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Da wird nicht lange gefackelt

Mona Vetsch macht DJ Bobo Feuer unter dem Hintern

Mona Vetsch lässt sich ab heute Abend bei «Mona mittendrin» auf neue Abenteuer ein – und landet diesmal unter anderem bei den Proben zu DJ Bobos neuer Show. Wie sie sich auf ihre Fahrten ins Blaue vorbereitet, erzählt sie im Interview.

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DJ Bobo Mona Vetsch

Mona Vetsch mit DJ Bobo. Ihn unterstützte die SRF-Moderatorin als Feuerwerk-Fachkraft. 

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Heute Abend gehts für Mona Vetsch, 43, wieder los: In ihrer Sendung «Mona mittendrin» begibt sie sich neuerlich auf vier Abenteuerreisen. Am Morgen weiss sie jeweils noch nicht, wohin es sie am selben Tag verschlägt – was nicht nur Nachteile hat. Sich selbst bezeichnet die Moderatorin nämlich als «komplett untauglich», was das Singen und Tanzen anbelangt – und bibberte daher richtig, als sie sich plötzlich auf DJ Bobos grosser Showbühne wiederfand. 

Mona Vetsch, bei «Mona mittendrin» wurden Sie zu DJ Bobo und dessen Choreograf Curtis Burger an die Proben für die neue Tournee geschickt. Was ging Ihnen da durch den Kopf?
Ich hatte Panik gehabt, dass ich singen und tanzen muss, da bin ich komplett untauglich.

Haben sich Ihre Ängste bestätigt?
Nein, denn dann durfte ich die Pyro-Show mitbetreuen. Das war super, vor allem für mich als grosser Feuerwerk-Fan.

Mona Vetsch Curtis Burger

Vetsch war froh, musste sie keine Sohle aufs Parkett legen: Mit DJ Bobos Choreograf Curtis Burger (M.) und der Bühnencrew.

SRF

Curtis ist Juror bei der aktuellen Staffel «Darf ich bitten?» Sehen wir nächstes Jahr Mona Vetsch auf dem Tanzparkett?
Nein. Ich bin sehr dankbar, dass dieser Kelch an mir vorbeigegangen ist. Ich habe wirklich null Showtalent.

In der ersten Folge heute Abend verschlägt es Sie aber erst einmal in die RS. Wie fühlte es sich an im Tarnanzug?
Eigenartig! Wenn du normalerweise Kleider trägst, überlegst du dir nicht, wie du die genau trägst. In der RS hingegen ist alles reglementiert – es ist sogar vorgeschrieben, wie weit du den Reissverschluss hochziehen darfst, bis zum Nämeli nämlich. Und auch der richtige Dreh vom Béret muss sitzen. Wenn du das falsch machst, wirst du von allen Seiten nur Pizzaiolo genannt.

Wie stehen Sie zum Militär?
Ich komme aus einer eher armeefreundlichen Familie, die der RS positiv gegenübersteht. Ich selber bin allerdings sehr froh, dass die Armeepflicht an mir vorbeigegangen ist. Ich habe also ein relativ ambivalentes Verhältnis zum Militär.

Wie wurden Sie als Frau von den anderen Rekruten aufgenommen?
Das war überhaupt kein Problem. Es waren auch noch andere Rekrutinnen dabei, mit ihnen habe ich ein Zimmer geteilt. Sie alle machen das ja freiwillig und sind recht motiviert – und das müssen sie auch. Sie dürfen nie jammern, sonst sagt sicher einer der Männer: «Hör auf! Du bist ja freiwillig da.» Das ist tough. Wenn du als Frau in die RS gehst, darfst du dich nie beklagen.

Mona Vetsch

Rekrutin Vetsch: Mona absolvierte drei Tage lang das Programm der Winter-RS. Mit allem Drum und Dran.

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Haben Sie sich dennoch beklagt?
Ich habe mich beklagt, sicher. Das gehört dazu. Aber ich habe mich auch viel bedankt, die Kameraden-Rekruten haben mir oft aus der Patsche geholfen. Sie alle waren ja schon dreieinhalb Wochen in der Winter-RS, kannten den ganzen Drill schon. Ohne sie wäre ich brutal flach rausgekommen.

Was war die grösste Herausforderung in der RS?
Das Nacht-Biwak, als wir draussen in Beton-Ruinen geschlafen haben im Schlafsack. Es war sehr kalt, und es hat angefangen zu regnen. Du hoffst einfach, dass es irgendwann Morgen wird. Ich habe in der Nacht viel gelernt: Zum Beispiel, dass man die Trinkflasche mit heissem Tee füllen und als «Armee-Bettflasche» in den Schlafsack nehmen soll. Auch das Gewehr habe ich mit in den Schlafsack genommen, damit es nicht geklaut wird. Es war wirklich sehr gewöhnungsbedürftig, den Schlafsack mit dem Sturmgewehr zu teilen.

