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«Astrologie ist meine Droge»

Elizabeth Teissier über das Altern, Merkel und #MeToo

Sie macht jede Entscheidung von den Sternen abhängig – und lebt gut damit! Star-Astrologin Elizabeth Teissier über Liebesglück und Katzenhoroskope. Und warum wir uns auf 2018 freuen dürfen!

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Elizabeth Teissier Jahreshoroskop 2018

Diva mit Stil: «Für das neue Jahr habe ich mir vorgenommen, mehr auf mich selbst zu achten», sagt Elizabeth Teissier.

Fabienne Bühler

Sie hat die Hosen an. Elizabeth Teissier, 79, ist elegant, eloquent und weiss sich auf gepflegtestem Parkett zu bewegen, wie sie beim Walzer mit Ehemann Gerhard Hynek, 72, im Sandoz-Ballsaal des Luxushotels Beau-Rivage in Lausanne beweist. Die Star-Astrologin und der ehemalige Journalist feiern hier ihren sechsten Hochzeitstag. Und er verrät: «Sie sagt, wos langgeht.»

Nicht nur zu Hause: Die Genferin hat Königshäuser und Präsidenten beraten, war Filmstar und Model. Mit ihrer 900 Seiten starken Doktorarbeit hat die Soziologin an der Sorbonne ihre Kritiker in Verlegenheit gebracht. Und ihren Geschlechtsgenossinnen hat sie unbeirrbar den Weg geebnet.

«1981 zierte ich als eine der ersten Frauen überhaupt das Cover des Nachrichtenmagazins ‹Der Spiegel›, darauf bin ich noch heute stolz», sagt sie beim Interview. Anlässlich ihres runden Geburtstages im Januar wagen wir einen Blick in die Vergangenheit – auch wenn sie die Sterne lieber nach der vielversprechenden Zukunft befragt.

Elizabeth Teissier, wieso freuen Sie sich so auf 2018?
Alles sollte besser werden: mehr Solidarität, bessere Wirtschaft, ökologischer Fortschritt.

Also gibt es bei den Sternzeichen nächstes Jahr keine Verlierer?
Mit Jupiter im Skorpion gibt es vor allem ein paar klare Gewinner: die Zeichen Skorpion, Steinbock, Fische und Jungfrau gehören zu den Glückspilzen. Auch die zweite und dritte Dekade der Krebse sowie die dritte Dekade der Zwillinge und Fische.

Wer sollte sich vorsehen?
Die Zeichen Löwe und Wassermann. Mai-Stiere, die zweite Dekade der Zwillinge, Schützen und eventuell auch ein paar Jungfrauen.

Gibt es ein Thema, das 2018 beherrscht?
Ein neues Bewusstsein bezüglich Umweltfragen könnte eines der Hauptthemen sein. Auch bleibt der Fokus auf der Kommunikation – wie im vergangenen Jahr.

Ich habe in meiner Karriere sehr oft sexuelle Belästigung erlebt

Sie sagten vor einem Jahr voraus, für die deutsche Bundeskanzlerin Merkel werde eine Wiederwahl schwierig. Nun wurde sie bestätigt.
Ich prognostizierte, dass es für Frau Merkel schwierig wird, wenn die Wahlen nach Mitte September stattfinden, was der Fall war. Aus heutiger Sicht war ihr knapper Wahlsieg tatsächlich kein Erfolg. Ausserdem denke ich, dass Frau Merkel in den ersten Wochen 2018 eine grössere Wende erleben wird. Vielleicht wirft sie das Handtuch.

Sie sagten grosse Veränderungen im Internet voraus. Sehen Sie diese Prognose als erfüllt?
Durchaus. Zwar blieb die grosse Krise aus, doch kam es zu schwerwiegenden Hacker-Attacken. Und gerade durch den Hashtag «#MeToo», der es Frauen ermöglicht, die Allgegenwärtigkeit von sexueller Belästigung und Übergriffen sichtbar zu machen, wurde ein wichtiges Thema angestossen. Es ist ein Schritt in Richtung rechtlicher und gesellschaftlicher Gleichstellung der Frauen.

Haben denn auch Sie in Ihrer Karriere sexuelle Übergriffe erlebt?
Sehr oft! Besonders als Schauspielerin und Fotomodel.

Wie sind Sie damit umgegangen?
Ich wollte Sex und Liebe nie mit der Arbeit vermischen. Ich denke, das war ein Grund, weswegen ich nie Bond-Girl wurde. Im Film «Soleil Rouge» von Terence Young musste ich eine bereits versprochene Rolle an Ursula Andress abtreten, als ich nach sechs Monaten der Belästigung noch immer Avancen abwies.

Elizabeth Teissier Jahreshoroskop 2018

Traumpaar: Seit 36 Jahren stärkt Gerhard Hynek der grossen Liebe seines Lebens den Rücken.

Fabienne Bühler

Welche Themen drohen im neuen Jahr zu eskalieren?
Als Astrologin kann ich zwar die positiven und negativen Daten oder Perioden ausmachen, jedoch ist es schwieriger, das betroffene Thema festzulegen. Neptun und Jupiter lassen darauf schliessen, dass alle Themen, welche die allgemeine Gesundheit betreffen, stark in den Mittelpunkt rücken. Etwa Plastikmüll oder Giftstoffe in der Landwirtschaft. Hier formiert sich stärkerer Widerstand in der Bevölkerung.

