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Verkauft Gucci wirklich dreckige Sneaker?

Mit zerfetzten Jeans haben wir uns angefreundet. Aber dreckige Schuhe kaufen? Kann man bei Gucci, wenn mans selbst nicht hinkriegt. Befremdlich oder doch irgendwie cool? Bei diesem und sechs weiteren Trends mussten wir in der jüngsten Vergangenheit dreimal hinschauen.   

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Ein bisschen enttäuscht sind wir von Gucci. Die Damen und Herren des italienischen Modehauses trauen uns offensichtlich wenig zu. Weisse Schuhe dreckig machen, ist eine unserer Spezialitäten. Das muss uns niemand abnehmen. Gucci tut das jetzt aber: mit den Sneakern der Cruise 2019 Kollektion. Zum Verkauf stehen Retro-Turnschuhe und die chunky Variante, optional mit Strass oder Goldspangen, aber immer mit schwarzen Schlieren. Diesen Smog-Tiefgaragen-Swag kann man sich ab 770 Franken nach Hause holen. Is' mal was anderes, kann man jetzt sagen. Darum gehts in der Kunst natürlich.

Aber hey Gucci, das können wir wirklich selbst. Vielleicht sind wir, die ab und an mal eine Pfütze erwischen, auch nicht Zielgruppe. Sind nur die, die ein so elitäres Leben führen, dass sie es nie in den Matsch schaffen, dazu auserkoren, in den Sneakers über den Erdball zu schweben? Man weiss es nicht. Ein Erklärungsversuch: Für die Präsentation der Cruise 2019 Kollektion schmiss Gucci einen (vermutlich dirty) Rave inmitten der alten Gräber der römischen Totenstadt Alyscamps in Arles. Alles klar, oder?

Mit den Laufsteg-Trends ist es ja generell so eine Sache. Teils erinnern sie uns an verstörende Gruselkabinette, teils schaffen es vermeintlich «hässliche» Trends aber auch, sich unerwartet durchzusetzen. Was mit Dad Sneakers und Bauchtaschen begann, trieben die Designer 2018 auf die Spitze. Die sogenannte «Ugly» Fashion wurde zum Kassenschlager innerhalb der Streetstyle Community. Neben typisch hässlichem Schuhwerk, wie den Plateau Crocs oder den Overknee-Ugg-Boots, sichteten wir aber auch den ein oder anderen wirklich nützlichen Trend: Zum Beispiel die Sturmhauben von Gucci. Die wärmen bei Minusgraden nämlich nicht nur den Kopf, sondern gleich das ganze Gesicht. Oder: Die Jacquemus XXL-Strohhüte, die unsere zarte Haut in diesem Sommer vor schädlichen UV-Strahlen schützten und dann und wann Sonnenbrand verhinderten. Eher überrschend (und besonders fragwürdig) fanden wir den Anti-Nass-Badeanzug. Das Material des Gucci Badekleids darf nämlich unter keinen Umständen mit dem chlorhaltigen Wasser eines Pools in Verbindung kommen. Er könnte sich auflösen. Äh, ja. 

Von Denise Kühn am 31. Dezember 2018 - 07:00 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 11:48 Uhr