Ein blonder Wuschelkopf, blaue Augen und ein gewinnendes Lächeln: Das ist Yven Hess. Der 16-jährige Schweizer, der heute Dienstagabend sein Glück bei «DSDS» versuchte, ist kein unbekanntes Gesicht. Im Jahr 2018 eroberte er als Sohn Willy in «Papa Moll» die Kinoleinwand. Nun kann der Thurgauer einen weiteren Erfolg verbuchen - er ist bei der deutschen Castingshow eine Runde weiter und steht somit im Recall.
Viel Lob von Naidoo, Nechiti und Bohlen
Seine Performance von Whitney Houstons «I Believe in You and Me» hat die Jury überzeugt. Von Dieter Bohlen, 64, Xavier Naidoo, 47, und Tänzerin Oana Nechiti, 30, erhielt der talentierte Jugendliche ein Ja. Naidoo zeigte sich begeistert: «Du imitierst jetzt sehr die Whitney, aber auf einem sehr, sehr hohen Niveau.» Sein Vibrato sei noch ein bisschen zackig, so der Sänger. «Ansonsten bin ich sehr, sehr fasziniert gerade, dass du so ein Soul-Gefühl hast. Hut ab!», schwärmt Naidoo.
Auch Jury-Kollegin und Tänzerin Nechiti war voll des Lobes: «Es hat mir sehr gut gefallen und deine Ausstrahlung ist so pur und sauber, da kannst du nichts kaputt machen.» «DSDS»-Urgestein Bohlen meinte zu Yven Hess' Auftritt. «Ich finde dich extrem musikalisch. Ich finde den Gesang merkwürdig, aber der lässt aufhorchen.» Nur Pietro Lombardi, 26, war von der Performance wenig überzeugt und gab Yven ein Nein. «Ich finde die Phrasierungen haben sich angehört wie in einen Ventilator reingesungen. Mich hat es nicht berührt», bemerkte Lombardi kritisch.
«Nach meinem Auftritt war ich zuerst geschockt»
Dass er es in den Recall geschafft hat, hat Yven Hess erst später richtig realisiert. «Nach meinem Auftritt war ich zuerst geschockt. Ich konnte mich gar nicht recht freuen. Auf dem Nachhauseweg habe ich dann realisiert: ‹Hey, ich bin wirklich weiter!› Da haben mich dann die Glücksgefühle übermannt.» An den Moment, als er vor dem Jury-Quartett stand, hat der Balterswiler wenig Erinnerungen. «Ich war mega nervös und habe an nichts gedacht.»
Auf das Casting aufmerksam gemacht, hatte ihn sein Vater. «Papi hörte es im Radio und hat mir davon erzählt. Also bin ich hin und habe es versucht», erinnert sich Yven. Er war sich bewusst, auf wen er in Deutschland treffen würde: «Ich hatte grossen Respekt vor Dieter Bohlen. Der kommt echt gut draus, ist der Chef und schon seit Beginn der Castingshow dabei.» Bei seinem grossen Auftritt mitgefiebert haben diverse Familienmitglieder, darunter auch seine Mutter und die beiden Grossmütter.
Mit seiner «Nani» kann Yven über alles reden
«Nani», 67, wie Yven seine Oma mütterlicherseits nennt, ist neben seiner Mutter die wichtigste Bezugsperson. «Als Kind war ich viel bei ihr, wenn mein Mami gearbeitet hat. Nani führt ein Restaurant in Balterswil, wo ich wohne. Wann immer es offen hat, bin ich dort.» Mit «Nani» könne er über alles reden, so der Nachwuchssänger.
Ein richtiges Wunderkind
Neben dem Singen schauspielert und zeichnet Yven leidenschaftlich gerne. Auch letzteres kann er richtig gut, wie die selbstgemalten Comics auf seinem Instagram-Profil zeigen. Seine Zeichnungskünste perfektioniert er zurzeit an einer weiterführenden Schule. «Ich absolviere den gestalterischen Vorkurs. Bei dieser Ausbildung zeichnet, malt und modelliert man viel», sagt Yven.
«Nach den Ufzgi schreibe ich gerne eigene Gedichte»
Daneben interessiert sich das Wunderkind auch für Lyrik. «Nach den Ufzgi schreibe ich gerne eigene Gedichte.» Sein Vorbild sind die Texte vom deutsch-baltischen Komiker und Dichter Heinz Erhardt, †70. Yvens Wunsch ist es, als Künstler Geld zu verdienen. «Das ist mein Traumberuf.»
Im Recall will er selbstsicher rüberkommen
Ein nächster wichtiger Meilenstein, um seinem Ziel einen Schritt näher zu kommen, ist der Recall im österreichischen Ischgl. Um vor Bohlen & Co. erneut zu brillieren, will er sich gut vorbereiten: «Ich muss vor allem noch an meiner Performance arbeiten, also wie ich stehe und was ich mit meinen Händen mache.» Und Yven hofft, mit mehr Coolness auffahren zu können: «Ich will noch sicherer auftreten, so dass die Jury mir meine Nervosität nicht anmerkt.»