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Lauriane Sallin spricht über die Trennung von ihrem Freund

«Ich habe keine Zeit für die Liebe»

Im verflixten siebten Jahr hat sich Miss Schweiz Lauriane Sallin von ihrem Freund Nathy Burgy getrennt. Zum zweiten Mal bereits. Dennoch ist es ein Vernunfts- und kein Herzensentscheid, wie sie im Interview mit der «Schweizer Illustrierten» sagt. 

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Lauriane Sallin auf der griechischen Insel Delos. Hier fiel der Entscheid, ihre Liebe dem Traumberuf als Archäologin zu opfern.

Nicolas Righetti

Lauriane Sallin, wie geht es Ihnen?
Jetzt gut. Nach einer Zeit des intensiven Nachdenkens bin ich erleichtert.

Warum haben Sie sich von Ihrem Freund getrennt?
Während meines Archäologie-Praktikums in Griechenland ist mir klar geworden, dass ich voll auf diesen Beruf setzen will. Ich war abends oft allein, lag im Bett oder ging am Strand spazieren. Ohne Internet, Telefon oder TV hatte ich plötzlich ungewohnt viel Zeit zum Nachdenken. Und da fiel mir auf, dass mein aktuelles Leben in einer Beziehung sich nicht mit meinem Traum vereinbaren lässt. Und ich merkte, dass ich mich selbst vermisse.

Sie vermissen sich selbst?
Ja, das Amtsjahr bringt es mit sich, dass man immer erreichbar sein muss. In den einsamen Wochen in Griechenland spürte ich, wie ich mein altes Ich wiederfand. Als würde ich eine liebe Freundin treffen. Ich habe wieder begonnen, zu zeichnen, zu schreiben, über das Leben zu sinnieren.

Meine Leidenschaft schickt mich hinaus in die Welt

Wie konnte es so weit kommen, dass Sie sich selbst verloren haben?
Letztes Jahr habe ich durch den Tod meiner Schwester und die Miss-Schweiz-Krone innert kürzester Zeit alles verloren und alles gewonnen. Zeit, zu verarbeiten, blieb nicht. Stattdessen trug ich einen schwarzen Fleck in meinem Herzen. Eine Zukunft gab es nicht. Erst jetzt habe ich das Gefühl, meine Berufung gefunden zu haben, und will nun all meine Energie investieren, um sie zu erfüllen.

Und warum schliessen sich Archäologie und Liebe aus?
Wenn du liebst, musst du alles geben. Nichts Materielles, sondern Zeit und Hingabe. Wenn du aber keine Zeit hast und deine Hingabe einer anderen Sache widmest, ist es unehrlich, deinem Partner Hoffnungen zu machen. Meine Leidenschaft schickt mich hinaus in die Welt. Nathy soll frei sein.

Wohin zieht es Sie?
Ich finde Griechenland einen spannenden Ort: Dort treffen sich Vergangenheit und Gegenwart. Man lernt viel über Demokratie, Wirtschaft und Gesellschaft.

Werden Sie die Schweiz wirklich verlassen?
Meinen Bachelor werde ich sicher noch in Fribourg machen.

Ich will, dass er glücklich ist

Sie hatten sich bereits einmal von Nathy getrennt und wieder zusammengefunden. Im Nachhinein ein Fehler?
Bei der ersten Trennung war der Grund ein anderer. Nach dem Tod meiner Schwester wollte ich nicht getröstet werden. Ich wollte nicht, dass es mir besser geht. Ich wollte die Trauer durchleben. Allein.

Ist die Trennung jetzt definitiv?
Im Moment, ja. Und ich werde sicher nicht in zwei Tagen weinend zurückkehren, weil ich ihn vermisse. Ich lege den Fokus auf meine Projekte. Auch wenn es das
Risiko birgt, dass Nathy morgen schon eine neue Frau kennenlernen könnte.

Würde Sie das verletzen?
Um ehrlich zu sein: Ich weiss es nicht. Ich will, dass er glücklich ist. Was auch irgendwie komisch ist, weil er mit mir glücklich wäre. Aber ich eben nicht mit ihm. Ich will frei sein.

Fühlten Sie sich unfrei?
Freiheit besteht für mich darin, eine Wahl treffen zu können. Ich war also immer frei.

Wie hat Nathy reagiert?
Er weiss, dass ich immer ehrlich bin. Und er schätzt, dass ich ihm nichts vorspiele. Er sagte: Gib alles für deinen Traum. Was wir zusammen hatten, war schön. Das kann uns niemand nehmen.

Woran wollen Sie sich erinnern?
Ich fühlte mich immer gut mit Nathy. Er hat nichts falsch gemacht, sondern mich immer unterstützt. Und er hat diese Gabe, dass es mir sofort besser geht, wenn er mich in den Arm nimmt. Aber ich kann ihm nicht dasselbe zurückgeben. Ich bin jung und nicht bereit, die nächsten 66 Jahre meines Lebens fix zu planen.

Gibt es jemand Neues?
Ich brauche keine neue Liebe, um eine alte hinter mir zu lassen. Und ich bin auch Unverbindlichem gegenüber nicht offen, nur weil ich jetzt Single bin. Für die Liebe habe ich keine Zeit. Und für etwas Emotionsloses bin ich schlicht nicht die Richtige. 

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 15. Juli 2016 - 05:50 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 15:02 Uhr