Eine meiner Kindheitserinnerungen ist, wie meine Grossmutter in ihrer Küche steht und bedächtig sowie mit ruhiger Hand heisses Wasser in den Filter giesst. Sofort breitet sich ein wunderbarer Kaffeeduft aus. Während meines Studiums in Italien lernte ich, starken, schwarzen Espresso zu schätzen. Seit kurzem habe ich den Filterkaffee neu entdeckt. Am liebsten am Wochenende, wenn ich mir für die Zubereitung so richtig Zeit lassen kann. Das Kaffeepulver nach und nach mit heissem Wasser zu übergiessen ist eine fast schon meditative Betätigung.
Ich bin aber nicht die Einzige, die dieser Art des Kaffeegenusses frönt. Der Trend schleicht sich ganz langsam von Deutschland in die Schweiz. In New York ist Filterkaffee schon richtig etabliert, in London und Berlin gilt er als cool, während sich nun hierzulande ein paar wenige Gastronomen auf das weite Feld wagen, in Zürich etwa das Café Henrici. Hier hat er allerdings auch einen besonders schweren Stand, denn die Schweiz ist ein Kapselland. 70 Prozent aller Kaffeetrinker bedienen sich eines Kapselsystems.
Jetzt kommt mit Coffee Circle ein junges Unternehmen in die Schweiz, das sich dem Filterkaffee verschrieben hat. Aus dem einfachen Grund, weil hier betreffend Qualität des Kaffees noch Aufholbedarf besteht. Richtig gefiltert, entfalten sich nämlich ganz neue Aromen: Ein Kaffee kann durchaus eine Note von Orangen oder Beeren enthalten. Gleichzeitig lösen sich weniger Bitterstoffe, weshalb der Kaffee sogar ohne Milch sehr gut schmeckt. Die drei Gründer aus Berlin setzen dabei auf handverlesenen, äthiopischen Kaffee.
Ausserdem ist das soziale Engagement eine wichtige Säule der Geschäftsidee von Coffee Circle. Pro verkauftem Kilogramm fliesst 1 Franken in Entwicklungsprojekte in jenen Regionen, wo die Bohnen herkommen. Wer online seinen Kaffee bestellt, wählt gleich selber, welches der laufenden Projekte er oder sie unterstützen möchte.
Coffee Circle bietet neben Filterkaffee auch Espresso an.