18 Grand-Slam-Titel - das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Roger Federer, dem dieses Glanzstück vor knapp einer Woche am Australian Open gelang, kann es selbst noch nicht ganz glauben, was er da erreicht hat. «In der Vergangenheit ist es mir leichter gefallen, das alles zu fassen», erzählt der 35-Jährige im Interview nach seinem Triumph. Das Medieninteresse sei riesig und es zeige, «dass es ein wichtiger, wichtiger Match gewesen ist».
Ein Match, der Federers Jugendfreund Yves Allegro, 38, zu Tränen gerührt hat. «Ich blieb die ersten vier Sätze relativ ruhig», so der Headcoach von Swiss Tennis und langjähriger Davis-Cup-Partner des Baselbieters gegenüber der «Schweizer Illustrierten». «Zu Beginn des fünften Satzes war ich noch sehr skeptisch. Erst ab 4:3 fing ich an, wirklich daran zu glauben. Und dann brachen alle Dämme.» Auf Twitter schrieb er schliesslich auch: «Ich weine wie ein Baby!»
Federers Erfolgsgeheimnis sei die «Kontinuität in der Arbeit über all die Jahre». Seine Aufbauarbeit sei beispielhaft. Er trainiere hart, nehme sich aber auch Zeit für Erholung. «Dann hat er kein schlechtes Gewissen, nichts zu tun. Andere können das weniger gut.» Erholung braucht Federer auch jetzt. «Die Oberschenkel tun schon sehr weh, ich kann mich kaum noch bücken», sagte er. Hinzukämen die Nachwehen einer langen Party zur Feier des Tages.