Sie träumte den Traum einer grossen Hollywoodkarriere: Vor dreissig Jahren besass die Zürcherin Lea Wyler alles, was ein Vollblutweib zu der Zeit im Filmgeschäft brauchte: lange schwarze Haare, üppige Rundungen. Und sie hatte eine Familie, die verpflichtet: Wylers Vater, ein Zürcher Anwalt, rettete unzählige Juden aus Nazideutschland; ihr Grossvater Felix Salten schrieb den Kinderbuchklassiker «Bambi». «Auch ich wollte etwas erreichen», sagt Wyler.
Etwas erreichen, das sollte sie auch - doch nicht in Hollywood. Denn als Lea Wyler auf einer Pilgerreise zum ersten Mal durch die engen Gassen im kleinen nepalesischen Städtchen Boudha streifte, liess das, was sie dort sah, ihren Verstand nicht mehr los: In der Gosse vor ihr stritten sich Jungen und Mädchen mit den Hunden um ein Stück Brot, nachts schliefen sie in Pappkartons schliefen.
Bereits am Tag nach ihrer Ankunft in Nepal gründete Wyler die Gassenküche - das war der Anfang ihres Hilfswerks für Strassenkinder «Rokpa». Über 10'000 Kindern hat die Organisation jedes Jahr eine Schulausbildung ermöglicht. über 100'000 Menschen erhalten regelmässig Essen, medizinische Versorgung, Kleiderhilfe - und Liebe.
Lesen Sie die Reportage der SI-Autorin Stephanie Ringel in Schweizer Illustrierten Nr. 17 vom 26. April 2010. Und erfahren Sie, wie Lea Wyler von Nepals Strassenkindern liebevoll genannt wird und welche Schicksalsschläge ihr Engagement auf die Probe stellten.