Drei Minuten. Keine Sekunde länger hat Michael von der Heide, 38, in Oslo. Drei Minuten, die zur Ewigkeit werden können, wenn man wie er als Sänger auf der Bühne der Telenor Arena steht und «Il pleut de l’or» singt. Vor sich 23 000 Gesichter, die ihn erwartungsvoll anblicken, und 100 Millionen, die den «Eurovision Song Contest» vor dem Fernseher verfolgen. Drei Minuten … Minuten, in denen sich von der Heide zum Helden singen kann. Minuten, die ihm aber auch Häme eintragen könnten.
Die Teilnahme am «Eurovision Song Contest» ist für die Schweiz eine Art Himmelfahrtskommando. Weder Lovebugs-Rocker noch Schmusesänger Paolo Meneguzzi, nicht einmal Weltstar DJ Bobo schafften es in den vergangenen drei Jahren auch nur ins Finale. «Alles muss perfekt sein bei diesen drei Minuten: die Bühnenshow, die Kostüme – und kein falscher Ton.» Von der Heide weiss, worauf er sich eingelassen hat.
Auch Polo Hofer machte Michael Mut. Klopfte ihm auf die Schulter, sagte: «Gib dir ein bisschen Mühe! Dir traue ich das noch zu!» Daran wird Michael denken. Vor seinen drei Minuten. Egal, ob danach Held oder Häme. «Diese drei Minuten werden die aufregendsten meines Lebens sein.»
Lesen Sie, wie sich Michael von der Heide auf seinen Auftritt am «Eurovision Song Contest» vorbereitet - in der Schweizer Illustrierten Nr. 18 vom 3. Mai 2010.