In der neunteiligen Serie «Das Experiment - Wo ist dein Limit?» begleitet Annina Campell, 28, auf SRF2 ab Dienstag, 7. Mai, zehn Kandidaten durch die Tessiner Wildnis. Diese müssen sich während zehn Tagen ohne Nahrung und Hilfsmittel durchschlagen und täglich eine nervenaufreibende Aufgabe bewältigen. In schwindelerregender Höhe, im eiskalten Wasser oder im freien Fall. Und das nur für Ruhm und Ehre, einen Preis gibt es nicht zu gewinnen.
Annina Campell würde sich das nicht freiwillig antun. «Ich mag es nicht, zu frieren», sagt die in Zürich wohnhafte Engadinerin. «Und zehn Tage nichts Richtiges essen? - Nein danke.» Ob sie es überleben würde, wenn sie tatsächlich einmal in eine solche Notsituation geraten würde? SI online wollte es genauer wissen.
SI online: Annina Campell, könnten Sie draussen in der Natur ein Feuer machen?
Annina Campell: Mit Hilfsmittel kein Problem, ohne wäre es schwieriger. Ausser es hat genügend trockene Blätter und Material vorhanden.
Ohne Angel einen Fisch fangen?
Ich habe bisher einmal in meinem Leben einen Fisch gefangen. Mit Angel. Aber ich habe oft meinen Vater zum Fischen begleitet.
Ein Huhn rupfen?
Gib mir eins and I'll try - aber ich habs noch nie getan. Doch hätte ich meine Brüder, Vater, Onkel dabei: Kein Problem, die sind alle Jäger.
Wie haben Sie sich auf die zehn Tage in der Wildnis vorbereitet?
Anders als die zehn Kandidaten wurde das Fernsehteam mit Essen versorgt und musste die Nächte nicht im Freien verbringen. Ich wusste aber, es wird kalt, deshalb habe ich viel warme Kleidung mitgenommen und gute Schuhe. Die Kandidaten durften nur jene Ausrüstung nutzen, die sie zur Verfügung gestellt bekamen.
Gab es weitere Sonderbedingungen fürs Produktionsteam?
Auch für uns war es ein Experiment, da wir jederzeit für alles parat sein mussten. Wir übernachteten im Pfadiheim im Massenschlag, damit wir den Kandidaten möglichst nahe waren. Wir konnten uns ja nicht nach einem Luxuszmorge im Fünfsternehotel vor die Kandidaten stellen! Zudem waren wir so extrem flexibel, weil immer das ganze Team beisammen war. Wir konnten jederzeit ausrücken. Da musste ich dann auch mal ungeschminkt vor die Kamera. Und ich bin nicht eine jener Schönheiten, die morgens aufstehen und super aussehen, ich sehe dann so richtig verpennt aus!
Gibt es viele Situationen, in denen Sie den Kandidaten helfen wollen?
Ich musste mir immer wieder sagen, dass sie das freiwillig machen, dass alle jederzeit aufgeben können, wenn sie wollen. Aber es gab schon Diskussionen, vor allem den Frauen im Team fiel es schwer, den Kandidaten beim Leiden zuzuschauen. Die Jungs sagten dann eher: «Die können ja aufhören.»
Was motiviert die Kandidaten?
Die scheinen wirklich vor allem sich selber etwas beweisen zu wollen. Sie kriegen ja nicht einmal Geld dafür, es geht «nur» um Ruhm und Ehre. Und wenn Du am Fernsehen zu sehen bist, braucht es eben viel, bis Du aussteigst. Gerade die Leistungssportler geben nicht so einfach auf, die Cheiben sind nicht kleinzukriegen!
Wo haben Sie selbst Ihr Limit?
An relativ vielen Orten (lacht). In Bungee Jumping und solchen Dingen bin ich nicht sehr erfahren, mit Ausnahme eines Tandem-Fallschirmsprungs auf Hawaii. Ich habe meine Grenzen vielleicht anders ausgetestet, zum Beispiel als ich im Alter von 18 Jahren allein durch Brasilien reiste. Autostöppeln inklusive - ich habe nicht gecheckt, dass dies gefährlich sein könnte. Wer so aufwächst wie ich im Engadin denkt gar nicht daran, dass es böse Leute geben könnte (lacht).
Fazit: Allein und ohne Hilfsmittel in der Wildnis käme Annina Campell ziemlich schnell an ihr Limit - gemeinsam mit ihrer Familie hingegen würde sie ein solches Experiment problemlos ein paar Tage aushalten.
«Das Experiment - Wo ist dein Limit?»: Ab Dienstag, 7. Mai, 19 Uhr, auf SRF2