Die honigbraunen Augen von Adela Smajic, 25, strahlen, als wir sie in der Wohnung ihrer jüngeren Schwester Samra, 21, in Allschwil BL besuchen. Ihre eigene ist leer. Die neue Bachelorette ist mitten im Zügeln. Blond, zierlich, stilvoll gekleidet – nicht nur äusserlich ist die Ähnlichkeit unverkennbar. Samra gab erst kürzlich in der «Schweizer Illustrierten» bekannt, dass sie eine Frau liebt.
Die Schwestern bezeichnen sich beide als Netflix-Junkies, sprechen fünf Sprachen und lieben ihre Familie über alles. Dazu gehören ihr berühmter Vater, Fussball-Legende Admir Smajic, 54, Mutter Vera, 51, und ihre grosse Schwester Ela, 27. Ihr Vater sei für sie immer ein grosses Vorbild gewesen. «Er ist ein genialer Analytiker und ein wunderbarer Mensch», schwärmt Adela.
Vom Fussballprofi zum IV-Bezüger
Vor 14 Jahren beendete ein schwerer Schicksalsschlag die Trainerkarriere ihres Vaters brutal: Admir Smajic wurde so unglücklich von einem Ball getroffen, dass sich drei Halswirbel verschoben. Der gebürtige Bosnier entging nur knapp einer Lähmung und wurde zum IV-Bezüger: «Fussball ist seine grosse Leidenschaft. Es war, wie wenn man einen Fisch aus dem Wasser zieht und ins Trockene legt.»
Im Jahr darauf ging auch die Ehe in die Brüche. Der Unfall hat Adela geprägt: «Ich realisierte, wie kurz und zerbrechlich das Leben ist. Also sagte ich mir: Lebe deine Träume. Jetzt.»
Ich hatte Lust auf ein Abenteuer
Die einen Meter sechzig kleine Frau will gross hinaus. Durch ein Praktikum bei Telebasel schafft sie als Wetterfee und Moderatorin den Sprung vor die Kamera. Beruflich ist sie auf der Überholspur, nur mit der Liebe will es nicht so recht klappen. Als sie für die Kuppelshow «Die Bachelorette» angefragt wird, zögert sie nicht lange. «Ich hatte Lust auf ein Abenteuer und sagte mir: Wieso die Liebe nicht auf diesem Weg finden?»
Hohe Ansprüche hat sie eigentlich nicht. «Klar, stehe ich auf einen sexy Body. Ein Mann muss aber das gewisse Etwas haben, mich irgendwie fesseln und gleichzeitig erden. Das war bis jetzt nie der Fall.» Auf Sex verzichtet hat sie deswegen nicht. Das erste Mal erlebte Adela mit 17.
Adela ist verliebt
Nach intensiven Gesprächen mit ihrer Mutter und drei Jahren Bedenkzeit entscheidet Adela sich mit 19 Jahren dazu, ihre Brüste vergrössern zu lassen. «Ich finde das wunderschön und sehr weiblich.» Die Operation bezahlt die Studentin selbst und arbeitet dafür einen Sommer lang. 3000 Euro haben sie ihre je 550 Gramm schweren Silikon-Brüste gekostet.
Dazu lässt sie sich regelmässig ihre Lippen spritzen, färbt ihre Haare, bleicht sich die Zähne. Prompt reagiert die Männerwelt. Sie wird begehrt. Eine Gratwanderung: Adela zeigt auf den sozialen Medien zwar gern Füdli, Busen, Schmollmund, wird nun aber rasch auf ihr Äusseres reduziert. «Ich verstehe nicht, warum ein sexy Körper sofort mit oberflächlich und dumm assoziiert wird.»
Bildergalerie: Bachelorette Adela zeigt ihre Tattoos
Dass dem nicht so ist, kann sie als neue Bachelorette nun öffentlich unter Beweis stellen. Die Dreharbeiten in Thailand seien eine Wahnsinnserfahrung gewesen. «Ich bin wirklich daran gewachsen.» Und das Erhoffte ist wahr geworden: Adela ist verliebt.