Einige sehen in der Krise um Nordkorea ein schlechtes Omen für die Olympischen Winterspiele im Februar in Südkorea. Was sagen die Sterne dazu?
Das ist eine Frage für Hellseher. Man müsste die Horoskope aller beteiligten Athleten und Länder berücksichtigen, um eine Prognose zu erstellen.

Irgendwann realisiert man, dass man nicht unsterblich ist

Lassen Sie uns auf das Horoskop der Schweiz blicken.
Jupiter durchläuft den Aszendenten im Skorpion zwischen Mitte Januar und Mitte April. Das verspricht einen neuen und positiven Zyklus für die Schweiz wie zuletzt vor zwölf Jahren. Auch die Sonne, der Mond und die Himmelsmitte im Schweizer Horoskop sind von Jupiter und von Saturn positiv betroffen. Man kann also hoffen, dass es ein aussergewöhnlich gutes Jahr für unser Land wird. Langfristige Entscheidungen sollten politische und wirtschaftliche Erfolge bringen! Gerade im Immobilien-Sektor darf man sich freuen.

Sie freuen sich auf einen runden Geburtstag im Januar ...
... gratulieren Sie mir ja nicht zu früh! Das bringt Unglück.

Was sind die schönsten Seiten des Alters?
Dass ich – theoretisch – weniger Arbeit und Aufgaben habe. Der Weg wird kürzer, dafür sollte man ihn breit werden lassen. Die Zeit ist immer kostbarer. Man realisiert, dass man nicht unsterblich ist, und mit diesem Fakt muss man sich wirklich auseinandersetzen. Jeder schöne Moment mit meinem Mann, meinen Töchtern, Enkeln oder meiner neuen Katze wird wertvoller.

Sie haben eine Katze?
Meine Tochter schenkte mir den Kater zu meinem letzten Geburtstag. Sein Name ist Neptun. Er hat mich dazu inspiriert, ein Buch über Katzenhoroskope zu veröffentlichen, das bislang leider nur auf Französisch erhältlich ist.

Wie kamen Sie darauf?
Ein Unfall war der Auslöser. Als Neptun sieben Monate alt war, stürzte er in Genf von unserem Balkon im sechsten Stock. Er überlebte zum Glück! Als ich herausfand, dass dieses Ereignis in seinem Horoskop vorhersehbar gewesen wäre, beschloss ich, die Prognosen für das kommende Jahr nicht nur auf Menschen zu beschränken.

Bereitet Ihnen das Altern auch Mühe?
Manchmal, ja. Wenn der Körper nicht mehr dem Geist folgt. Man möchte aufstehen und loslaufen, aber der Rücken macht einem einen Strich durch die Rechnung. Aber das sind Kleinigkeiten. Ich freue mich, solange ich im Allgemeinen gesund bin.

Elizabeth Teissier Jahreshoroskop 2018

Dreivierteltakt: Elizabeth Teissier und Gerhard Hynek walzern dem neuen Jahr voller Optimismus entgegen.

Fabienne Bühler

Wenn Sie auf Ihr Leben zurückblicken, welches war das beste Jahr für Sie?
Privat die Geburt von meinen zwei Töchtern und als ich meinen Mann Gerhard kennenlernte. Er interviewte mich für das deutsche Magazin «Die Bunte». Der Titel lautete «1981, das Jahr der Liebe». Was lustig ist, denn es stimmte total für uns zwei!

Seit sechs Jahren sind Sie verheiratet. Ihr Mann sagt, Sie hätten die Hosen an. Stimmt das?
Das ist wahr. Die meisten Entscheidungen treffe ich. Zwar habe ich meine Himmelsmitte in der Waage, was bedeutet, dass ich zu Zweifeln tendiere, jedoch hat er drei Planeten in der Waage. Er zögert also noch mehr als ich. Aber jeweils sonntags darf er sagen, wo es langgeht. Er steckt das gut weg. Er ist toleranter als ich und weniger impulsiv.

Nehmen Ihnen die Sterne nicht die Entscheidungen ab?
Sie leiten uns. Mich vor allem. Ich gehe keinen Schritt ohne astrologischen Kontext. Die Astrologie ist wie eine Droge für mich. Das ist logisch, denn ich habe ihr 40 Jahre meines Lebens gewidmet, sie ergründet und erforscht. Bei allem, was ich tue, habe ich die Sterne im Hinterkopf. Gerhard meint sogar, es sei manchmal etwas zu viel.

Welche guten Vorsätze haben Sie sich für das neue Jahr genommen?
Mir weniger Stress zu machen, alles etwas gelassener zu sehen. Mehr auf mich selbst zu achten. Wie so oft bin ich ein guter Coach für andere, aber weniger gut für mich selbst!

Und welche Pläne haben Sie noch im Leben?
Noch viele! Aber werde ich noch die Zeit dazu haben, sie zu verwirklichen? Das liegt in den Sternen, und diese liegen in der Hand Gottes, wie schon Dante im 14. Jahrhundert schrieb. Ein Projekt, das ich sehr gerne verfolgen würde, wenn mir genug Zeit bleibt: Ich möchte mein astrologisches Wissen weitergeben.

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 31. Dezember 2017 - 08:00 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:53 Uhr