Drei Wochen lang nur Zuschauen, wie die anderen Sport treiben, könnte ich nicht. Vor allem beim Verpflegungsangebot in den Stadien, das fast ausschliesslich aus Fast Food besteht.
Adrian BretscherWir sind in einem neu erbauten Gebäudekomplex untergebracht, in dem nur Journalisten aus aller Welt wohnen. Das gibt während dem simplen Zmorge unter Palmen ab und zu kurze, aber interessante Einblicke in die internationale Medienwelt und deren Arbeitsweise.
Adrian BretscherDie Distanzen in der 6-Millionen-Metropole sind gross. Und auch wenn auf gewissen Strassen extra eine «Olympic Line» nur für akkreditierte Fahrzeuge wie die Medienbusse reserviert ist, muss man pro Tag schon mit drei bis sechs Stunden in Bus und Taxi rechnen...
Adrian Bretscher...und beim Umsteigen am besten Geduld mitbringen.
Adrian BretscherWelch ein Ausblick auf die Lagoa Rodrigo de Freitas! Da es heute nur minime Medaillenchancen für Schweizer Athleten gibt, kann man auch mal eine Qualifikation schauen: Zum Beispiel den Vorlauf unserer Gold-Hoffnungen, dem Ruder-Leichtsgewichtsvierer.
Adrian BretscherIn der Mixed Zone stehen die Athleten den Journalisten Red und Antwort. Nach dem dritten Platz im Vorlauf gibt Ruderer Simon Niepmann zu, dass sie etwas überrascht wurden von der Stärke der Gegner. Das Positive daran: «Nun wissen wir, dass wir auch im Halbfinal von der ersten Sekunde an 100 Prozent geben müssen.»
Adrian BretscherArtikel schreiben, Mails bearbeiten, Shootings organisieren, Zeitung lesen... In den Pressezentren der verschiedenen Stadien verbringt man den Grossteil des Tages. Dieses hier ist schön hell. Im sterilen Main Press Center mit Tausenden Arbeitsplätzen aber sind Copacabana und brasilianisches Flair weit weg. Gut für die Konzentration, nicht immer aber für die Kreativität :-)
Adrian BretscherDas «All» auf unserer Akkreditierung bedeutet schlicht: Wir haben Zugang zu jedem Wettkampf. Es gibt nur einzelne Events, bei denen die Anfrage so hoch ist, dass man sich für den Einlass bewerben muss: Die Kunstturn- und Schwimmfinals etwa oder der Basketball-Final der Männer. Ausserhalb der Stadien ist die Akkreditierung zudem Anlass für viele spontane Kontakte mit den Einheimischen, auch wenn es manchmal nur ein Grinsen oder ein Daumenhoch ist.
Adrian BretscherHeute ist der brasilianische Winter 29 Grad warm. Auf dem 30-minütigen Fussmarsch vom Ruderstadion zum House of Switzerland gibts zur Erfrischung Kokoswasser. Das ist übrigens kein Klischee: Die Einheimischen empfehlen den Saft als Heilmittel gegen alles - Kopfweh, Magenprobleme, Kater, sogar Fieber.
Adrian BretscherBundespräsident Johann Schneider-Ammann hat am Abend davor die Eröffnungsfeier besucht. Vor seinem Rückflug nimmt er noch ein paar Termine im House of Switzerland wahr. Ich spreche mit ihm über sein Verhältnis zum Sport und erfahre, dass er begeisterter Orientierungsläufer war.
Adrian BretscherFür die Völkerverständigung zwischen Olympiatouristen und Cariocas: Grosse Anzeigetafeln mit lebenswichtigen Übersetzungen trifft man überall in der Stadt.
Der Mann hinter der Kamera für die «Schweizer Illustrierte» in Rio: Adrian Bretscher.
Adrian BretscherFür heute ist die Arbeit von uns zu Ende. Es gibt hier im House of Switzerland noch ein Raclette im Stehen, einen Caipirinha – danach folgt nur noch die einstündige Taxifahrt zurück zur Unterkunft. Nun heissts Warten auf Schweizer Medaillen. Wenn die kommen, gehts erst richtig los!
Adrian Bretscher