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«Momager»

Stars wie Tanja La Croix lassen sich von Mama managen

Das Prinzip ist nicht neu, nur das Wort: «Momager» - eine Mutter, die die Karriere ihres Kindes managt. Das gab es schon vor vielen Jahren bei Martina Hingis und aktuell bei Tanja La Croix. Was die Vorteile und Nachteile sind, wenn sich die einstige Erziehungsberechtigte bezahlt in das Leben einmischt? Die DJane gibt Auskunft.

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Yvonne Wettach organisiert das Leben von DJ Tanja La Croix

Yvonne Wettach geht mit ihren 61 Jahren bald auf das Rentenalter zu. «Sie darf nicht in den Ruhestand gehen», sagt Tanja La Croix gespielt empört. Schliesslich hätte sie noch nie einen so guten Manager wie ihre Mutter gehabt.

RDB/Christian Lanz

Die Mütter von Model Toni Garrn und Selena Gomez tun es, Nancy Heigl sowieso und Kris Jenner überhaupt: ihre Töchter managen. Doch Letztere ist wohl die berühmteste «Mom-Managerin» überhaupt. Die 58-jährige Matriarchin des Kardashian-Clans schaffte es, aus iher Familie eine Herde Goldesel zu machen. 2007 schloss sie mit dem US-Sender «E! Entertainment» einen Millionendeal ab und ist seitdem mit der ganzen Bagage in der Reality-Serie «Keeping Up With The Kardashians» zu sehen. Lukrativ - für alle Beteiligten, schliesslich handelt es sich hier um eine typische Win-Win-Situation. Die Mutter pusht, das Kind hat Erfolg, der Rubel rollt. Wenn es dann auf der menschlichen Ebene noch passt, umso besser. 

Die St. Gallerin Tanja La Croix kennt die Vorteile, wenn sich ein Familienangehöriger um die beruflichen Belange kümmert. «Meine Mum kennt mich von klein auf und weiss, wie ich ticke. Und wie jede Mutter will sie nur das Beste für ihr Kind», sagt die 31-jährige Produzentin und DJ zu SI online. Obwohl die Zusammenarbeit mit Yvonne Wettach, 61, so ja eigentlich nicht geplant war. «Als ich 2004 angefangen habe, aufzulegen, hatte ich zwar einen Manager, war mit ihm aber nicht ganz zufrieden. Er zog nicht am gleichen Strick wie ich, daher musste meine Mutter kurzfristig einspringen.» Sie wollte sich Zeit lassen. Jemanden finden, der zu ihr passt und dem sie 100 Prozent vertrauen kann. Am Ende war das genau die 61-jährige Kauffrau. «Sie hat ihren Job wahnsinnig gut gemacht, recht schnell begriffen und ist sehr motiviert an die Sache rangegangen. Sie hat sogar extra Englisch gebüffelt. Als ich dann nur positive Rückmeldungen in Bezug auf ihre umgängliche Art und ihre Arbeit erhalten habe, war der Fall für mich klar.» Seitdem wacht Mama Yvonne über die Agenda ihrer Tochter, kümmert sich nebst den Bookings um Hotels und Flüge sowie den Versand von Merchandising und die Adminstration ihrer Website. 

Wenn wir streiten, dann auf eine konstruktive Art

Doch herrscht nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen zwischen den beiden Frauen. Wie in jedem anderen Arbeitsverhältnis gibt es auch mal Unstimmigkeiten. Die werden aber allerspätestens bei der wöchentlichen Teambesprechung aus der Welt geschafft. «Wenn wir streiten, dann auf eine konstruktive Art. Meine Mutter weiss, dass ich professionell bin, sonst könnte sie mich ja nicht so gut vermarkten.» Was sie für Nachteile in der Zusammenarbeit sieht? «Nur einen», antwortet Tanja La Croix. «Wenn wir mal frei haben, dreht sich trotzdem immer alles um den Beruf.»

Dass ihre Mutter ihr auch mal auf die Finger klopft, passiert höchstens mal, wenn Tanja irgendwo verhockt. «Wenn ich nach dem Auflegen mal noch ein oder zwei Stunden bleiben und tanzen möchte, sagt sie mir schon mal, dass es an der Zeit wäre, ins Bett zu gehen.» Morgen sei ja schliesslich auch noch ein Tag - und ein neuer Auftrag. Das sei aber das, was wohl jeder andere gute Manager auch tun würde. 

Da zweifelt der Beobachter jedoch ein wenig an den Fähigkeiten von Kris Jenner. Hätte die Mutter von Kim Kardashian ihrem Kind nicht die Folgen eines Skandal-Sextapes vor dem Erscheinen klarmachen müssen? Wobei - auch schlechte Presse ist gute Presse. Denn das bringt schliesslich Stutz. Etwas, wofür die TV-Moderatorin defintiv einen richtigen Riecher hat. Und sie wiederum zu einem tüchtigen Manager, nicht aber unbedingt zu einer guten Mutter, macht. 

Von Nadine Bauer am 2. Dezember 2013 - 06:16 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 18:05 Uhr