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Sommerserie: 26 Stars, 26 Kantone, 26 Lieblingsorte

Mit dem Freiburger Sänger Gustav hart am Wind

In der Sommerserie von SI online nehmen uns Schweizer Prominente mit an ihren Lieblingsort. Der Sänger Gustav verbringt den Sommer am liebsten am See. Nun versucht er sich als Segler. Und verrät, wohin es ihn mit seinen Kindern zieht.

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Gustav Pascal Vonlanthen Sänger Freiburg Fribourg Wikipedia

Gustav versucht, das Schiff anzubinden - unter dem wachsamen Auge von Skipper Urban Achermann (l.).

Lucian Hunziker

Grosssegel, Pinne, Fock: Der Freiburger Sänger Gustav, alias Pascal Vonlanthen, 42, lernt viel in seiner ersten Segel-Schnupperstunde. Auf das Kommando «Leinen los» löst Gustav die Taue. Draussen auf dem Murtensee entfaltet sich wallend das vordere Segel.

Gustav geht kurz ans Steuer. «Und schon segelst du. Ein Naturtalent», lacht Segellehrer Urban Achermann, 54. Leichtmatrose Gustav strahlt übers ganze Gesicht: «So geil.» Am Horizont taucht das Schloss Murten auf, die Freiburger Fahne ist gehisst. «Das Wasser hat eine Stille, die man sonst nirgends findet», meint Gustav an Deck und hängt seinen Gedanken nach.

Die Gegend gehört zum Bijouland: Schmuck ist das mittelalterliche Murten mit Laubengängen und Stadtmauer wirklich. Am Seeufer wimmelt es von Joggern, Hündelern und Eltern mit Kinderwagen. Rentner schlecken Glacé perfekt synchron, auf dem See fallen Surfanfänger ins Wasser.

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Ein Naturtalent! Gustav segelt auf dem Murtensee hart am Wind.

Lucian Hunziker

Geisterjagd und Fischessen

Schon setzt Urban zum ersten Manöver an: Halse. Gustav zieht an den Seilen, das Schiff fährt eine Kurve, Kopf einziehen, der Grossbaum schlägt aus. Beide Männer halten sich gut in der mächtigen Schräglage, Wasser spritzt über die Reling.

Gegenüber sieht man das Dorf Sugiez. «Da gehe ich mit meinen drei Kindern manchmal in die Vully Höhlen», meint Gustav. Dort geht es mit der Taschenlampe auf Geisterjagd und dann Fischessen. Mit dem Schiff gehts am Ende zurück nach Murten. «Der perfekte Ausflug.»

Gustav zieht es sonst zwischen See und Berghütte hin und her. Er ist gerne in Charmey oder geniesst die Aussicht von der Kaiseregg am Schwarzsee. «Aber Fribourg ist ein Seenkanton», sagt er. «Mit der Familie ist mein Lieblingsort Salavaux Plage. Dort gibt es einen ein Kilometer langen Sandstrand.» Hier brätelt Gustav am Wochenende seine Würstchen.

In Freiburg am Nirvana-Konzert

Aber am meisten schwärmt der Sänger für sein Freiburg. «Seit dem Mittelalter sieht die Stadt gleich aus. Sie hat sich nicht entwickelt», sagt er und muss lachen. «Das ist positiv und negativ.» Credo: Das Gute konservieren und bitte nicht zu viel verändern.

Trotzig kleben Stadtteile an 50-Meter hohen Sandsteinfelsen. Durch die Universität und Studenten bleibt Freiburg immer jung. Im Sommer regiert die Musik, auf den Plätzen gibt es kleine Festivals, man sitzt lässig im Cafe. Urbanes Feeling gibt es bei den Musikpionieren im Club Fri-Son. Hier hat Gustav Nirvana und Muse live gesehen, bevor sie weltweit bekannt wurden.

Vermittler für Mehrsprachigkeit

Den Touristen gefällt das frankophone Ferienfeeling. «Unsere Zweisprachigkeit hat so viel Charme. Diese Schweiz im kleinen in Freiburg ist so aussergewöhnlich», sagt der Sänger, welcher der deutschsprachigen Minderheit im Kanton angehört.

Den Röstigraben bekommt er oft zu spüren. Seit Jahren setzt er sich auch als Vermittler für gelebte Mehrsprachigkeit und Kulturverbindung ein. Mit einem eigenen Französisch-Programm tritt er in Schulen auf und lanciert nun ein Stipendium für zweisprachige Musiker. «Musik verbindet, auch wenn man die Sprache nicht perfekt kann. Da bin ich mit vollem Herzen dabei. Die Segel sind gesetzt.»

Drei Tipps von Gustav zum Kanton Freiburg


 

Gustav singt für SI online sein Lied «Gegen Süden»

Von Michèle Graf am 17. Juli 2017 - 16:01 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 13:46 Uhr