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Sandro Cavegn

Hausbesuch beim neuen Mister Schweiz

Vor fünf Jahren legte Sandro Cavegns Vater seinem Sohn nahe, das elterliche Nest langsam aber sicher zu verlassen. Seither geniesst er das Singleleben in seiner Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung in Rapperswil SG. Die beiden Cavegn-Männer führen aber nach wie vor ihr gemeinsames Familienleben. Und irgendwie teilen sie sich auch noch ihren Haushalt. Zumindest was die Wäsche angeht.

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«Oh nein, jetzt habe ich vergessen, ihm die Wäsche mitzugeben», sagt Sandro Cavegn, 28, nach einem Besuch seines Vaters Augustin, 54. Sein Vater wasche seine Wäsche aber aus rein praktischen Gründen mit: «Wir leben beide allein und kriegen mit unseren jeweiligen Klamotten keine Maschine voll.» Sandros Vater und seine Freunde sind oft zu Gast bei ihm. Frauenbesuch steht momentan allerdings nicht im Vordergrund. «Die einzige Frau, mit der ich seit meiner Wahl im Bett war, ist das Model, mit dem ich in entsprechender Pose für den Schmuckhersteller Romberg fotografiert wurde», meint der Mister lachend zu SI online. 

Sandro und Augustin Cavegn sind ein eingeschworenes Team. Auch wenn Vater Gusti nicht verstehen kann, dass sein Sohn seine Freizeit lieber auf dem Fussballplatz verbringt als in den Bergen. Der wiederum sieht keinen Sinn darin, «um vier Uhr morgens aufzustehen, um auf einen Berg zu rennen». Aber der Tod von Sandros Mutter Eucharia, die sich vor drei Jahren mit 46 Jahren wegen Depressionen das Leben nahm, hat die beiden Männer zusammengeschweisst. «Plötzlich hatten wir nur noch einander», sagt Sandro, der die ersten beiden Wochen nach Eucharia Cavegns Freitod wieder bei seinem Vater daheim übernachtete. «Wir haben von Anfang an offen über unseren Verlust geredet, auch wenn wir keine stundenlangen philosophischen Gespräche führten», sagt Sandro. Wie man über einen solchen Schicksalsschlag hinweg kommt? Gusti Cavegn: «Man hat zwei Möglichkeiten: Akzeptieren, was geschehen ist, und nach vorne schauen, oder daran zerbrechen. Sandro und ich haben uns beide für ersteres entschieden.» Einmal wöchentlich besucht Sandro das Grab seiner Mutter auf dem Friedhof in Rapperswil-Jona. «Das ist so etwas wie ein Ritual. An meine Mutter denken und mit ihr reden kann ich aber auch zu Hause.»

Sandros Zuhause besticht durch seine fast schon spartanische Einrichtung. Ein schwarzes Ledersofa, eine Vitrine mit einer Zeichnung und Fotos seiner Mutter, Orchideen im Wohn- und Schlafzimmer. An den weissen Wänden hängen lediglich zwei Bilder. Sandro hat sie selbst gemalt. «Das eine stellt das Meer dar, ich habe es gemalt, als ich hier einzog.» Das zweite entstand kurz nach dem Tod seiner Mutter. «Es geht um den Kreislauf von Erde, Sonne und Menschen - die einen haben Sonne in sich, andere nicht.» Mit dem Malen drücke er seine Gefühle aus, sagt Sandro. Im Keller habe es noch weisse Leinwände, die darauf warten, bepinselt zu werden. Das wird in nächster Zeit wohl kaum der Fall sein. Denn in der ersten Zeit als Mister Schweiz reiht sich für Sandro Cavegn ein Termin an den anderen. So feiert er auch seinen 28. Geburtstag am 3. September lediglich mit einem Essen mit ein paar Freunden. Kein Problem für den umtriebigen Mister, schliesslich will er jetzt vor allem eins: «Mich auf meinen Job als Mister Schweiz konzentrieren.» 

Was in Sandro Cavegns Küche fehlt, was sein bester Freund über ihn sagt und warum sein Vater ihn als «Flachländer» bezeichnet, lesen Sie in der «Schweizer Illustrierten» Nr. 36. Erhältlich ab Montag, 3. September 2012, am Kiosk und auf dem iPad.

 

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 3. September 2012 - 02:00 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 23:56 Uhr