Er ist ein regelmässiger Gast der Frankfurter Buchmesse, doch in diesem Jahr ist Paulo Coelho die Lust an der Teilnahme vergangen. Das, obwohl seine Heimat Brasilien Gastland ist. Von den 70 geladenen Autoren kenne er lediglich 20, von den anderen habe er noch nie etwas gehört, begründet er seine Absage. «Das sind vermutlich Freunde von Freunden von Freunden. Eine Vetternwirtschaft», sagt der 66-jährige Schriftsteller im Interview mit der «Welt am Sonntag». Die Politik mische sich «auf eine sehr ungute Weise» ein, wenn es um offizielle Präsentation brasilianischer Kultur gehe. Was ihn daran am meisten ärgert? Dass es eine neue, aufregende Literaturszene in Brasilien gebe, sich viele der jungen Autoren aber nicht auf dieser Liste wiederfinden würden.