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  4. Miss Schweiz Wahl 2009: Die Gewinnerin heisst Linda Fäh

Gewinnerin Miss Schweiz 09

Sexy, sinnlich, selbstbewusst

Sie ist unverschämt schön. Unverblümt offen. Und wusste schon vor der Wahl, dass sie es packen kann. Linda Fäh zeigt sich beim ersten Fotoshooting als Miss Schweiz schlagfertig, stolz und bodenständig.

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Linda Fäh, 21, ist ganz oben angekommen. Die neue Miss Schweiz aus Benken SG sitzt in der «Suite Mont Blanc» im noblen Genfer Hotel Mandarin Oriental. Von dem riesigen Bett aus kann sie direkt auf die Altstadt blicken. Im Moment aber hat sie nur ihren kleinen Zeh im Visier, samt dem Pflaster drumherum. «Das muss ab?» Die grosse Blase holte sie sich vom vielen High-Heels-Tragen in der vergangenen Woche.

Bis Samstagnacht waren Sie ein Mädchen unter vielen, jetzt kennt jeder Ihr Gesicht.
Ich glaube das irgendwie alles noch gar nicht?… Ich bin ja nicht über Nacht etwas Besseres geworden.

Erfahrung als Miss haben Sie ja schon?…
Okay, ich war 2006 Miss Südostschweiz, aber das war mehr ein Hobby … Jetzt wird es meine Haupttätigkeit.

Sammeln Sie Miss-Titel?
(Lacht.) Nein, ganz und gar nicht!

Sie sind Skorpion. Die gelten als leidenschaftlich und risikofreudig, aber auch als kompromisslos und eifersüchtig.
Leidenschaft ja, aber risikofreudig… Nein, das nicht. Kompromisslosigkeit können Sie bei mir auch streichen, dafür trifft die Eifersucht ins Schwarze – allerdings im normalen Rahmen.

Skorpione setzen auch gerne den Finger auf den wunden Punkt. Welches ist Ihrer?
Am ehesten meine Sturheit.

Viele Ihrer Vorgängerinnen trennten sich während des Amtsjahrs von ihrem Freund. Was wollen Sie tun, um Ihre Liebe zu Dejan zu erhalten?
So bleiben, wie ich bin. Wir sind seit fünf Jahren zusammen und gewohnt, uns nicht jeden Tag zu sehen. Ich wohne ja noch bei meinen Eltern in Benken, er mit einem Kollegen in einer WG in Herisau. Vielleicht muss er im kommenden Jahr mehr zu mir kommen als ich zu ihm.

Sie werden kaum Zeit haben.
Ich hoffe, Dejan wenigstens ein-, zweimal pro Woche zu sehen – selbst wenns nur für ein paar Stunden ist.

Und wie verbringen Sie die knappe Zeit?
Wir beide habens gern gemütlich – sitzen entweder vorm Fernsehen oder gehen ab und zu ins Kino oder essen. Das Schönste aber ist, einfach nur beieinander in den Armen zu liegen und miteinander zu reden.

Wie viel Zeit verbringen Sie denn mit Dejan?
Unter der Woche einen Abend, am Wochenende zwei Nächte. Ausserdem ist jeder von uns jedes zweite Wochenende mit seinen Freunden unterwegs.

Was lieben Sie an Dejan?
Seine humorvolle Art. Und er fordert mich sportlich, das brauche ich.

Und was nervt Sie an ihm?
Wenn er mal am Wochenende partout nicht aufstehen will. Er könnte gut den ganzen Tag im Bett verbringen – aber ich muss raus an die frische Luft. Und wenns nur für eine Stunde ist.

Haben Sie auch mal so richtig Zoff?
Ab und zu schon.

Weswegen?
Meist sinds Kleinigkeiten. Aber wir haben ein klares Prinzip: nie im Streit auseinandergehen. Wenn es Ärger gibt, klären wir das. Wir warten vielleicht eine halbe Stunde, aber es wird geredet.

Nicht gerade eine Stärke von Männern.
Stimmt. Aber das ist ein Punkt, den ich an Dejan so liebe. Er will auch nichts «vorbeischweigen», sondern redet offen über Probleme oder Unstimmigkeiten: das pure Gegenteil vom Klischee mancher Männer.

Und wer kommt jeweils als Erstes, um sich zu versöhnen?
Eher Dejan. Wie schon gesagt: Ich kann einen sturen Kopf haben.

Sie setzten sich gegen 15 Mitbewerberinnen durch. Hatten Sie die stärkeren Ellbogen?
Nein!

Sondern?
Meine Ausstrahlung? Ich glaube, die Leute sehen, dass ich zufrieden bin mit dem, was ich habe.

Kein Zickenkrieg hinter der Bühne?
Ach was! Wir nahmen uns sogar noch vor unserem Auftritt alle an der Hand und riefen laut «That’s Life», um uns Mut zu machen.

Ihre weiblichste Eigenschaft?
Ich bin sehr mitfühlend.

Wie intelligent sind Sie – gemessen auf einer Skala von 1 bis 10?
Puh! Ich will mich jetzt nicht hochloben – aber was ich wissen sollte, weiss ich.

