1. Home
  2. People
  3. Swiss Stars
  4. Beatrice Müller: Interview zum Tagesschau-Aus - die Gründe

Beatrice Müller

«Ich werde das Adrenalin vermissen»

Die Fernsehfrau verlässt die «Tagesschau». Im Interview mit SI online verrät Beatrice Müller, was ihre Gspänli zu ihrem Abgang sagen, worauf sie sich freut und wie sie sich vom Bildschirm verabschieden wird.

Artikel teilen

16 Jahre sind genug: Beatrice Müller verlässt die «Tagesschau».
RDB

SI online: Beatrice Müller, nach 16 Jahren haben Sie Ihren Abschied vom TV-Bildschirm bekannt gegeben. Warum gerade jetzt?
Beatrice Müller: Der Entschluss kam natürlich nicht von heute auf morgen, er reifte über eine längere Zeit. Nach dem 50. Geburtstag muss man sich Gedanken darüber machen, was man mit seiner zweiten Lebenshälfte anfängt. Ich finde, 52 ist genau das richtige Alter, um nochmal mit Volldampf etwas Neues zu wagen. Ich freue mich extrem darauf, auch wenn ein Teil meines Herzens immer für die «Tagesschau» schlagen wird.

Wie haben Ihre Kollegen auf Ihren Entscheid reagiert?
Traurig, aber auch verständnisvoll. Sie beglückwünschten mich zu dem mutigen Schritt.

Sie haben bereits eine Kommunikations-Agentur in Zürich gegründet. Wen werden Sie beraten? 
Ich werde vor allem Unternehmen und Führungskräfte coachen. Ich zeige ihnen zum Beispiel, wie man heikle Interviews vorbereitet oder sich vor Publikum präsentiert. Darin habe ich ja jede Menge Erfahrung. Ich habe auch schon Gespräche mit einigen potentiellen Kunden geführt.

Wann moderieren Sie Ihre letzte «Tagesschau»? 
Das weiss ich noch nicht genau. Nach der langen Zeit beim SRF habe ich eine Kündigungsfrist von sechs Monaten. Vermutlich wird es irgendwann um Ostern herum sein.

Was sagt Ihr Mann, der ehemalige «Tagesschau»-Chef Heiner Hug, dazu, dass Sie das Fernsehen verlassen?
Es ist begeistert, dass ich etwas Neues wage, und unterstützt mich. Schliesslich ist er der Beweis dafür, dass es auch ein Leben nach der «Tagesschau» gibt.

Werden Sie bei der Wahl um Ihre Nachfolge mitzureden haben?
Nein, das würde keinen Sinn machen. 

Haben Sie einen Wunschkandidaten?
Nein. Für mich spielt es auch keine Rolle, ob es ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin sein wird. 

Wenn Sie künftig die «Tagesschau» ansehen,...
...werde ich das sicherlich nie als neutrale Zuschauerin tun können. Ich bin stolz und sehr dankbar dafür, dass ich diesen tollen Job so lange machen durfte. 

Werden Sie in Zukunft etwas mehr Freizeit haben?
Das wird sich zeigen. Ich bin aber voller Tatendrang und habe nicht vor, täglich im Liegestuhl zu entspannen.

Worauf freuen Sie sich am meisten? 
Auf neue Leute und eine neue Herausforderung.

Was werden Sie vermissen?
Meine Gspänli natürlich. Und ein Stück weit vermutlich auch das Adrenalin, das einem bei einer Live-Sendung durch die Adern schiesst. Sie verlangt hundert Prozent Präsenz und ist nie pannensicher. Diese Erfahrung weiterzugeben, reizt mich sehr.

Haben Sie sich schon überlegt, was Ihre letzten Worte am Bildschirm sein werden?
Nein. Ich bin nicht jemand, der da eine grosse Geschichte draus macht. Vermutlich verabschiede ich mich ganz normal. 

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 31. Januar 2013 - 17:28 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 23:59 Uhr