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77 Bombay Street

Esra Buchli wechselt zum Schlager

Hossa und Schlaghosen statt Hut und Schlagzeug. Esra Buchli von 77 Bombay Street hängt die Musik an den Nagel und geht unter die Partyveranstalter. Wenn auch nur für einen Tag. 

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Esra Buchli 77 Bombaystreet Schlagerparade

77 Bombay Street-Schlagzeuger Esra Buchli geht unter die Partyveranstalter. Er ist Gastgeber der Churer Schlagerparade mit 30'000 Gästen.

Geri Born

Fast wäre die grösste Schlagerparty der Schweiz ins Wasser gefallen. Die Veranstalter der Schlagerparade Chur zogen sich zurück und zehntausende Partywütige hätten im September nicht mehr gewusst, wo feiern. Doch dann kam der Ritter in blauen Schlaghosen: Esra Buchli, seines Zeichens Schlagzeuger von 77 Bombay Street, übernahm kurzerhand die Organisation des Events.

Am Samstag, 30. September, wird die Churer Innenstadt dank des 31-Jährigen wieder bunt und voll Musik sein. 30'000 Besucher werden es ihm danken! SI online hat exklusiv mit Esra Buchli gesprochen. 

Esra, ist alles bereit für die Schlagerparade?
Ja, mein Gefühl ist gut. Ich habe mein Bestes gegeben. Momentan bin ich aber mehr Meteorologe und schaue auf fünf verschiedenen Wetterapps gleichzeitig, wie es am Samstag wird. Und alle sagen was anderes!

Wie sind Sie zum Organisator der Parade geworden?
Also ehrlich gesagt, bin ich musikalisch nicht in dieser Sparte zuhause, eher im Folk-Pop wie auch 77 Bombay Street. Die Parade gibt es seit zwanzig Jahren. Eine Eventfirma hat sie die vergangenen Jahre organisiert und nach zehn Jahren nun einen sauberen Schnitt gezogen. Mein Bruder Simri wurde dann angefragt, aber als frischgebackener Vater und Clubbesitzer wurde es ihm zu viel. So kam ich ins Spiel.

Und wie ist die Schlagerwelt?
Es ist faszinierend in eine andere Welt einzutauchen und kreativ zu sein. Plötzlich stellte sich mir die Frage: Wie macht man für 30’000 Menschen ein Fest? Das ist schon ein grosses Privatprojekt, dass ich mir da geangelt habe. Plötzlich musste ich Sicherheitskonzepte schreiben, mich auf Sponsorensuche begeben, als Businessman rechnen – das ist alles neu, extrem spannend und wie eine neue Ausbildung für mich. Und es gibt einen Satz “Um kreativ zu sein, musst du Wissen haben.” Ich habe mir einige Dokumentationen über Schlager angeschaut, Bücher gekauft und natürlich die Musik gehört. Heintje kannte ich von früher, Udo Jürgens auch – das wars.

Was wird für Sie das Highlight?
Es ist so: Am Anfang gab mir das Organisations-Komitee eine Schachtel voller Puzzleteile, die ich auf den Tisch ausgeleert habe. Seit sechs Monaten setze ich es zusammen und am Samstag zeigt sich dann endlich das Bild. Ob es schön oder hässlich ist, werden wir sehen! (Lacht)

Einerseits Organisator, andererseits Musiker – gibts Parallelen?
Einen Event zu organisieren, ist wie ein Album aufzunehmen. Du tüftelst monatelang daran und erst wenn es draussen ist, weisst du auch, ob es den Leuten gefällt. Jetzt habe ich sozusagen ein Album aufgenommen, ausser dass ich darauf nicht singe und es für einmal Schlager ist. (Lacht)

Mögen Sie nun Schlager?
Ich habe gemerkt, dass es nicht auf die Musikrichtung ankommt, um was spannend zu finden. Der Trend ist enorm und es gibt einen grossen Unterschied vom neuen Schlager, bekannt aus dem Après-Ski, und zu demjenigen aus den 60-er und 70-er Jahre. Der alte Schlager war nach dem zweiten Weltkrieg sehr herzlich. Man spürt die Dankbarkeit und auch die Fröhlichkeit. “Liebeskummer lohnt sich nicht my Darling” – was will man gegen so etwas fröhliches und unschuldiges sagen? Und die Schlagerparade ist seit Jahren einfach ein positiver Event, der Spass macht.

77 Bombay Street Esra und seine Schlagerparade

Von der bunten Pop-Welt in die bunte Schlagerwelt: Esra Buchli von 77 Bombay Street hat sich für seine Schlagerparade in Schale geworfen. 

Geri Born

Sie tragen auf dem Foto ein Schlager-Outfit…
… ja und es sieht cool aus. Aber ich könnte nicht mit diesen Absätzen rumlaufen, schon gar nicht als Organisator am Event. Da muss ich praktisch angezogen sein und auch ein bisschen seriös wirken, falls ich auf Sponsoren treffe. Ich mag aus den 70er eher den Look von Jimi Hendrix, also fast schon den Hippie-Style. Jetzt bin ich eher der schrille Prince, nur bisschen grösser und massiger! (lacht)

Von Aurelia Robles am 28. September 2017 - 11:24 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 13:11 Uhr