In 15 Rennen ist Lara Gut-Behrami diese Saison schon angetreten. Erst dreimal fuhr sie in die Top 10, zweimal stand sie auf dem Podest: Beim Super-G in St. Moritz belegte sie den 2. Platz. Heute Samstag fuhr sie in Garmisch auf den dritten Rang. Resultate, die aufhorchen lassen, gewann die Profiskifahrerin in der Saison 2015/16 doch noch den Gesamtweltcup.
Es wurde viel spekuliert, ob die 27-Jährige ihre Prioritäten zu stark verlagert habe. Im letzten Sommer heiratete sie den Profifussballer Valon Behrami, 33. Seither fährt sie unter Doppelnamen im Skiweltcup. Und hat erkannt, dass es nicht nur den Profisport gibt. «Es gibt das Training und die Rennen. Aber daneben gibt es 50'000 Dinge mehr», sagte sie etwa im September. Im gleichen Monat unterbrach sie ihr Training in Argentinien und Chile für einen kurzen Abstecher nach Hause zu ihrem Valon.
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«Ich spüre, dass ich nicht alleine bin»
Ist die Liebe also der Grund für die derzeit eher schwachen Leistungen von Lara Gut-Behrami? Hat sich die Tessinerin die letzten Monate etwa zu wenig auf den Sport konzentriert? Wohl kaum. Viel eher ist es genau diese Liebe zu Valon, die sie nun wieder zurück zum Erfolg führen könnte.
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Denn dass es nicht immer nur perfekt laufen kann in einer Sportlerkarriere, gehört dazu. Entscheidend ist, wie man mit Misserfolgen umgeht. Und genau hier hilft Lara nun wohl die Liebe zu ihrem Valon. «Manchmal kann ich den Schalter einfach umlegen und blicke nach vorne. In anderen Momenten klappt das gar nicht», erzählt die Skifahrerin gegenüber «Blick» zum Umgang mit schlechten Resultaten. Und fügt an: «Doch hilft es mir, dass ich Leute wie meinen Mann und meine Familie habe. Sie wissen genau, wie ich mich fühle. Das macht einen Riesen-Unterschied. Ich spüre, dass ich nicht alleine bin.»
Es sind also ihre Eltern, ihr Bruder und vor allem auch Valon Behrami, die ihr durch diese schwierige Situation helfen. Der grosse Vorteil: Valon Behrami dürfte genau wissen, was im Kopf seiner Lara vorgeht, ist er doch selber Profisportler und muss ab und an mit Misserfolgen umgehen.
«Der wahre Erfolg ist, mit einem glücklichen Herzen zu glänzen»
Tatsächlich sieht Lara Gut selber keinen Grund zur Besorgnis über ihre aktuellen sportlichen Leistungen. Die Resultate seien das eine, «wie ich fahre, das andere», sagt sie weiter zu «Blick». Und ist sich sicher: «Etwas bewegte sich. Im Super-G fühlte ich mich gut. Das ist mir wichtig. Zwar habe ich auch da einen Fehler gemacht, aber das Timing stimmte. Damit kann ich leben.»
Die Hoffnung also bleibt, dass Lara Gut bis zur anstehenden Ski-WM im schwedischen Åre ab dem 5. Februar vielleicht doch noch zu ihrer gewohnten Form zurückfindet. Wenn nicht, kann sie sich immerhin der Unterstützung ihres Mannes sicher sein. Und: «Gewinnen ist schön, aber der wahre Erfolg ist, mit einem glücklichen Herzen zu glänzen», wie sie selbst in einem offenen Brief im September schrieb.