1. Home
  2. Body & Health
  3. Mind
  4. Weltfrauentag: Zoë Kravitz spielt Catwoman – Diesen Superheldinnen verdanken wir unsere Girl Power

Zoë Kravitz ist Catwoman

Diesen Superheldinnen verdanken wir Girl Power

Stellt euch mal eben zwei Katzenöhrchen vor. Passt, oder? Nach Halle Berry, Michelle Pfeiffer und Anne Hathaway ist Zoë Kravitz die neue Catwoman. Weil Batman 'ne bad ass Frau an seiner Seite braucht. Welche Superheldinnen uns von wackligen Kindesbeinen an den sturen Kopf verdreht haben, lest ihr hier.

Artikel teilen

NEW YORK, NEW YORK - MARCH 01: Zoë Kravitz attends "The Batman" World Premiere on March 01, 2022 in New York City. (Photo by Dimitrios Kambouris/Getty Images)

Miau. Zoë Kravitz an der Premiere von «The Batman» in New York.

Getty Images

Ein Superheld kommt ja selten allein. Auch ein Robert Pattinson nicht. In «Twilight» taumelte er käsebleich glitzernd vor Liebe für sein schmachtendes Menschlein Kristen Stewart durchs Sonnenlicht, in «Harry Potter und der Feuerkelch» überlebte er sein French Girl Clémence Poésy nicht. Auch wenn es im ersten Moment ziemlich gut klingt, dass der 35-jährige Robbie nun in Matt Reeves «The Batman» die jüngste Fledermaus aller Zeiten spielt, ist es doch umso cooler, dass Zoë Kravitz ihm jetzt als Katzenlady im Kino ganz geschmeidig die Show stiehlt.

Nun ist Catwoman nicht unbedingt die beliebteste Superheldin. Sexy Femme Fatale halt. Aber jetzt mal Lack und Leder beiseite: Kramt ganz tief in eurem Inneren – wer war die erste Superheldin, die ihr gern gewesen wärt? Die ihr für ihre Stärke bewundert habt, für ihre Zauberkräfte, für ihren Look, der immer sass, wie hart der Kampf auch sein mochte? Wir haben mal in der Redaktion rumgefragt. Bitteschön:

Carolina, warum frisierst du dir immer automatisch zwei Knödel?

«Möge die Macht mit dir sein.» Ein Satz, den ich gefühlt vor «Mama» und «Papa» sagen konnte. Letztere Person hat nämlich dafür gesorgt, dass «Star Wars» mir bereits in der frühkindlichen Phase einverleibt wurde. Das äusserte sich dann so, dass ich meine Eltern jedes Jahr aufs Neue pünktlich zu Fasnacht auf die Suche nach dem perfekten Prinzessin Leia-Kostüm schickte. Denn wer ist bitte eine coolere Socke, als die Frau, die ein ganzes Imperium zu Fall bringen möchte und sich neben all den Bad Asses wie Han Solo und Luke Skywalker behauptet? Mir fällt niemand anderes ein - und ihre ikonische Frisur kann ich auch heute noch aus dem Effeff.
Carolina Lermann, Editor

Denise, wie viel kann ein kurzer Rock?

«Ich kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit. Ich bin Sailor Moon und im Namen des Mondes bestrafe ich dich!» Noch Fragen? Die japanische Anime-Figur war rückblickend nicht gerade grundlos meine Lieblingsheldin im Kindesalter. Zusammen mit Katze Luna (ich besass sogar ein Stoff-Exemplar) und ihren Freundinnen Neptune und Uranus (in der japanischen Originalfassung verkörperten die übrigens ein lesbisches Paar, hierzulande wurde das abgeändert – buh!), bekämpfte sie das Böse auf der Welt. Das Beste daran? Der Comic etablierte eine wirkliche weibliche Heldin im Westen. Neben all den Batmans und Spider-Mans räumte die schöne Kriegerin in den 1990ern mal ordentlich mit Klischees auf – auch wenn Kritiker sie gleichzeitig wieder nur auf ihre Kleider reduzieren wollten. Jetzt mal ehrlich, wer sich damals über den Minirock von Sailor Moon aufregte, ist heute genau der, der sich bei Emily Ratajkowskis Kampf um Gleichberechtigung lediglich auf die Tatsache beschränkt, dass sie dabei selten einen BH trägt. Mir hat der Anime schon damals gezeigt: Girl Power kennt weder Grenzen noch Dresscodes. Achja, und natürlich, dass wir Frauen alles schaffen können, was wir wollen. In diesem Sinne: «Du kannst es tun, oooh Sailor Moon (Ich, Ihr, wir)!»
Denise Kühn, Editor

Rahel, warum verstehst du ihre ganze Strahlkraft erst jetzt?

