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Simone Niggli-Luder

«Ich werde arbeiten gehen müssen»

Sport oder Familie? Die OL-Läuferin hat sich zum Rücktritt entschieden und konzentriert sich jetzt auf ihre Liebsten. Simone Niggli-Luder blickt auf eine beispiellose Karriere zurück - mit all ihren Sonnen- wie auch Schattenseiten. Und sie weiss: Die Zukunft wird nicht minder hektisch. Die «Schweizer Illustrierte» hat mit ihr gesprochen.

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Auch wenn Simone Niggli-Luder keiner Medaille mehr nachjagt - ihr neues Leben hält sie weiterhin in Bewegung. «Ich bin sicher nicht jemand, der in den Tag hinein lebt», sagt die vergangene Woche zurückgetretene Profisportlerin in der neuen «Schweizer Illustrierten». Nach 23 Mal Gold, 2 Mal Silber und 6 Mal Bronze an Weltmeisterschaften muss sich die 35-Jährige neu orientieren. Und das heisst unter anderem: Job suchen!

Obwohl ihr die meistem Sponsoren bleiben, das gewonnene Preisgeld im Orientierungslauf reicht nicht, um die Füsse hoch zu legen. Soll und muss es auch nicht - die dreifache Mutter braucht ihre Ziele. Nebst ihren Berufsvorstellungungen in der Ökologie - schliesslich ist Simone Niggli-Luder gelernte Biologin - wird sie sich auch noch in Zukunft dem Sport widmen. Zum Beipiel der Junioren-WM 2016, die sie mit ihrem Mann Matthias organisiert.

Ausschlaggebend für das Karriereende sind zum einen ihre Kinder gewesen. Die Familie sei durch das Schulsystem an einen Ort gebunden, Malin, 5, - die Älteste der drei Kinder - geht jetzt in den Kindergarten. Und mit der Geburt der Zwillinge Lars und Anja vor zwei Jahren ist die Betreuung spürbar komplizierter geworden. «Wir merkten, dass es so nicht weitergehen kann.» Der Zeitpunkt sei auch durch die fantastische Weltmeisterschaft in Finnland optimal gewesen. Dann aufhören, «wenn ich noch die Beste bin».

Simone Niggli-Luder über ihren Rücktritt

«OL ist, wenn alle in den Wald gehen und Mama gewinnt», sagt die fünfjährige Malin. Jetzt kümmert sich Simone Niggli-Luder aber vermehrt um ihre Tochter und die Zwillinge Lars (l.) und Anja. Das kommt auch Ehemann Matthias zugute. 

SI/Herve Le Cunff

Mit der Schwester plaudern und für die Familie kochen - das blieb in den vergangenen Jahren etwas auf der Strecke. Mehr als ein 40-Prozent-Arbeitspensum soll es deshalb künftig auch nicht sein. Nicht zuletzt auch, weil Niggli-Luder weiterhin in der Elite der OL-Läufer starten will. Schliesslich blickt sie auf viele schöne Erfahrungen in ihrer Karriere zurück: die vielen Reisen, zum Beispiel nach Norwegen. Oder die lustigen Situationen, wie etwa einmal in Tschechien, als sie mitten im Wald auf ein wackelndes Auto mit beschlagenen Scheiben stiess. In der Ukraine gefiel es ihr hingegen gar nicht. Die Wälder seien voller Abfall und die streunenden Hunde hätten ihr Angst gemacht.

Was würde Simone Niggli-Luder zu einem Comeback bewegen? «Dass ich nie an Olympischen Spielen teilnehmen konnte, finde ich schade.» Also wenn der OL olympisch wird, springt sie wieder in den Wald? «Sag niemals nie.»

Das ganze Interview mit Simone Niggli-Luder lesen Sie in der «Schweizer Illustrierten» Nr. 41 - ab Montag, 7. Oktober 2013, am Kiosk oder auf Ihrem iPad.

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 8. Oktober 2013 - 12:44 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 18:17 Uhr