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Er hielt es nicht mehr aus

Schwinger-Legende Ruedi Hunsperger wollte sich das Leben nehmen

Der einst starke Mann Ruedi Hunsperger litt so sehr unter den Folgen eines Medizinpfuschs, dass der dreifache Schwingerkönig vor einigen Wochen versuchte, sich umzubringen.

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Ruedi Hunsperger

Schwinger-Legende Ruedi Hunsperger.

Kurt Reichenbach

Schwinger geniessen das Image vom starken Mann. Dass das für einige der «Bösen» nur auf den Körper zutrifft, zeigt das Beispiel von Schwinger-Legende Ruedi «Rüedu» Hunsperger. Der 71-Jährige gesteht heute im «Sonntagsblick», vor rund vier Wochen psychisch am Ende gewesen zu sein und einen Selbstmord versucht zu haben.

Der dreifache Schwingerkönig und fünffache Brünig-Rekordsieger wollte sich laut Bericht sein Leben mit einer Überdosis Medikamenten nehmen. Hunsperger habe an hartnäckigen Infekten gelitten und in wenigen Wochen 20 Kilo abgenommen.

Kurz vor Beinamputation

Der ehemalige Schwingerkönig erlitt in seinem Leben mehrere Tiefschläge. Hunspergers Ehe ging in die Brüche und als Betreiber einer Autogarage hatte er keinen Erfolg. Dazu kam eine schwere Blutvergiftung wegen eines medizinischen Pfuschs vor 17 Jahren. An den Folgen leidet er noch heute.

Ruedi Hunsperger

Rudolf Hunsperger nach dem Sieg am Eidgenössischen Schwinger- und Älplerfest in Schwyz am 25. August 1974.

Keystone

Wegen einer Schürfung entstand vor einigen Wochen in Hunspergers Bein eine schwere Infektion. Die Ärzte sprachen gar von Amputation. Zwar durfte er sein Bein letztlich behalten, doch sieben erfolglose Operationen unter Vollnarkose setzten Hunsperger zu. Das Leiden brachte «Rüedu» an die psychischen Grenzen - und zum Suizidversuch.

Bei Sterbehilfe-Organisation angemeldet

Doch Hunsperger überlebt und sagt heute zu «Sonntagsblick»: «Ich habe nie wirklich an einen Gott geglaubt. Aber jetzt weiss ich, dass eben doch jemand anderes bestimmt, wann unsere Uhr wirklich abläuft!»

Hunsperger sei froh, noch am Leben zu sein. Die Ärzte hätten seinen Infekt mittlerweile in den Griff bekommen.

Dennoch habe der ehemalige Schwingerkönig vorgesorgt: «Es geht mir körperlich wieder deutlich besser und ich habe in den letzten Tagen wieder richtig Freude am Leben bekommen. Aber falls der Tag kommen sollte, an dem sich mein Zustand wieder dramatisch verschlechtert – ich habe kürzlich den Mitgliederbeitrag der Sterbehilfe-Organisation Exit bezahlt.»

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Fühlen Sie sich psychisch krank? Hier erhalten Sie Hilfe: 

SI online berichtet üblicherweise nicht über Suizide, um Nachahmereffekte zu vermeiden - es sei denn, ein Fall erhält durch besondere Umstände besondere Aufmerksamkeit. Sind Sie selbst psychisch krank oder hegen Selbstmordgedanken? Wenden Sie sich umgehend an die Dargebotene Hand. Ein Gespräch hilft oft weiter! Rufen Sie jederzeit anonym die Nummer 143 an oder informieren Sie sich hier: https://www.143.ch/

Von OO am 30. Juli 2017 - 10:45 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 13:36 Uhr