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Meta Hiltebrand im persönlichen Interview

«Ich koche auch Schrumpelgemüse»

Sie ist schräg, bunt und polarisiert am Herd wie keine Zweite: TV-Köchin Meta Hiltebrand lässt mit ihrem frechen Mundwerk sogar Deutsche staunen. Eigenen Kindern würde die Zürcherin ihre grosse Klappe ungern mit auf den Weg geben wollen. Sprachlos ist sie nur bei der Frage nach ihrem ersten Tattoo. 

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Meta Hiltebrand

Meta Hiltebrands Küchenkreationen sind nix für Leute mit Angst vor Spritzern.

Tobias Stahel

Meta Hiltebrand, was für ein Hintergrundbild hat Ihr Smartphone?
Das wechselt ständig. Als Hülle habe ich Kiko, die Erdbeerenfigur. Das Teil habe ich mir bei den Aufnahmen von «Kitchen Impossible» in Südkorea gekauft.

Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen: Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Ein Mix aus Stadt, Grossstadt und Land. Zürich ist der perfekte Ort.

Wie hätten Sie als Bub geheissen?
So was wie Kay.

Welches Gemüse gehört verboten?
Keines! Im Gegenteil: Es sind oftmals die vergessenen, alten Gemüsesorten, die wieder vermehrt auf den Tisch kommen sollen.

Und was für eine Frucht wären Sie?
Ein Feigenkaktus: aussen stachelig, eine verletzliche Haut, innen saftig süsses Fruchtfleisch.

Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, damit Sie massiv glücklicher wären?
Ich bin bereits massiv glücklich, mehr geht gar nicht!

Als Sie Kind waren, was hat Ihre Mutter Ihnen da immer gesagt?
«Nur wenn du leer gegessen hast, gibts ein Guetnacht-Gschichtli.»

Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes geschenkt?
Ich bastle regelmässig. Alleine im Dezember drei Geburtstagskuchen und vier Adventskalender.

Wo am Körper tuts Ihnen weh?
Ich bin gesund und habe noch keine Wehwehchen. Manchmal spüre ich allerdings abends meine Füsse vom ganzen Tag Herumrennen.

Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie den Teller nicht leer essen?
Ich esse immer leer, ausser es ist nicht gut oder ich bin krank.

Haben Sie einen Organspendeausweis?
Ja, man kann sich bei mir frei bedienen. Nur meine Augen, die gebe ich nicht her.

Welche Musik soll an Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Ich bin 34 und denke noch keine Sekunde ans Sterben.

Können Sie sich vorstellen, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen?
Ja, auf jeden Fall. Ich finde es richtig, dass jeder selber und frei entscheiden kann, ob er «gehen» will oder nicht. Ich finde es auch viel gescheiter, als sich vor einen Zug zu schmeissen oder von einer Brücke zu springen.

Über welche Tat oder Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Noch nichts. Im Moment hinterlasse ich nur ein paar Rezepte.

Die bisher beste Idee Ihres Lebens?
Den Mut zu haben, mich selbstständig zu machen.

Welchen Wunsch haben Sie endgültig begraben?
Keinen! Ich arbeite an meinen Träumen und wünsche mir, dass sie so eintreten. Ein Mensch ohne Träume ist leer.

Was würden Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben wollen?
Weltoffen und mutig sie selber zu sein und zu ihren Leidenschaften zu stehen. Dazu wünsche ich ihnen meinen Ehrgeiz und mein grosses Herz. Meine grosse Klappe und meine Rastlosigkeit müssen sie nicht zwingend haben.

Angenommen, der liebe Gott würde Sie neu erschaffen: Mit den Eigenschaften welcher Berühmtheiten soll er das tun?
Keine. Ich bin, wie ich bin. Ich bin Meta und möchte Meta bleiben.

Welche Pille gehört erfunden?
Eine für Unsterblichkeit.

Ihr Spitzname als Kind?
Meta ist ja schon kurz genug und nur schwer zu verhunzen. Mein Papi nennt mich heute noch immer «Chlini».

Als Sie 16 Jahre alt waren, wie sah da Ihr Zimmer aus.
Da hatte ich schon ein grosses Bett, und es war bunt, sonst erinnere ich mich nicht mehr genau.

Was in Ihrem Alltag müssten Sie aus ökologischer Sicht dringend verändern?
Da gibts einiges: angefangen bei meinen gefärbten Haaren, Makeup, Ikea-Möbeln und Waschmittel. Dafür schmeisse ich keine Esswaren weg und koche auch mit teils schrumpeligem Gemüse.

Haben Sie ein Tattoo?
Ja, zwei. Eine Jugendsünde, über die ich kein Wort verlieren möchte, und auf der rechten Hand ein Stern für die gewonnene Challenge gegen Tim Mälzer bei «Kitchen Impossible».

Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?
Ich bin sicher, der kommt noch!

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Beim ersten war es einfach Händchenhalten, beim zweiten gab es einen Kuss auf die Wange und mit dem dritten war ich dann sieben Jahre zusammen.

Von René Haenig am 21. Januar 2018 - 19:00 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:49 Uhr