Ich habe Buffy dabei zugesehen, wie sie von der naiven Teenagerin, die in Pastelltönen, Strass-Denim und flatterigen Tops mit ihrem Schicksal hadert, zu einer reiferen, selbstbewussteren Vampirjägerin wurde – inklusive schwarzen Ledermänteln, Knee-High-Stiefeln, Miniröcken und strengem Zopf. Aber vor allem fasziniert hat mich wohl, dass Buffy (im Bann der Dämonen) eine 90er-Heldin ist, die mehr konnte als nur grosse Augen machen. Dass sie auch verletzlich und wütend und fürsorglich und versunsichert und alles gleichzeitig sein konnte – und trotzdem stark.
Glücklicherweise dürfen heute selbst Superheldinnen Frauen sein, die an dem Durchlebten wachsen, sich dadurch antreiben lassen, gegen Unrecht kämpfen und ihr Trauma dabei zu einer Waffe machen. Sie dürfen schwach, sensibel, unsicher, traumatisiert, menschlich sein, ohne sich den Vorwurf gefallen lassen zu müssen, das Klischee des «schwachen Geschlechts» weiter voranzutreiben. Viele Produktionen gestehen den Frauenfiguren mittlerweile diese Komplexität zu, die männliche Charaktere seit Jahren zugesprochen wird. Nicht mehr nur entweder «Jungfrau in Nöten» oder «stark und tough». Buffy war dabei aber eine Vorreitern und hat mehr für die Rolle der Heldin getan, als ich damals verstanden habe. Heute aber umso mehr zu schätzen weiss.
Rahel Zingg, Editor

Linda, warum hältst du vor Höhlen immer den Arm hoch?

Ich bin früher vorm Fernseher geklebt und habe «He-Man» geglotzt. Ich muss zugeben, der solarium-orangefarbene Stripperboy mit Topfschnitt war selbst auch nicht übel, aber eigentlich habe ich immer auf seine Zwillingsschwester gewartet, die anfangs nur sporadisch da war. Irgendwann wurde die ganze «Masters of the Universe»-Sache rund um den Tiger-reitenden He-Man ausweitet, um auch Mädchen anzusprechen (als hätten He-Mans Muskeln nicht schon gereicht). Ich bin natürlich jubelnd drauf reingefallen. She-Ra, ihres Zeichens Princess of Power, kam mit Adora (ihrer Tarnidentität als Kommandantin der Armee des Diktators Hordak) und ihrem ängstlichen Hengst Spirit um die Ecke und ich war obsessed. Ich sags euch, wenn die ihr Zauberschwert in die Luft streckte (sie stand dabei zufälligerweise immer vor einem Felsen oder einer Höhle) ... Auch heute kriege ich Gänsehaut bei diesen heroischen Momenten aus dem Jahre 1989 – wenn gleissende Feuerwerkskörper aus der Klinge schiessen und ein Todestanz des Lichts ihren Körper umhüllt, sie erhaben «I AM SHE-RA» brüllt, plötzlich Umhang trägt und ihr Pony zum geflügelten Einhorn Swift Wind mit mehr Schmackes wird. Ich habe diese Szene oft nachgespielt. Verwandelt habe ich mich nie. Glaube ich.
Linda Leitner, Leitung Lifestyle

Anja, wann ersetzt du deinen Freund durch einen Drachen?

Lange, blonde Haare, hübsches Kleid und ein schöner Prinz, der zur Rettung eilt? Nö, kein Thema bei Mulan. Die furchtlose Chinesin hat definitiv keine Lust auf die stereotypische Rollenverteilung der Gesellschaft. Sie zieht mutig ihr eigenes Ding durch, beziehungsweise die Ausrüstung ihres Vaters an. Und dann heisst es zick, zack, Haare ab und her mit dem Drachen statt des Traumprinzens (okay, zugegeben: Gegen Schluss wird es im Trickfilm dann doch noch ein wenig kitschig, aber gekämpft hat sie ja trotzdem alleine, hihi). Der sture Sonderling hat mich als Kind oft fast dazu gebracht, mein Ballett-Tutu hinzuschmeissen. Sie inspirierte mich, aus dieser langweiligen und pastellfarbenen Reihe aller «normalen» Prinzessinnen zu tanzen, denn Mulan war einfach anders. Die Outsiderin kämpfte für ihre Familie und war in IHRER Geschichte die eigene Heldin. Mit viel Training, Ehrgeiz und Emanzipation zeigte die Kriegerin, wie man als Frau selbst «zum Mann» wird – adieu Abhängigkeit und Stereotypen. Für mich definitiv keine «normale Prinzessin», sondern eher die «queen of feminism».
Anja Schäublin, Praktikantin

Vanessa, hol das Lasso raus!

Ich bin ein Kind der Achtziger – und liebe die Serien dieser Zeit. Neben männlichen Superhelden wie Batman und Robin, Knight Rider, Spiderman und He-Man war Wonder Woman eine erfrischende Abwechslung. Mit voller Bewunderung begleitete ich die Superheldin am Bildschirm durch ihre unzähligen Abenteuer und fieberte in vermeintlichen Gefahrenmomenten mit. Warum mich Diana Prince – so lautet ihr richtiger Name – auch heute noch überzeugt? Sie schlägt sich erfolgreich alleine durchs Leben und glaubt an das Gute. Ihre Waffe hat es mir dabei besonders angetan  – ja, ihr habt richtig gelesen! Obwohl ich Schmuck liebe, beneide ich sie nicht um ihre Armbänder oder um ihren Stirnreif, sondern um ihr «Goldenes Lasso der Wahrheit». Es zwingt ihre Gegner*innen nämlich dazu, die Wahrheit zu sagen. Etwas, das mir persönlich am Herzen liegt: Wir sollten generell weniger Lügen und etwas ehrlicher sein – zu uns selbst und zu unserem Gegenüber.
Vanessa Kim, Editor

Von Style am 8. März 2022 - 15:00 Uhr, aktualisiert 8. März 2022 - 15:05 Uhr