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  4. Mode-Trend Cut-Outs – ist zu viel jemals zu viel?

Cut-Outs überall

Wie Löcher in Kleidern plötzlich chic wurden

Jetzt fliegen gleich die Löcher aus dem Käse! Nee nee, es is weder Fasnacht noch Karneval, es tanzt auch niemand Polonaise. Man trägt aber mit Vorliebe Kleidung mit kleinen Bullaugen. Oder Sehschlitzen. Sogar die Royals liessen in der Vergangenheit schon tief blicken. Sapperlott, was ist da bloss los?

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Instagram/emilisindlev

Vom Käse sind wir weit entfernt. An was erinnert euch das Kleid der dänischen Influencerin Emili Sindlev?

Instagram/emilisindlev

Trypophobie ist ein Gefühl von Abscheu oder Angst, das manche Menschen beim Anblick von Mustern aus Löchern oder Blasen empfinden. Etwas, das der Mode derzeit absolut fremd zu sein scheint. Alle Sternchen des Celebrity-Universums schweben durchdolcht oder zerschnitten durch ihren elitären Kosmos. Cut-Outs sind neuerdings sowas wie die Weiterentwicklung des Musters – mit Haut als Abstufung. Die Löcher fressen sich dabei in ungewöhnliche Stellen – ziehen sich über die Hüften und Lenden, schräg über den Busen oder legen Bauch und Bein frei.

Popstars und Influencer wie Dua Lipa gehen aufs Ganze und tragen Kleider, die manchmal mehr Haut als Stoff sind. Schnittig könnte man sagen. Funktionieren tut es, weil die Kleider schlicht sind. Der Körper der Sängerin diente dem schwarzen Stoff als Leinwand. 

Exkurs: Ein königlicher Himmelskörper

«Gewagt» fand die Presse das Kleid des dänischen Designers Claes Iversen, das die niederländische Königin Máxima während eines Konzertbesuchs im November letzten Jahres trug. Dabei war der Stoff gar unschuldig hellblau und die runden Cut-Outs mit Goldpailletten eingefasst – sie trug eigentlich einen strahlend-erleuchteten Sternenhimmel am Körper. Die explosivsten Planeten dabei, nämlich die an den expliziten Stellen, waren zudem unterfüttert mit hautfarbenem Stoff. Da war nichts zu sehen vom royalen Raketenkörper. Ein schwarzes Loch quasi. Und doch klagten die Betrachter*innen. Für einen Royal sei das zu aufreizend, hiess es. Man kann Máxima nun vorwerfen, da wäre ein bisschen viel los auf dem Kleid. Da sind eben die vielen Löcher, die grossen, die kleinen. Ein goldener Gürtel zudem, ebenso schimmernde Schuhe und der hohe Beinschlitz. Von einem optischen Chaos redeten manche. Dabei ist, was die teilweise Inexistenz von Stoff angeht, Máxima doch derzeit in bester Gesellschaft.

OSLO, NORWAY - NOVEMBER 10: King Willem-Alexander and Queen Maxima of The Netherlands host a concert from cellist Harriet Krijgh for King Harald of Norway and Queen Sonja of Norway at the Munchmuseum on November 10, 2021 in Oslo, Norway. (Photo by Patrick van Katwijk/WireImage)

König Willem-Alexander und seine Königin Maxima auf einem Konzert des Cellisten Harriet Krijgh.

WireImage

Sexy Schnittstellen

Máxima zeigt ja nun im Gegensatz zu Model Kendall Jenner, die kürzlich gar zerfetzt zu einer Hochzeit kam, nicht wirklich viel. Die hat schlicht Spass an Mode und vor allem an Farben – dafür ist sie bekannt. Dass da nun Löcher dazukommen, ist eigentlich kein Wunder bei dem globalen Mut zur Lücke. Ihr wollt mehr? Ihr kriegt ein Meer an Cut-Outs!

Von lei am 13. Februar 2022 - 14:00 Uhr