Das Matterhorn kannten Sie aber nicht.
Okay. Ich war inzwischen in Zermatt und habe das Matterhorn angefasst und sogar geküsst.

In der Show antworteten Sie auch ganz merkwürdig auf die letzte Frage.
Ich hab sie einfach anders interpretiert. Mir war, zu sagen, was ich gesagt habe.

Kleiner Test: Wie heisst der neu gewählte Bundesrat – und woher kommt er?
Didier Burkhalter von der FDP, aus Neuenburg.

Und welche Parteien sind im Bundesrat?
SP, FDP, SVP, CVP und BDP.

Nennen Sie uns drei international bekannte Schweizer?
Roger Federer, Josef Ackermann und Michelle Hunziker.

Sie können gut singen – auch die Schweizer Hymne?
Auswendig kann ich sie nicht. «Trittst im Morgenrot daher, düdüdü im Strahlenmeer?…»

«Eigentlich glaube ich das alles noch gar nicht. Ich bin ja nicht über Nacht was Besseres geworden»

Welche Sprachen sprechen Sie?
Deutsch, ein bisschen Französisch, auch auf Englisch kann ich mich verständigen. Das wars dann auch schon.

Worüber wird in unserem Land zu viel lamentiert?
Übers Geld.

Was bedeutet Ihnen Tradition?
Feiern wie etwa Ostern oder Weihnachten zu Hause mit der Familie. Momente, in denen man mit allen Lieben zusammen ist.

Worin besteht für Sie die grösste Herausforderung im Leben?
Die habe ich wohl noch vor mir: ein Kind grosszuziehen.

Muss man seinen Prinzipien treu sein?
Nicht zwingend. Prinzipien können sich ändern, da wir uns im Laufe unseres Lebens weiterentwickeln.

Sind Sie Ihren Prinzipien treu?
Grundsätzlich ja!

Schon mal einen Joint geraucht?
Nein, noch nie!

Zigis?
Einmal probiert. Ich kanns absolut nicht ausstehen, mein Freund auch nicht. Er hat es noch nicht einmal probiert, was ich echt bewundere.

Und Alkohol?
Ich trinke eher selten – an einer Feier oder mal im Ausgang.

Schon mal einen Filmriss gehabt?
Noch nie.

Gibt es etwas, wofür Sie sich schämen?
Absolut nichts. Jeder von uns hat Macken und macht Fehler, aber nichts wofür ich mich schämen muss.

Was können wir von den Alten lernen?
Mehr zu schätzen, was man hat, nicht immer mehr haben wollen.

«Ich bin gern eine Blondine, trage seit eh und je meine Haare blond – auch wenn sie von Natur aus eher dunkelblond sind»

Wie angespannt war das Verhältnis während der Pubertät zu Ihren Eltern?
Am ehesten hatte ich mit meinem Papi Mühe. Ich habe einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester. Und bei mir als Mädchen machte er sich natürlich mehr Sorgen, wenn ich in den Ausgang wollte. Das nervte manchmal.

Und heute?
Ist mein Vater megastolz auf mich und unterstützt mich, wo er nur kann.

Sie wohnen mit 21 immer noch zu Hause.
Wenn man noch nicht genau weiss, wohin es einen zieht, ist das okay.

Wer steht Ihnen näher: Mutter oder Vater?
Mein Mami – sie ist wie eine gute Freundin.

Was haben Ihre Eltern Ihnen mitgegeben fürs Leben?
Für alles Danke zu sagen.

Geben ist schöner als Nehmen. Wie halten Sie es damit?
Ich finde, es muss immer ein Geben und ein Nehmen sein.

Worauf möchten Sie nie verzichten?
Auf die Liebe.

Macht Erfolg begehrenswert?
Ja, aber nicht zwingend.

Jeder reisst sich jetzt um Sie, will etwas von Ihnen. Ein Problem?
Ich brauche eher etwas Zeit, jemandem zu vertrauen, bin aber unvoreingenommen und werde grundsätzlich jeden erst einmal freundlich behandeln.

Wie viel Zeit verbringen Sie täglich im Internet?
Privat fast keine, ich nutze das Web hauptsächlich für die Arbeit.

Aber Sie sind in sozialen Netzwerken wie Facebook aktiv.
Nein, es gibt nur eine Fan-Seite von mir auf Facebook, die Freunde im Vorfeld der Miss-Wahl für mich eingerichtet haben. Es soll dort tausend Fans von mir geben?…

Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre?
Oh, ich würde Mami sein wollen und Teilzeit irgendwas Kreatives im Modelbereich machen.

Arbeiten Sie auch ehrenamtlich?
Bis jetzt nicht, aber das kann sich ja ändern in diesem Jahr – hoffe ich.

Haben Sie sich schon mal die Zukunft voraussagen lassen?
Noch nie, und ich würde es auch nicht tun.

Warum?
Ich will meine Zukunft selbst bestimmen und mich von nichts beeinflussen lassen.

am 14. August 2009 - 13:55 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 18:50 Uhr