Es war wirklich sehr gewöhnungsbedürftig, den Schlafsack mit dem Sturmgewehr zu teilen

Sie haben selber drei Buben zuhause. Wie werden Sie sie auf die RS vorbereiten?
Die sind noch zu klein, als dass wir darüber sprechen würden. Sie hoffen wahrscheinlich, dass die Wehrpflicht bis dann abgeschafft wird. Eher lustig war, dass mir Männer in meinem Umfeld – mein Vater, mein Ehemann – von ihren schönsten und schlimmsten RS-Erfahrungen berichtet haben, als ich zurückkam. Nach drei Tagen in der RS war ich plötzlich ein valabler Gesprächspartner.

In weiteren Sendungen werden Sie auch ins Paraplegiker-Zentrum nach Nottwil, zu DJ Bobo und in die Psychiatrische Universitätsklinik nach Bern gehen. Was davon empfanden Sie als am schwierigsten?
Jede Sendung ist auf ihre Art eine Herausforderung. Was mich am meisten überrascht hat: Im Paraplegiker-Zentrum triffst du Menschen, die unglaublich harte Schicksalsschläge erlebt haben, deren Leben sich vom einen auf den anderen Moment verändert hat. Ich hatte mir die Stimmung dort viel bedrückender vorgestellt.

Mona Vetsch

Im Paraplegikerzentrum in Nottwil trifft Mona Vetsch auf den partiell gelähmten Jürg und Tetraplegikerin Melanie - und ist begeistert von deren Lebensfreude. «Ich habe Menschen getroffen, die unglaublich kämpferisch und stark in ihre Zukunft schauen und mit ihrem Schicksal umgehen.»

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Und wurden anschliessend eines Besseren belehrt?
Getroffen aber habe ich Menschen, die unglaublich kämpferisch und stark in ihre Zukunft schauen und mit ihrem Schicksal umgehen. Die Frage ist nicht, ob es weitergeht, sondern wie. Ich habe Menschen getroffen, die mich sehr berührt und begeistert haben. Ich bin nicht sicher, ob ich mit solch einem Schicksalsschlag so tapfer und positiv umgehen könnte.

Ich bin nicht sicher, ob ich mit solch einem Schicksalsschlag so tapfer und positiv umgehen könnte

Auch in der Akutstation der Psychiatrischen Uniklinik in Bern waren Sie zu Gast. Inwiefern hat dies Ihre Sicht aufs Leben verändert?
Ich kam rein und hatte die typischen «Klapsmühle-Klischees» im Kopf. Aber dann checkte ich erstmal gar nicht, wer da Patient und wer Besucher oder Pflegender ist. Denn sie sind alle Menschen wie du und ich. Es ist mir peinlich gewesen, dass ich solche Vorurteile hatte. Mir ist bewusst geworden, dass es jeden von uns treffen kann, dass das ganz normale Menschen sind, die einfach eine Krise haben. Es ist an der Zeit, das Tabu zu beseitigen – psychisch krank zu sein ist eine Krankheit wie jede andere auch.

DJ Bobo Mona Vetsch

Mona Vetsch mit DJ Bobo. Ihn unterstützte die SRF-Moderatorin als Feuerwerk-Fachkraft. 

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Ich kann mit allem umgehen, aber frieren möchte ich nicht

Gibt es etwas, das Sie nicht machen würden?
Nein. Das ist eine spannende Erkenntnis: Das, wovor man am meisten Angst hatte, ist meist gar nicht so schlimm. Ich gehe mit folgendem Motto ans Werk: Was für andere Menschen zumutbar ist, dem kann ich mich ebenfalls aussetzen.

Bei welchem Abenteuer der neuen Staffel wurde Ihnen am frühesten bewusst, wo es hingehen könnte?
Am ehesten bei der RS. Ich hätte es merken können – und habe es dummerweise nicht gemerkt. Ich erblickte einen Wärmebeutel in der Blackbox, darauf stand: «Für Sport, Freizeit und Militär». Ich habe sogar noch einen blöden Witz gemacht: «Hoffentlich hat es in Herisau keine Kaserne!» Prompt landete ich da.

In den vergangenen zwei Staffeln waren Sie unter anderem auch schon im Gefängnis, im Asylzentrum und im Kinderspital. Welcher der Ausflüge hat Sie am meisten geprägt? 
Am meisten Kontakt habe ich auch heute noch zu den Leuten vom Kinderspital, der Krebsstation. Es gab auch nach der Sendung einige Eltern, die sich gemeldet haben, um mir von ihren eigenen Erfahrungen mit dieser Krankheit zu erzählen. Das Thema und die drei Tage sind mir sehr nahe gegangen.

Von Ramona Hirt am 21. März 2019 - 13:48 Uhr, aktualisiert 21. März 2019 - 16:21 Uhr