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Die Schauspielerin leidet an Multipler Sklerose

Selma Blair: «Mein Sohn fragte mich, ob ich sterben muss»

Im Oktober machte Schauspielerin Selma Blair ihre Schock-Diagnose Multiple Sklerose öffentlich. Kürzlich hat sie in einem Interview erstmals darüber gesprochen, wie es ihr geht - und warum sie sich schämte.

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«Eiskalte Engel»-Schauspielerin Selma Blair, 46, packte vergangenen Herbst aus - und schockte: In einem emotionalen Post auf Instagram machte sie ihre Multiple-Sklerose-Erkrankung öffentlich. Obwohl sie erst im August 2018 die Diagnose erhalten hatte, soll sie damals schon seit etwa 15 Jahren an Multipler Sklerose, kurz MS, gelitten haben.

Erstes Interview nach Diagnose

Nachdem sich Blair an der diesjährigen Oscar-Verleihung zum ersten Mal seit dem Publikmachen ihrer Krankheit wieder auf dem roten Teppich zeigte, hat sie nun in einem emotionalen Interview mit «Good Morning America» ausführlich darüber gesprochen, wie sich ihr Leben seit der Diagnose verändert hat.

Sehen Sie im Video: Selma Blairs emotionales Interview

«Niemand hat die Energie, während eines MS-Schubs ein Interview zu geben», sagte die Schauspielerin da. «Aber ich schon. Weil ich die Kamera liebe!» Ihr gehe es gut.

Die Moderatorin der Sendung, Robin Roberts, stützt Selma Blair, die gegenwärtig nur noch mit einem Gehstock laufen kann. Blairs Balance, ihre Sehkraft und die Mobilität sind eingeschränkt. Und auch an ihrer Stimme, die zittrig klingt und manchmal bricht, hat die Krankheit schon Spuren hinterlassen. 

Blair hat sich geschämt

Als sie die Diagnose MS erhielt, habe sie geweint, sagt Blair. «Es gab Tränen. Aber es waren keine Tränen der Panik, es waren Tränen des Wissens, dass ich jetzt einem Körper nachgeben muss, der die Kontrolle verliert.» Die Diagnose sei aber auch eine Erleichterung gewesen. «Denn seit mein Sohn geboren wurde, hatte ich einen MS-Schub und wusste es nicht. Ich tat alles dafür, so zu tun, als wäre alles normal.»

Es waren Tränen des Wissens, dass ich jetzt einem Körper nachgeben muss, der die Kontrolle verliert

Seit der Geburt ihres Sohnes Arthur, 7, habe sie Schmerzen gehabt. Doch die Ärzte hätten ihre Beschwerden nicht ernst genommen und ihre Müdigkeit auf die Hormone und das «anstrengende Leben als alleinerziehende Mutter» geschoben. Doch die Beschwerden legten sich nicht - im Gegenteil. «Ich brachte meinen Sohn zur Schule, eine Meile entfernt, und bevor ich zu Hause war, musste ich an der Strassenseite anhalten und schlafen.» 

Selma Blair mit ihrem Sohn Arthur:

Mit diesem Schicksal hat Blair stark gehadert. «Ich habe mich geschämt», sagt sie. «Ich habe mein Bestes gegeben und ich war eine grossartige Mutter, aber es hat mich umgebracht.»

«Ich habe gelernt, mich nicht schuldig zu fühlen»

Ihrem Sohn hat Selma Blair offen erzählt, woran sie leidet. «Er hatte schon gesehen, dass ich manchmal umfalle, und so musste ich es ihm sagen. Er weinte fast und fragte: ‹Mama, musst du jetzt sterben?› Und ich sagte: ‹Nein. Wir wissen nie, was uns umbringt, Arthur, aber der Arzt hat nicht gesagt, dass ich sterbe...›» Ihr Sohn verstehe es, wenn sie sich «mal total beschissen» fühle, erzählt Blair. Und auch sie selbst hat mehr Verständnis für sich aufgebaut. «Ich habe gelernt, mich nicht schuldig zu fühlen.»

Von Ramona Hirt am 9. März 2019 - 19:00 Uhr, aktualisiert 9. März 2019 - 20:03 Uhr