Ehrung nach dem Tod
Kambodschas König verleiht Beat Richner Ehrenmedaille
Grosse Ehre für Beat Richner. Der kambodschanische König Norodom Sihamoni ehrt ihn nach dessen Tod mit einer nationalen Auszeichnung.
Sein Leben widmete er den kambodschanischen Kindern. Deshalb ist mit Dr. Beat Richner (†71) am vergangenen Sonntag ein Schweizer verstorben, der auch in Kambodscha grosses Ansehen genoss. Mit den Spitälern der Stiftung Kantha Bopha rettete er unzähligen Menschen das Leben.
Nun honoriert der König des ostasiatischen Staates Richner posthum mit einer ganz besonderen Auszeichnung. Der Schweizer erhält das Grand Collier de l'Indépendence nationale du Royaume du Cambodge. Eine Medaille, die für besondere Leistungen verliehen wird. Festgehalten ist die Ehre auf einem Zertifikat, das der «Schweizer Illustrierten» vorliegt.
Kondolenzschreiben an Alain Berset
Kambodschas Ministerpräsident Hun Sen, 66, schickte Bundespräsident Alain Berset, 46, zudem ein Kondolenzschreiben. Darin bezeichnet er den Tod des Schweizers als grossen Verlust für Kambodscha. «Wir haben einen aussergewöhnlichen Mann verloren, dessen selbstlose Hingabe Millionen von kamodschanischen Kindern und Frauen seit 1992 gerettet hat.» Richner werde als Mann in Erinnerung bleiben, der massgeblich zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Kambodscha beitrug. «Ausserdem wird seine Barmherzigkeit und sein liebevolles Herz gegenüber Kambodscha für immer in Erinnerung bleiben.» Der Ministerpräsident spricht Richners angehörigen sein Beileid aus und verspricht, die Bestrebungen des Kinderarztes weiterverfolgen zu wollen.
Gallerie: Beat Richners Leben in Bildern:
Bild öffnen
Adiö! Dr. Richner verliess 1992 sein «Lädeli» (so nannte er die Praxis) und zog nach Kambodscha.
© Sabine Wunderlin/Sonntagsblick
Bild öffnen
Von null auf hundert: Der Bau des ersten Spitals in Phnom Penh 1992. Eine Herausforderung!
© Philippe Dutoit
Bild öffnen
Innerhalb der nächsten 25 Jahre entstanden unter der Leitung von Beat Richner insgesamt fünf Kinderspitäler in Kambodscha.
© Thomas Buchwalder
Bild öffnen
Millionen von Kindern profitierten in den Kantha Bopha Kinderspitälern von den ...
© Dick Vredenbregt
Bild öffnen
... kostenlosen Behandlungen.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
«Die Probleme der Kinder sind ein Spiegel unserer Gesellschaft», sagte Beat Richner einmal in Gespräch mit der «Schweizer Illustrierten».
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Die kleine Kheng ist eines von fast zwei Millionen Kindern, die in den 25 Jahren gerettet wurden.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Beat Richner «Es ist bedeutend, den Leidensdruck von Mutter und Kind zu lindern sowie ...
© Monika Flückiger
Bild öffnen
... weiteres Ungemach zu verhindern. Dieser Grundsatz gilt in der Schweiz und in Kambodscha.»
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Sich selbst sah Beat Richner als «Hüttenwart, der für Disziplin und Hygiene sorgt. Und ...
© Monika Flückiger
Bild öffnen
... der Polizist, der gegen Korruption kämpft.» Dabei betonte Richner jedoch auch immer, wie gross ...
© Monika Flückiger
Bild öffnen
... die Unterstützung seiner kambodschanischen Mitarbeitenden vor Ort sei.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Mit den Jahren wuchs auch das Team. Inzwischen arbeiten ...
© Monika Flückiger
Bild öffnen
... 2400 Kambodschaner in den Kantha Bopha Kinderspitälern.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Um sein Lebenswerk zu finanzieren, griff Beat Richner auf kreative Ideen zurück, zum Beispiel die «Aktion Zwänzger-Nötli».
© Marcel Nöcker
Bild öffnen
In den sozialen Medien gab Beat Richner auch immer wieder Einblicke, was die Spenden, die zu einem grossen Teil aus der Schweiz kommen, vor Ort bewirken.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Rund 42 Millionen Franken gross ist das Jahresbudget der Kantha Bopha Stiftung, gut die Hälfte davon wird über Spenden finanziert.
© Monika Flueckiger
Bild öffnen
Auch die offizielle Schweiz unterstützt das Hilfswerk finanziell. 2007 war die damalige Bundesrätin Micheline Calmy-Rey zu Besuch und erhöhte diesen Beitrag.
© Dick Vredenbregt
Bild öffnen
Unermüdlich war Beat Richner auch zum Spendensammeln unterwegs. Jährlich gibt es beispielsweise bis heute eine Spendengala im Zirkus Knie.
© Kurt Reichenbach
Bild öffnen
Bei dieser trat Beat Richner jahrelang selbst auf, als Musiklown Beatocello.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Die Musik war Beat Richners zweite Leidenschaft. Er war ein Virtuose am Cello.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Der kambodschanische König Norodom Sihamoni reiste mehrfach in die Schweiz, um sich bei den Spendern zu bedanken (hier bei Richners Konzert in Einsiedeln).
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Auch zur Spitaleröffnung 1992 gab Beatocello seinem Förderer, dem Königsvater Norodom Sihanouk, ein Ständli.
© Kurt Reichenbach
Bild öffnen
Fast jede Woche spielte er auch für Zuhörer in Kambodscha, wann immer möglich.
© Marcel Noecker
Bild öffnen
Wie beliebt Beat Richner in der Schweiz war, zeigt auch seine Wahl zum Schweizer des Jahres 2002. Auf Richner folgte ein Jahr später Roger Federer.
© Michael Würtenberg/Sonntagsblick
Bild öffnen
2017 musste Beat Richner die Leitung der Spitäler aus gesundheitlichen Gründen abgeben und in die Schweiz zurückkehren. Richner litt an einer seltenen und unheilbaren Hirnerkrankung mit zunehmendem Funktions- und Gedächtnisverlust.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Die Krankheit schritt schnell voran - bald schon konnte sich Beat Richner nicht mehr an sein Lebenswerk erinnern.
© Monika Flückiger
Bild öffnen
Nun ist Beat Richner nach langer Krankheit verstorben. In Kambodscha wie auch in der Schweiz aber lebt sein Lebenswerk weiter. Und die Erinnerung an einen grossen humanitären Schaffer.
© Monika Flueckiger
Beat Richner in Bildern
Richner kümmerte sich über 25 Jahre lang um die Gesundheitsversorgung von zahlreichen Kambodschanern. Er selbst litt an einer seltenen und unheilbaren Hirnerkrankung mit zunehmendem Funktions- und Gedächtnisverlust. 2017, nach seiner Rückkehr in die Schweiz, schritt die Krankheit schnell voran. Vergangenen Sonntag verlor Richner den Kampf.