Der Schweizer Pianist Urs Kunz, 58, war überrascht, als Steve Lee, † 47, plötzlich den Kontakt zu ihm suchte. Der «Glückspost» erzählt er: «Obwohl ich ungern Texte von Hand schreibe, wurde ich von Steve angehalten, jetzt zu schreiben.» Steve habe eine Botschaft an seine Liebsten und Kunz fungiere in der Rolle als Vermittler. Der Verstorbene wolle den Trauerschmerz lindern, indem er erklärt, «dass nicht alles vorbei ist, wenn man stirbt».
Doch wieso wendet sich Lee ausgerechnet an Kunz und nicht zum Beispiel an seine Lebenspartnerin Brigitte Voss-Balzarini, 50? Das hat Kunz sich auch gefragt. Aber Steve soll seine Gründe gehabt haben: «Er sagt, weil er weiss, dass ich Kontakt zu dir [H. Elias Fröhlich, Autor des «Glückspost»-Artikels und Lees Freund, Anm. d. Red.] habe.» Und Brigitte sei aufgrund ihrer grossen Trauer und der Emotionen nicht aufnahmefähig für Derartiges.
Der Gotthard-Sänger und der Pianist hätten sich ausserdem über den Truckfahrer, der Lees Tod verursacht hatte, unterhalten. «Der Truckfahrer war laut Steve sein indianischer Bruder. Beide waren Söhne eines Häuptlings und Steve als dessen Nachfolger bestimmt.» «Schneller weisser Wind», wie Steve in jenem Leben geheissen haben soll, zerstritt sich deswegen mit seinem Bruder. «Doch Letzterer starb, als dessen Pferd wegen eines starken Gewitters scheute und ihn abwarf. Steve sagte, deshalb habe in seinem ganzen Leben als Häuptling eine dunkle Wolke der Trauer über ihm geschwebt.»
Die Zukunft der Band sei ebenfalls ein Thema in deren «Gespräch» gewesen. Steve würde es freuen, wenn es eine CD mit dem Lugano-Konzert von 2009 gäbe, sagt Kunz. Die Jungs sollten «den Sound möglichst in 3D mixen», aber auf eine Hülle in Trauerflor verzichten. «Es dürfe nicht ‹tötele›, sagte er», so der Luzerner Pianist und Komponist. Und wo befindet sich Steve Lee derzeit? An einem Ort, wo es viele Farben gäbe.
So bizarr das Ganze klingen mag: Auch das Schweizer Mediem Pascal Voggenhuber sagt im Gespräch mit SI online, dass es eine Reinkarnation gibt, dass Seelen der Verstorbenen wandern und mit den Hinterbliebenen in Kontakt treten können. Steves Lebenspartnerin Brigitte, erzählte, wie sie sich von ihrem Partner beschützt fühle. Manch einer mag dies selbst schon erfahren haben, andere wiederum stempeln dies als Aberglaube ab. Was halten Sie davon? Diskutieren Sie mit in der Frage der Woche.
Das ganze Interview mit dem Pianisten Urs Kunz lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der «Glückspost».