seiner zwei Kleinen: «Jacky und Bella».
Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella im vergangenen September mit ihrer Mama Charlène.
KeystoneTreu, fürsorglich, mitfühlend - und der beste Freund
Zum Schluss gibt auch noch Fürstin Charlène Auskunft über ihren Mann - und schwärmt von ihm in den höchsten Tönen. Er sei ihr immer beigestanden, auch in den schwierigen Momenten, etwa in ihren ersten Monaten in Monaco. «Zu Beginn habe ich hier wirklich nichts gekannt. Albert war mein einziger Freund hier, der einzige, dem ich vertrauen konnte.»
Ein unerschütterliches Paar: Fürst Albert und seine Frau Charlène.
KeystoneAm meisten bewundere sie an ihm seine Konstanz. Ihr Mann sei ausserdem ihr guter Freund, treu, fürsorglich und mitfühlend. Und von ihm als Vater sagt sie: Er sei unglaublich süss mit Jacques und Gabriella. «Ich habe riesiges Glück, dass mein Mann auch ein aussergewöhnlicher Vater ist.»